OECD streicht Land von "Grauer Liste" Schweiz ab Freitag offiziell keine Steueroase mehr

Zürich (RPO). Die Schweiz soll ab Freitag offiziell keine Steueroase mehr sein. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) werde das Land dann von ihrer "Grauen Liste" jener Staaten streichen, die bei Steuerhinterziehung nicht ausreichend mit anderen Ländern zusammenarbeiten, teilte die OECD am Donnerstag mit. Die Schweiz habe am Mittwoch mit den USA das elfte Abkommen zur Zusammenarbeit bei Steuerhinterziehung unterzeichnet.

Die Schweiz habe der OECD zudem mitgeteilt, in Kürze das zwölfte solche Abkommen zu unterzeichnen. Zwölf der Abkommen sind nötig, um von der OECD-Liste der Steueroasen gestrichen zu werden. Auch mit Deutschland verhandelt die Schweiz derzeit über eine solche Vereinbarung. Die Schweiz hatte sich im März dafür entschieden, die OECD-Regeln zu respektieren. Damit lockert das Land de facto sein strenges Bankgeheimnis immer dann, wenn es den Verdacht gibt, dass Ausländer auf Schweizer Konten ihr Geld vor dem Fiskus verstecken.

Monaco offiziell kein Steuerparadies mehr

Das Fürstentum Monaco ist offiziell kein Steuerparadies mehr. Die Organisation OECD strich den Kleinstaat am Mittelmeer von ihrer "Grauen Liste" der Steueroasen. Monaco werde in den kommenden Tagen unter anderem mit Deutschland weitere Abkommen zum Austausch von Steuerinformationen schließen, sagte der für Außen- und Wirtschaftsbeziehungen zuständige Regierungsbeauftragte, Franck Biancheri, am Mittwochabend. Das Fürstentum hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass es mit zwölf Staaten solche Abkommen unterzeichnet habe und damit den Vorgaben der OECD entspreche.

Monaco bekam das verlangte Dutzend voll, indem es unter anderem mit fünf anderen Steuerparadiesen auf der "Grauen Liste" einen Informationsaustausch vereinbarte. Dies sind Andorra, Liechtenstein, Samoa, die Bahamas und die karibischen Föderation Saint Kitts. Auch ihnen will Monaco "auf konkrete und begründete Anfrage im Einzelfall" Finanzdaten zugänglich machen.

(AFP/felt)
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