Katholische Kirche Dresdner Bischof Koch zum Berliner Erzbischof gewählt

Berlin/Vatikanstadt · Seit September ist der Berliner Bischofsstuhl vakant - jetzt ist wohl ein Nachfolger für Rainer Maria Woelki gefunden. Der neue katholische Oberhirte der Hauptstadt kommt voraussichtlich aus Dresden und ist Düsseldorfer.

 Der Dresdner Bischof Heiner Koch soll neuer Erzbischof von Berlin werden. Koch kommt gebürtig aus Düsseldorf.

Der Dresdner Bischof Heiner Koch soll neuer Erzbischof von Berlin werden. Koch kommt gebürtig aus Düsseldorf.

Foto: dpa, hoh hpl nie

Der katholische Bischof von Dresden-Meißen, Heiner Koch, wird nach dpa-Informationen neuer Berliner Erzbischof. Der 59-Jährige soll Nachfolger von Rainer Maria Woelki werden, der im September 2014 nach Köln gewechselt war. Koch war immer wieder als Anwärter für das Bischofsamt in der Hauptstadt gehandelt worden.

Stefan Förner, Sprecher des Erzbistums Berlin, wollte sich zu den Berichten nicht äußern. "Der Erzbischof von Berlin wird vom Papst ernannt", sagte Förner lediglich.

Koch muss noch von Papst Franziskus ernannt werden

Zuvor hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) über die Personalie berichtet. Das Berliner Domkapitel habe sich für Koch entschieden, die Wahl müsse nach dem Konkordat zwischen dem preußischen Staat und dem Vatikan von 1929 von den Senats- und Staatskanzleien der drei betroffenen Bundesländer Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bestätigt werden, hieß es. Koch soll noch in dieser Woche von Papst Franziskus in Rom ernannt werden.

Der bisherige Berliner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, war nach drei Jahren im September vergangenen Jahres als Nachfolger von Joachim Meissner nach Köln gewechselt. Seitdem war der Berliner Bischofsstuhl vakant.

Koch kommt aus Düsseldorf

Koch war Anfang 2013 zum Bischof von Dresden-Meißen berufen worden, davor war er Weihbischof in Köln. In der Deutschen Bischofskonferenz ist der gebürtige Düsseldorfer für Ehe und Familie zuständig und damit auch an der Vorbereitung der Familiensynode im Oktober in Rom beteiligt.

In Berlin erwarten den neuen Bischof schwierige Aufgaben. Unter dem Namen "Wo Glauben Raum gewinnt" hatte Woelki einen inneren Reformprozess im Erzbistum eingeleitet. Bis 2020 sollen rund 100 Gemeinden zu 30 Großpfarreien fusionieren. Das Erzbistum hat rund 410.000 Mitglieder. Zwar sind in Berlin die Katholiken in der Minderheit. Die Nähe zur Bundesregierung und die Herausforderungen in der multikulturellen Metropole verleihen dem Amt eine Ausstrahlung weit über die Stadt hinaus.

(KNA)
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