Starfotograf Spencer Tunick in Amsterdam 2000 Nackte im Parkhaus

Den Haag (RPO). US-Starfotograf Spencer Tunick ist für seine monumentalen Nacktaufnahmen von Menschenmassen bekannt. Jetzt begnügte er sich mit vergleichsweise wenig Aktmodellen und stellte 2000 Menschen in ein Parkhaus in Amsterdam.

2000 Nackte im Parkhaus
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Foto: AP

An vier verschiedenen Plätzen hätten sich die Freiwilligen seit drei Uhr morgens in der niederländischen Hauptstadt fotografieren lassen, meldete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Unter anderem posierten sie auf einer malerischen Brücke im historischen Zentrum der Stadt. Auch Aufnahmen mit Fahrrädern, dem allgegenwärtigen Fortgewegungsmittel in Amsterdam, wurden gemacht. Dutzende Nackte saßen auf Rädern und starrten in den Himmel. Die Fotos sollen in voller Größe vom 23. Juni bis Ende August im ganzen Zentrum gezeigt werden.

Erst Anfang Mai hatte Tunick in Mexiko-Stadt rund 18.000 Nackte abgelichtet und damit seinen eigenen Rekord aus dem Jahr 2003 gebrochen, als er in Barcelona 7000 Menschen nackt fotografiert hatte. Auch in Düsseldorf zogen sich im August 2006 rund 850 Menschen für den US-Amerikaner aus und drapierten sich zu einem menschlichen Springbrunnen. Die Aktion war Teil der Quadriennale06, des Düsseldorfer Kunstjahres.

Tunick hatte ähnliche Aufnahmen unter anderem bereits in Belgien, Frankreich, Australien und den USA gemacht. Seit 1992 fotografiert der amerikanische Künstler Spencer Tunick Nackte im öffentlichen Raum, platziert seine "Models" auf Marktplätzen, in Parks oder auf kühlem Straßenpflaster. In Manhatten wurde er 1994 festgenommen, nachdem ein Nacktmodell am helllichten Tag für ihn auf der Straße posiert hatte.

Seine Werke bezeichnet Tunick als "lebende Skulpturen" oder "Körperlandschaften". "Mich reizt der Kontrast zwischen der Verletzlichkeit des nackten Körpers und der kalten Anonymität öffentlicher Plätze", erläutert der Künstler. Probleme hatte Tunick nicht, ausreichend Freiwillige zu finden. "Ich habe den Eindruck, die Leute fühlen sich wohl in ihren Körpern", erklärt er, "in der Masse entsteht außerdem ein schützendes Gefühl."

(afp)
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