Ngz-Serie Rio Fest Im Blick Ein Quartett ist dabei, ein Trio darf noch hoffen

Neuss · Hamza Touba scheitert in der Kontinental-Qualifikation der Boxer, hat aber noch zwei Chancen. Säbelfechter "testen" vor Ort bei Team-WM.

 Matyas Szabo.

Matyas Szabo.

Foto: H. Zaunbrecher

Rhein-Kreis In London waren es sechs, in Rio könnte diese Zahl übertroffen werden: Wenn in 105 Tagen die XXV. Olympischen Sommerspiele beginnen - gestern wurde im antiken Olympia das olympische Feuer entzündet - könnten zwei Sportlerinnen und fünf Sportler aus Vereinen des Rhein-Kreises diesen Moment aus der Warte des aktiven Olympiateilnehmers erleben. Als achter ist der Neusser Ringer-Kampfrichter Michael Faller auf jeden Fall dabei.

Das sind auch Max Hartung und Matyas Szabo. Die beiden Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen können in der kommenden Woche die Bedingungen vor Ort schon einmal testen. Denn am Donnerstag und Freitag (28./29. April) werden in der Carioca Arena 3, die vom 6. bis 14. August die olympischen Fechtwettbewerbe sieht, die Mannschaftsweltmeisterschaften im Säbelfechten ausgetragen - quasi als Ersatz dafür, dass der Teamwettbewerb 2016 turnusgemäß nicht zum olympischen Programm gehört.

 Nina Hemmer.

Nina Hemmer.

Foto: L. Berns

Als Weltmeister von 2014 und WM-Dritter von 2015 gelten die Deutschen - neben Hartung und Szabo bilden der knapp am Olympiaticket gescheiterte Benedikt Wagner und Richard Hübers das Team - als Medaillenkandidat. Doch natürlich lässt sich keine der starken Fechtnationen die Chance auf diese "Generalprobe" entgehen: 20 Mannschaften sind am Start, darunter Titelverteidiger Russland und Olympiasieger Südkorea. Von der WM zurück, können Max Hartung und Matyas Szabo den anderen beiden Olympia-Teilnehmern aus dem Rhein-Kreis sicher wertvolle Tipps geben, was sie vor Ort erwartet - auch wenn Nina Hemmer und Nils Schomber ihre Nominierung noch nicht zu 100 Prozent in der Tasche haben.

Nina Hemmer (AC Ückerath), die in der vergangenen Woche mit Platz zwei beim europäischen Qualifikationsturnier dem Deutschen Ringerbund einen Platz in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm erkämpfte, könnte für die olympischen Kämpfe vom 17. bis 21. August in der Carioca Arena 2 theoretisch von Bundestrainer Patrick Loes durch eine andere Ringerin ersetzt werden - doch die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Die 23-Jährige würde nicht alleine nach Rio fahren - ihre Vereinskollegin Jessica Blaszka geht in der Klasse bis 48 Kilogramm für die Niederlande an den Start. Auch Nils Schomber könnte seinen Platz im deutschen Bahnvierer noch einbüßen - derzeit holt sich der beim VfR Büttgen ausgebildete Radsportler aus Grevenbroich bei diversen Straßenrennen die nötige Härte und fehlt deshalb auch beim "Spurt in den Mai" seines früheren Vereins.

 Max Hartung.

Max Hartung.

Foto: A. Bizzi

Zwei Olympiaträume platzten in der vergangenen Woche: Während die Dormagener Säbelfechterin Anna Limbach ihre Hoffnungen nach Platz drei beim kontinentalen Qualifikationsturnier in Prag endgültig begraben musste, darf Hamza Touba noch nachsitzen. Bei der Europa-Qualifikation im türkischen Samsun startete der Boxer im Trikot der SG Kaarst zwar mit einem 3:0-Sieg über den Weißrussen Sergej Loban, musste sich dann aber dem in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm an Position eins gesetzten Iren Brendan Irvine in einem ausgeglichenen Kampf mit 1:2 geschlagen geben. "Schade, aber Hamza ist dicht an der Weltklasse dran. Er hat noch zwei Chancen, sich für Olympia zu qualifizieren", sagte Trainer Harry Kappell - vom 13. bis 22. Mai in Sofia und vom 7. bis 19. Juni in Baku. Toubas Ehefrau Pinar, die in der Klasse bis 51 Kilogramm startet, schied in Samsun in Runde eins aus.

 Philip Lücker.

Philip Lücker.

Foto: NSV

Der Mai wird für die anderen Olympia-Hoffnungen zum "Monat der Wahrheit": Philip Lücker (Neusser Schwimmverein) will sich bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften vom 5. bis 8. Mai in Berlin beweisen. Und Ruderin Alexandra Höffgen (Neusser RV) muss bei der Rotsee-Regatta in Luzern (27. bis 29. Mai) mit dem deutschen Frauen-Achter die Niederlande oder Rumänien hinter sich lassen.

(NGZ)
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