In Deutschland und der Türkei Tausende demonstrieren aus Solidarität mit Kobane

Istanbul · In mehreren deutschen Städten sind tausende Menschen aus Solidarität mit der umkämpften Kurdenstadt Kobane auf die Straßen gegangen. Auch in der Türkei wurde demonstriert.

 Wie hier in Istanbul zeigten die Kurden in der Türkei Solidarität mit den Kurden in Kobane.

Wie hier in Istanbul zeigten die Kurden in der Türkei Solidarität mit den Kurden in Kobane.

Foto: afp, OZN/JH

In Hamburg demonstrierten am Samstag nach Polizeiangaben mehr als 2000 Menschen. In Hannover und Bremen wurden jeweils mehr als 1000 Teilnehmer gezählt, in Braunschweig kamen etwa 500 Menschen zusammen. Durch die Innenstadt von Erfurt zogen ebenfalls mehrere Hundert Menschen.

Auch in anderen deutschen Großstädten wie Berlin, Frankfurt am Main und Köln waren Protestkundgebungen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angemeldet worden. Kurdenorganisationen hatten weltweit zu Demonstrationen gegen die Islamisten aufgerufen.

Nach Polizeiangaben gingen in Düsseldorf rund 4000 Teilnehmer auf die Straße, in Köln waren es demnach über 3000 Menschen. In beiden Städten waren es mehr als erwartet. In Köln sei es zu kleineren Rangeleien gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Ansonsten verliefen die Protestkundgebungen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
den Angaben zufolge friedlich.

In der Türkei gingen am Samstag ebenfalls Tausende Kurden auf die Straße, um ihre Unterstützung für die kurdischen Verteidiger der syrischen Grenzstadt Kobane zu demonstrieren.

Bei der größten Demonstration in Diyarbakir im türkischen Kurdengebiet marschierten laut der Nachrichtenagentur Dogan 15.000 Menschen friedlich durch die Straßen. Im Istanbul demonstrierten rund tausend Menschen in der Nähe des zentralen Taksim-Platzes und schwenkten Bilder des inhaftierten Kurden-Führers Abdullah Öcalan.

Anfang Oktober waren bei prokurdischen Demonstrationen in der Türkei nach Behördenangaben 31 Menschen getötet worden. Die Demonstranten warfen der Regierung Untätigkeit angesichts des Kampfes um Kobane vor.

Nach langem Zögern und intensivem Druck der USA erklärte sich die Türkei schließlich bereit, kurdische Peschmerga-Kämpfer aus dem Nordirak nach Kobane reisen zu lassen. Am späten Freitagabend überquerten etwa 150 Peschmerga die türkische Grenze nach Kobane, um die Verteidiger der Stadt zu unterstützen.

(AFP/dpa)
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