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Anstieg um 60 Prozent Über 200.000 Menschen beantragten 2014 Asyl in Deutschland

Berlin · Mehr als 200.000 Asylanträge sind im vergangenen Jahr beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eingegangen. Das waren 75.811 Anträge und damit knapp 60 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Bundesinnenministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Flüchtlings-Frachter "Ezadeen" erreicht Hafen
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Von den 202.834 Anträgen waren demnach 173.072 Erstanträge und 29.762 Folgeanträge. Allein in den letzten drei Monaten 2014 wurden rund 64.000 Anträge gestellt.

Das Asylrecht biete allen Menschen Schutz, die wegen politischer, rassistischer oder religiöser Verfolgung ihr Heimatland verlassen mussten, kommentierte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) die Zahlen. "Eine verantwortungsvolle Zuwanderungspolitik kann aber die Tatsache nicht ignorieren, dass auch zahlreiche Menschen Asyl beantragen, die in ihren Heimatländern nicht verfolgt werden, nicht als schutzbedürftig anerkannt werden können und daher unser Land wieder verlassen müssen", fügte der Minister hinzu.

Rund ein Fünftel der Bewerber (41.100) kam aus Syrien. Im Jahr zuvor waren es 12.863 gewesen. Nach Angaben des Ministeriums waren die meisten dieser Menschen schutzberechtigt, mehr als 75 Prozent erhielten Flüchtlingsstatus und 12 Prozent subsidiären Schutz.

Einen deutlichen Anstieg gab es auch bei Asylbewerbern aus Eritrea. Hier stieg die Zahl von 3.638 auf 13.253. Auch hier erhielten den Angaben nach mehr als die Hälfte der Bewerber entweder einen Flüchtlingsstatus oder subsidiären Schutz.

Im Gegensatz dazu lag die Quote der Flüchtlingsanerkennungen bei Bewerbern aus Serbien, Kosovo, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina und Albanien bei nahezu null Prozent. Etwa 30 Prozent aller Anträge kamen aus der Balkanregion. Denn stärksten Anstieg im Vorjahresvergleich gab es bei Albanien. Hier stieg die Zahl der Anträge von 1.295 auf 8.113. Davon wurde in 1,5 Prozent der Fälle dem Bewerber der Flüchtlingsstatus oder subsidiärer Schutz gewährt.

Insgesamt erhielten 33.310 Personen im vergangenen Jahr die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Konvention. Zudem erhielten 5.174 Personen subsidiären Schutz und für 2.079 Personen wurde ein Abschiebeverbot ausgesprochen. Über 169.166 Anträge war Ende 2014 noch nicht entschieden worden.

(KNA)
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