Kreis Wesel Flüchtlinge und Betriebe beim Speed-Dating

Kreis Wesel · Für den fünften Deutschen Diversity-Tag hatte sich die Agentur für Arbeit Wesel eine besondere Aktion überlegt: Bei einem Speed-Dating konnten sich junge Menschen mit Fluchthintergrund und Ausbildungsbetriebe kennenlernen - spätere Einstellung ausdrücklich erwünscht.

Rund 20 junge Menschen aus Syrien, Irak, Eritrea, Afghanistan und weiteren Ländern waren eingeladen. In zehnminütigen Gesprächen hatten sie Gelegenheit, innerhalb kurzer Zeit sechs verschiedene Ausbildungsbetriebe aus Wesel, Sonsbeck und Alpen kennenzulernen. Diese suchen Auszubildende für folgende Berufe: Land- und Baumaschinenmechaniker, Dachdecker, Fachkraft Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Fachlagerist, Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Zerspanungsmechaniker und Kfz-Mechatroniker.

"Wir haben uns für dieses Format entschieden, weil es sehr ungezwungen ist und einen ersten Eindruck vermittelt, ob die Chemie stimmen könnte. Die jungen Menschen sind sehr motiviert, mit einer Ausbildung eine berufliche Perspektive in Deutschland zu erhalten. Ob aus dem Kennenlernen tatsächlich ein Ausbildungsverhältnis werden kann, muss bei nachfolgenden Gesprächen und gegebenenfalls Praktika überprüft werden", sagt Christiane Naß, die als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt die Organisation des Speed-Datings übernommen hatte. Über mögliche Hilfsmöglichkeiten wie Stützunterricht oder eine Assistierte Ausbildung informierten Mitarbeiter des Integration Points und des Arbeitgeber-Services.

Trotz anfänglicher Nervosität wirkten die teilnehmenden jungen Männer zwischen 17 und 33 Jahren nach den Gesprächen erleichtert und zuversichtlich. Bei den Arbeitgebern war das Feedback am Ende der Veranstaltung ebenfalls positiv. Sie haben auf diesem Weg jeweils bis zu 15 mögliche zukünftige Auszubildende kennengelernt, die sie ansonsten eher nicht getroffen hätten.

Nach der Begrüßung durch Karl-Joseph Verbeet, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Wesel, gab es für die Teilnehmenden einen kurzen Einblick in die Lebens- und Fluchtgeschichte eines Syrers und eines Afghanen.

Ahmad und Hessam stellten in einem Bildvortrag ihre Herkunftsländer, ihre Schulbildung und Pläne für ihren beruflichen Lebensweg in Deutschland vor. Und es schien ganz so, als seien sie durch die Teilnahme an dem Speed Dating ihren Zielen ein kleines Stück näher gekommen.

(RP)
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