Hückelhoven Oldtimer zieht es zu den Windmühlen

Hückelhoven · Rallye-Teilnehmer kämpften wie Don Quixote mit Windmühlenflügeln, der Romanheld lieferte am Internationalen Mühlentag das Motto für die vierte Ruricher Pfingstrallye. Schmucke Karossen zogen viele Blicke auf sich.

 Blickfang beim Start zur Rallye: ein MG TD aus dem Jahr 1951. Insgesamt nahmen 125 Oldtimer auf zwei, drei und vier Rädern an der Ruricher Pfingstrallye teil.

Blickfang beim Start zur Rallye: ein MG TD aus dem Jahr 1951. Insgesamt nahmen 125 Oldtimer auf zwei, drei und vier Rädern an der Ruricher Pfingstrallye teil.

Foto: Jürgen Laaser

Eine sicher seltene Nähe zur klassischen Literatur hatten die 124 Teilnehmer der 4. Ruricher Auto-Oldtimer-Rallye an Pfingsten: "Auf den Spuren von Don Quichotte" ging es allerdings nicht ins spanische La Mancha, sondern sehr profan auf eine Rundreise über 120 Kilometer zu den Windmühlen von Kirchherten, Erkelenz, Haaren und Waldfeucht. Windmühlen, an denen die Helden des Romans von Miguel de Cervantes, Don Quijote, sein Knappe Sancho Panza und der klapprige Gaul Rosinante, sicher ihren Spaß gehabt hätten.

Der Veranstalter, die Karnevalsgesellschaft "Rurblümchen", hatte wieder für eine perfekte Organisation gesorgt, entsprechend feierfreudig zeigten sich die Ruricher schon an der Strecke: Neben einer Reihe von Halteverbotsschildern wurden die Straßen gesäumt von Stühlen, Bänken und Tischen, auf denen im Sonnenscheinen frische Biere die Oberhand hatten. Ebenso wie am Bürgersaal/Kindergarten, wo das Zentrum der Veranstaltung lag mit einer breiten Palette von Speisen und Getränken. Und Start und Ziel.

124 Fahrzeuge der verschiedensten Hersteller, Modelle der verschiedensten Jahrgänge und der verschiedensten Räderzahlen - zwei, drei und vier - wurden für die Rurblümchen von Ralf Müller und Heinzi Bardohl kenntnisreich und, auch außerhalb der Karnevalszeit, mit witziger Moderation auf die Reise durch die Region geschickt, während Geschäftsführer Uwe Sentis die Organisationsfäden fest in der Hand hielt.

Die weiteste Anreise hatte ein Mercedes 190D von 1991 aus dem Kreis Kirchheimbolanden, nicht weit von Alzey in Rheinland-Pfalz, mit 244 Kilometern. Fahrer war Peter Brünker, mit 57 Jahren noch kein ausgewiesener Oldtimer. Joseph Gelück aus Aachen war mit 80 Jahren und seinem Mercedes 300 SE von 1964 der älteste Teilnehmer. Die Antipodin mit 19 Jahren war die einheimische Natalie Heymanns, die mit ihrem VW-Käfer von 1973 auf den Concours ging, der mit einer Durchfahrt durch den Ruricher Schlosspunkt endete.

Das im Vorjahr schönste Fahrzeug, ein wuchtig-eleganter Ford 12 M mit Weltkugel von 1958 war wieder dabei, kommentiert mit: "Er hat sich nicht verschlechtert." Konkurrenten waren immerhin Rolls Royce, diverse Porsche, Jaguar, eine ganze Armada Mercedes, Alfa Romeo Spider (bekannt aus "Die Reifeprüfung" mit Chauffeur Dustin Hoffmann) oder ein DDR-Wartburg wie aus dem Oscar-gekrönten Film "Das Leben der Anderen".

Herrschte getränkemäßig Alkoholfreies und Bier vor, hatten die Organisatoren für die Preise einen französischen Rotwein aus der Montagne St. Emilion geordert - natürlich mit dem Etikett der Ruricher Pfingstrallye. Die fünfte Auflage dieser Rundtour ist in Vorbereitung, das Motto schon bekannt - allerdings nur den Organisatoren.

(isp)
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