Berlin Bund und Bahn stecken 28 Milliarden ins Schienennetz

Berlin · Der Bund und die Bahn wollen in den kommenden fünf Jahren gemeinsam insgesamt 28 Milliarden Euro in die Instandhaltung und den Ausbau des Schienennetzes stecken. Die entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Bahn-Chef Rüdiger Grube gestern in Berlin. Es sei das größte jemals aufgelegte Modernisierungsprogramm der Bahn, erklärte Grube.

Der Schwerpunkt des Programms soll auf der Sanierung maroder Brücken liegen. Grube hatte im Herbst 2014 angekündigt, dass bis 2019 "mindestens 875 Brücken voll- oder teilerneuert" würden. Zudem sollen 17 000 Kilometer Schiene und 8700 Weichen erneuert werden. Der Bundesrechnungshof hatte die Bahn-Pläne allerdings bereits im Herbst kritisiert. Steuerungswirkung und Erfolgskontrollen seien unzureichend, es fehlten zudem Anreize zum wirtschaftlichen Einsatz der Mittel, hieß es in einer Stellungnahme des Rechnungshofs. Wenn tatsächlich nur 875 Brücken erneuert würden, sei das außerdem zu wenig. Tatsächlich gehe das Verkehrsministerium von 1200 "stark sanierungsbedürftigen" Brücken aus.

Das Modernisierungsprogramm beginne sofort, so Grube. Es führe aber zu vielen Baustellen und Verzögerungen. In Spitzenzeiten werde es 850 Baustellen am Tag geben, teilte der Konzern mit. Betroffen ist etwa die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und dem Rhein-Main-Gebiet. Diese wird im April und Mai an vier Wochenenden gesperrt. Die Züge fahren entweder eine andere Strecke, was 60 Minuten länger dauert, oder fallen aus.

Auch Reisende auf den Strecken Hannover-Göttingen, Köln-Aachen, Köln-Siegen, Mannheim-Stuttgart, Nürnberg-Ansbach und München-Ingolstadt sowie im Berliner S-Bahn-Verkehr müssen sich zeitweise auf Einschränkungen einstellen.

(mar)
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