Lokalsport Weltklasse-Judo in Düsseldorf

Düsseldorf · Von heute bis Sonntag messen sich in Oberbilk Olympiasieger und Weltmeister.

Die Kubanerin Idalys Ortiz, Kaomi Matsumoto aus Japan, der Russe Tagir Khaibulaev und Ilias Iliadis aus Griechenland haben im Judo schon alles erreicht. Sie sind amtierende Weltmeister und Olympiasieger - und sie kommen ebenso wie drei weitere Olympiasieger und zwölf frühere Weltmeister von heute bis Sonntag zum Judo Grand Prix nach Düsseldorf in die Mitsubishi Electric Halle. Hier können sie 300 weitere Punkte für die Olympiaqualifikation sammeln.

"Der Grand Prix in Düsseldorf hat nicht nur für uns im Olympiajahr den allerhöchsten Stellenwert. Wir hoffen auf viel Rückenwind durch die heimischen Fans", erklärt der Präsident des Deutschen Judo Bundes (DJB), Peter Frese. "Ich hoffe, dass sich einige unserer Athleten für Olympia empfehlen und in Rio dann um die Medaillen mitkämpfen werden." Zum Heim-Grand-Prix schickt die sportliche Abteilung des DJB einige aussichtsreiche Sieg-Kandidaten auf die Matte, darunter Vize-Weltmeister Karl-Richard Frey (Leverkusen) sowie die WM-Dritten Dimitri Peters (Hannover) und Luise Malzahn (Halle).

Hinzu kommen die aktuelle Europameisterin Martyna Trajdos (Hamburg), die Vize-Europameisterinnen Laura Vargas Koch und Jasmin Külbs (Zweibrücken) sowie die EM-Dritten Miryam Roper (Leverkusen), Sebastian Seidl Abensberg) und Alexander Wieczerzak (Wiesbaden). Im U23-Europameister Anthony Zingg (Leverkusen) steht auch ein gebürtiger Düsseldorfer auf der Matte. Er greift morgen ab 9 Uhr ins Kampfgeschehen ein.

Martyna Trajdos ist in der glücklichen Lage, die Olympia-Qualifikation schon so gut wie sicher in der Tasche zu haben. "Eigentlich könnte ich mich entspannt zurücklehnen", sagt die 26-Jährige, weiß aber genau, dass sie nur durch Wettkämpfe auf Weltniveau ihre olympische Medaillenchance wahrnehmen kann. Deshalb quält sie sich in der Woche vor dem Grand Prix gewaltig. Gut fünf Kilo musste sie "abkochen", um heute Abend nicht mehr als 63 Kilo auf die Waage zu bringen. "Es ist zwar stressig, aber jahrelang geübte Praxis und reine Kopfsache", sagt Trajdos. Weil das alle Judoka der Weltelite machen, hat niemand einen Vor- oder Nachteil.

Trajdos ist nicht zum ersten Mal beim Grand Prix in Düsseldorf: 2015 wurde sie Dritte. "Es ist schwieriger, in Düsseldorf eine Medaille zu erkämpfen als bei den Olympischen Spielen, weil hier in jeder Gewichtsklasse mehrere Judoka pro Nation antreten dürfen", erläutert Frese. "Deshalb wäre ich in Düsseldorf mit drei bis fünf Medaillen zufrieden." Für den Grand Prix gemeldet haben rund 700 Judoka aus 89 Nationen. Wer nicht vor Ort sein kann, kann die Kämpfe im Internet verfolgen:

(RP)
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