Kleve Mit dem Zug nach Peking

Kleve · Es war der große Traum von Benedict Treptow. Mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau bis nach Peking – einmal durch Russland hindurch. In diesem Jahr wurde er für den 27-jährigen Keekener Wirklichkeit. Drei Wochen lang fuhr er mit dem Zug quer durchs Land.

Es war der große Traum von Benedict Treptow. Mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau bis nach Peking — einmal durch Russland hindurch. In diesem Jahr wurde er für den 27-jährigen Keekener Wirklichkeit. Drei Wochen lang fuhr er mit dem Zug quer durchs Land.

Einmal mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau, durch die Mongolei bis nach Peking. Davon hat der 27-jährige Benedict Treptow schon seit Anfang seines Studiums geträumt.

"Jetzt endlich habe ich mir die Reise als Belohnung für sechs Jahre Studium selbst geschenkt", erinnert sich der gebürtige Keekener. In Duisburg studierte Treptow Ostasienwissenschaften mit dem Schwerpunkt China. Daher war er während seines Studiums schon mehrfach dort, schon um sein Chinesisch zu verbessern. "Aber immer mit dem Flieger", sagt er.

87 Stunden bis Irkutsk

Jetzt jedoch hatte er endlich einmal Zeit, den Trip mit dem Zug zu unternehmen. Seinen Freund und Studienkollegen Boris Neumann und mehrere Wochen Zeit nahm er mit. Zwei Wochen nachdem er seine Diplomarbeit abgegeben hatte ging es los: Von Lübeck nach Riga und von dort aus mit einem Nachtbus nach Moskau. "Hier stiegen wir dann in den Zug um", berichtet Treptow. 87 Stunden dauerte die Fahrt bis nach Irkutsk in Sibirien. Von dort ging es weiter über Ulan Bator, der Hauptstadt der Mongolei, bis nach Peking in China.

Die eindrücklichsten Erlebnisse seiner Reise? "Das war die Verbindung von Tradition und Moderne in der Mongolei", erinnert er sich. In Jurten, den traditionellen Zelten der mongolischen Nomaden, sah Treptow mit den Einheimischen Fußball-WM-Spiele, während es das traditionelle Essen dazu gab — Rindfleisch mit Kartoffeln und Möhren in allen Variationen.

Treptow kam während seiner Reise mit vielen Einheimischen in Kontakt. Ihn faszinierte vor allem die russische Seele: "Die eigene Stärke der Russen zu sehen, die sich trotz ihren unglaublichen Obrigkeitshörigkeit deutlich zeigt, war beeindruckend." Es läge ein unglaubliches Potenzial in der Region, sagt er.

Wenn feiern, dann auch richtig

Bei kleineren Ausflügen wie mit einem VW-Bus zum Baikal-See, oder einen Ausritt mit Mongolen-Ponys kamen die beiden näher mit der Landschaft und den Einheimischen in Kontakt. Und sie haben gesehen: Wenn es in Russland was zu feiern gäbe, "dann wird auch gefeiert, als ob es kein morgen gäbe". Noch immer ist Treptow fasziniert von der Weite der Landschaft.

"In der Wüste Gobi kam es einem vor, als ob die Landschaft vorbeifahren und der Zug stehen würde", erinnert er sich. "Das absolute Kontrastprogramm zu dem Trubel in Peking." Über kurz oder lang wird Treptow wieder nach China fahren. "Ich möchte gerne bei einer deutschen Firma in China arbeiten", erklärt er seine Zukunftspläne. Aber dann wird er wieder das Flugzeug nehmen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort