Millionen-Offensive der Wölfe Ismael und Rebbe bauen den neuen VfL Wolfsburg

La Manga/Hamburg · Der VfL Wolfsburg setzt auf dem Transfermarkt zur Offensive an. Nach dem Verkauf von Julian Draxler rüsten sich die Niedersachsen mit neuen Hochkarätern für den Abstiegskampf.

 Manager Olaf Rebbe baut den Kader um.

Manager Olaf Rebbe baut den Kader um.

Foto: dpa

Valerien Ismael und Olaf Rebbe hielten das Trikot mit der Nummer 10 wie eine Trophäe in den Händen. Zwischen dem neuen starken Duo des VfL Wolfsburg stand Yunus Malli und blickte etwas schüchtern in die Kameras. Das Shirt, das 2016 noch Weltmeister Julian Draxler trug, ist nun seins.

Die Verpflichtung des begehrten Ex-Mainzers ist der neueste Coup der Wölfe, die nach einem Jahr zum Vergessen ihren Kader entschlossen umbauen. Für den sportlichen Turnaround investierten die Niedersachsen in diesem Winter bislang mehr als jeder andere Bundesliga-Klub - die 40 Millionen-Ablöse von Draxler (Paris St. Germain) macht's möglich. Und ein Ende der Transferoffensive ist noch nicht in Sicht.

Nach dem 12-Millionen-Einkauf von Riechedly Bazoer (zuvor Ajax Amsterdam) und Sturmjuwel Victor Osimhen (3,5/Ultimate Strikers Academy) ließen sich die bis auf Rang 13 durchgereichten Wolfsburger Malli 12,5 Millionen kosten. Der hochveranlagte und von vielen Klubs umworbene Offensivmann reiste schon am Donnerstag aus dem Camp von Mainz 05 in Marbella die spanische Ostküste hinauf. Tags darauf stand er in La Manga im blauen Trainingsanzug auf dem Rasen. "Wolfsburg hat sich sehr um mich bemüht", sagte Malli, der voll motiviert in seine neue Aufgabe geht: "Wir versuchen, so schnell wie möglich nach oben zu klettern." Abstiegskampf ist weder Mallis noch Wolfsburgs Anspruch.

"Er hat bereits weit über 100 Bundesligaspiele absolviert und auf europäischer Ebene mit der türkischen Nationalelf sowie mit Mainz in der Europa League Erfahrung gesammelt", sagte Sportdirektor Rebbe: "Zudem ist er ein absoluter Teamplayer." Und passt damit bestens ins Anforderungsprofil.

Eine Einheit aufzubauen, die unnachgiebig für den Werksklub kämpft und keinen Platz für Eitelkeiten lässt - dies war Klaus Allofs als Geschäftsführer und Dieter Hecking als Trainer im ersten Halbjahr der Saison nicht gelungen. Der VfL wirkte viel zu oft wie eine Ansammlung teurer Individualisten. "Wir haben in den vergangenen Monaten vielleicht ein wenig den Kompass verloren", sagte Rebbe nach einer ausführlichen Analyse des bisherigen Saisonverlaufs: "Wir wollen jetzt als Einheit aus dieser schwierigen Situation herausfinden."

Während Trainer Ismael seine Spieler mit bis zu drei Einheiten am Tag auf den harten Kampf gegen den Abstieg vorbereitet, arbeitet Rebbe schon an der nächsten Verpflichtung. Der Angreifer Georges Ntep von Stade Rennes soll sich laut Medienberichten bereits mit Wolfsburg einig sein, ein Wechsel für rund 8,5 Millionen Euro steht im Raum. Noch ist die Kasse durch die üppige Draxler-Ablöse gut gefüllt.

(sid)
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