Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
EILMELDUNG
Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

Lokalsport BHC geht selbstbewusst ins Bergische Derby

Solingen · Morgen (19 Uhr) tritt der Tabellenelfte der Handball-Bundesliga beim achtplatzierten VfL Gummersbach an, mit der er gleichziehen kann.

 Szene aus dem Hinspiel: BHC-Rückraumspieler Kristian Nippes gegen Christoph Schindler im Ausweichquartier Kölner Lanxess Arena.

Szene aus dem Hinspiel: BHC-Rückraumspieler Kristian Nippes gegen Christoph Schindler im Ausweichquartier Kölner Lanxess Arena.

Foto: Imago

Auch wenn der übertragende Fernsehsender die Spiele des Bergischen HC in der Handball-Bundesliga konsequent ignoriert - am Mittwochabend kam er immerhin mal kurz auf "Sport 1" vor: Beim Pokalspiel des VfL Gummersbach gegen die SG Flensburg-Handewitt (22:28) wurden Trainer Sebastian Hinze und Kapitän Viktor Szilágyi auf der Tribüne gefilmt, Kommentator Uwe Semrau wusste sogar den Grund für den Besuch, auch wenn sich sein Sender nicht um die Spiele der Bergischen bemüht - der nächste Gegner wurde beobachtet. Denn morgen (19 Uhr, Schwalbe-Arena) steht das Derby in Gummersbach an, und so nahm Hinze den VfL erneut unter die Lupe. "Es ist schon ein Unterschied, ob man einen Spieler noch mal live sieht oder nur auf Video", erklärte der BHC-Coach. "Aber viele Geheimnisse werden beide Mannschaften eh nicht haben."

Überhaupt elektrisiert das Nachbarschaftsduell vordergründig mehr die Fans als Spieler und Trainer. "Für unser Spiel macht das keinen Unterschied, unsere Grundtugenden müssen wir eh haben", sagt Hinze, und Linkshänder Kristian Nippes ergänzt: "Wir verspüren keine Anspannung, weil es ein Derby ist. Wir haben die Pflicht, uns auf jedes Spiel vorzubereiten, ob der Gegner Gummersbach oder sonst wer ist." Immerhin gibt der Halbrechte noch zu Protokoll: "Wir wissen, dass es ein Derby ist, weil leider sonst kein Erstligist direkt in der Nähe ist. Man kann sich sicher auf eine tolle Stimmung in Gummersbach freuen, weil ja auch viele Fans von uns mitfahren. Wir wollen etwas mitnehmen - außer schönen Eindrücken."

Der BHC hat auch allen Grund, selbstbewusst nach Gummersbach zu fahren: Das Hinspiel gewann er vor großer Kulisse in der eigens dafür angemieteten Kölner Lanxess Arena mit 28:26. Und der Tabellenelfte, der zum nur zwei Punkte besser stehenden -achten fährt, ist in diesem Kalenderjahr besser drauf als der Gegner, der nicht nur Mittwochabend im Pokal verlor, sondern in der Liga am vergangenen Samstag auch noch völlig überraschend beim Schlusslicht Bietigheim (21:23). In 2015 verließ der BHC nur bei der erst am Ende zu hoch ausgefallenen 24:30-Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen das Feld als Verlierer, in Minden gab es einen 30:28-Erfolg, zu Hause gegen Topteam Frisch Auf Göppingen ein 28:28 mit packender Aufholjagd. "Da haben wir den Heimfaktor gesehen", sagt Nippes. "Es wäre deutlich schwerer geworden, in Göppingen so zurückzukommen als zu Hause. Ich hoffe, dass uns das jetzt auch in Gummersbach hilft." Einige Hundert Fans werden den Klub anfeuern, eine Choreografie ist bereits ausgearbeitet.

Viele Punkte sprechen also morgen für die Gäste, und auch deren Trainer rechnet sich naturgemäß etwas aus: "Ich sehe zwei Mannschaften auf Augenhöhe - das will ich jedenfalls hoffen. Wir haben das Hinspiel gewonnen, sind gut drauf, und wenn wir unsere Dinge abrufen, ist es schwer, uns zu schlagen. Es erfordert zwar immer hohe Anstrengung, an die 100 Prozent zu kommen, aber wenn wir das schaffen, ist das Ziel, da etwas mitzunehmen. Das ist eine der Mannschaften, gegen die wir auch im Positionsangriff gegen Positionsangriff gewinnen können." Allerdings weiß Hinze nicht erst seit seinen Pokal-Beobachtungen vom Mittwochabend ebenfalls: "Gummersbach lebt von der Abwehr und dem Torwart. Sie wechseln sehr schnell mit ihrem Personal und stellen dadurch immer neue Aufgaben. Sie haben eine hohe Bereitschaft und Intensität - so verursachen sie eine Menge Stress. Da muss man einen Plan im Kopf haben, solche Sachen zu lösen. Und dahinter steht ja noch unser Nationaltorhüter." Carsten Lichtlein wurde aber zumindest im Hinspiel nicht zum Faktor.

(ame)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort