Und sie ist ganz sicher die einzige Veranstaltung ihrer Art, die noch immer von einem Mann moderiert wird, der einst die Idee zu dem Event hatte und auch schon durch die erste Gala geführt hat: Heribert Klein. Der ehemalige Pressechef der Commerzbank ist zwar seit einigen Wochen im Ruhestand. Daran, dass er sein "Baby" Unicef-Gala weiter begleiten und moderieren wird, so lange er es gesundheitlich kann — ließ Klein gestern bei der Vorstellung des Programms, das bei den Galas am 7. und 8. Dezember zu sehen sein wird, keinen Zweifel.

"Eine unfassliche Erfolgsgeschichte: Wer hätte 1982 gedacht, dass die Stars aus New York und Mailand auch 2013 noch nach Hilden kommen würden?", fragte Klein, und Bürgermeister Horst Thiele stimmte zu. Einer dieser Stars ist diesmal die Sopranistin Alma Sadé, seit vier Jahren an der Deutschen Oper am Rhein engagiert. Sie wird eine Donizetti-Arie singen, die sie eigens für die Gala einstudiert: "Ich hoffe, dass ich es schaffe", so die Sängerin, die aus Israel stammt, "denn ich bin die nächsten Wochen an der Komischen Oper in Berlin und singe dort West Side Story." Für Sadé ist es ihr dritter Auftritt in Hilden, "eine wirklich besondere Sache".

Gemeint ist damit auch der Zweck, dem die Einnahmen zufließen. Das Geld geht in das Unicef-Projekt "Schulen für Afrika", in dem derzeit 100 000 Lehrer in Niger ausgebildet werden. "Die Hilfe aus Hilden kommt ohne Umwege dort an", betonte Anne Lütkes gestern. Die Düsseldorfer Regierungspräsidentin ist Mitglied des Vorstands Deutsches Komitee für Unicef und erlebt die siebte Auflage der Gala in dieser Funktion.

Überhaupt: Funktionen. Für Horst Thiele ist es die letzte Gala als Bürgermeister, im nächsten Mai wählt Hilden ein neues Stadtoberhaupt. Für Peter Moog hingegen ist es eine Premiere: Das Mitglied der Commerzbank-Geschäftsleitung Mittelstandsbank ist neu in Hilden, unterstützt das Engagement des Geldhauses für Unicef damit im 60. Jahr, das Unicef Deutschland besteht.

"Wir haben zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht, uns hier zurückzuziehen", sagte auch Harald Mögebauer als Vorsitzender der Geschäftsleitung Rheinland Nord. Zurück zum Programm: Zum einen kommen Solisten, die Hilden schon kennt — und liebt. Dazu gehören Bonita Hyman und David A. Tobin aus den USA, auch die N'Awlins Brassband aus Holland ist wieder dabei und spielt nach der Gala wie immer im Foyer. Eine große Stimme hat sich ebenfalls erneut angekündigt: Stephanie Reese von den Philippinen. Die Sängerin ist nur für wenige Wochen in Europa und hat schon im vorigen Jahr das Hildener Wochenende "geblockt".

"Nach ihr haben unglaublich viele Besucher gefragt, weil sie so selten in Deutschland zu hören ist", berichtet Heribert Klein. In Hilden wird sie gemeinsam mit der 18-jährigen Tänzerin Maria Tolika aus Düsseldorf auftreten, die sich eine eigene Choreographie zum Song von Reese ausgedacht hat.

Zum ersten Mal dabei — und sehr jung — sind die sechsjährige Lisa Itakura am Piano und die 15-jährige Kieu Trang Pham aus Berlin. Der Teenager kann das hohe C singen und hat mit ihrer "Königin der Nacht" Klein und seine Organisationspartnerin Mirjam Redeker nachhaltig beeindruckt.