Der Konzern selbst bestätigt die Information. Allerdings wies Siemens darauf hin, man habe sich bei der Bewerbung für das rund 1,7 Milliarden Euro teure Projekt nie festgelegt, praktisch die ganze Wertschöpfung in NRW zu konzentrieren. Diese Darstellung bestätigte das NRW-Verkehrsministerium. Trotzdem drängten Verkehrsminister Michael Groschek und sein Parteifreund Garrelt Duin (beide SPD) Siemens bei einem Treffen Ende April, einen möglichst großen Teil des Auftrages in NRW abzuarbeiten.

Der Betriebsrat in Krefeld ist jedenfalls enttäuscht. Der Bau der mittleren Wagen sei technisch sehr viel anspruchsvoller als der Bau der Triebwagen, weil sie überwiegend aus Aluminium entstehen sollen. Insgesamt rechnen die Arbeitnehmervertreter damit, dass rund 60 Prozent des Bauauftrages am Ende in Wien gefertigt werden.

Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit, weil es beim RRX-Projekt nicht nur um das Bauen von Zügen geht. So wird Siemens in Dortmund ein neues Instandhaltungswerk für die Züge bauen, das mit rund 100 Mitarbeitern 32 Jahre lang aktiv sein soll. Außerdem sollen die Züge in Wegberg-Wildenrath aufwendig getestet werden. Auch die Elektronik soll dort aufgespielt werden. Darum rechnen Experten damit, dass am Ende rund 70 Prozent der 1,7 Milliarden Euro in NRW landen.

Hinzu kommt ein anderer Aspekt: Siemens sieht den RRX als Pilotprojekt: Läuft es gut, winken international Folgeaufträge - auch für Krefeld.