DEG in der Krise Tote Hosen wollen DEG helfen

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockey-Profis fürchten, wegen finanzieller Probleme in der nächsten Saison nicht mehr in der höchsten deutschen Liga zu spielen. Die Punkband kann sich vorstellen, den Klub zu unterstützen.

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Foto: ddp

Es gibt neue Hoffnung für den finanziell angeschlagenen Eishockey-Verein DEG Metro Stars. Die Punkband Die Toten Hosen hat im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, dass sie den Klub unterstützen würde. "So ein Verein darf nicht über Nacht zugemacht werden. Wenn jemand ein schlüssiges Rettungskonzept vorlegt, würde ich mich gerne engagieren. Das bin ich als Düsseldorfer und alter Wegbegleiter dem Klub schuldig", sagte Sänger Campino.

Als neuer Hauptsponsor kommt die Gruppe dabei nicht in Betracht: "Die Gelder, die da im Raum stehen, übersteigen die Möglichkeiten der Toten Hosen", sagte Campino. Der DEG fehlen mindestens zwei bis zweieinhalb Millionen Euro, um in der nächsten Saison weiter in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielen zu können.

Für die Musiker der Toten Hosen wäre es das zweite große Engagement im Profisport. Als die Fußballer von Fortuna Düsseldorf in der Saison 2001/2002 in großen finanziellen Schwierigkeiten steckten, unterstützten Die Toten Hosen den Verein als Trikotsponsor — sowohl in der Regionalliga als auch nach dem Abstieg in die Oberliga. In den 80er Jahren hatte die Formation um Sänger Campino der Fortuna schon einmal geholfen, als sie mit einer Spende ermöglichte, den Spieler Anthony Baffoe zu kaufen.

Die DEG Metro Stars befinden sich in Schwierigkeiten, seit Hauptsponsor und Namensgeber Metro angekündigt hat, sich am Ende der laufenden Saison zurückzuziehen. Bisher sucht der Verein vergeblich nach einem Nachfolger. Hilfe erhielt der Klub von dem Unternehmer Peter Hoberg. Er unterstützt die DEG privat mit 700 000 Euro, auch um damit ein Zeichen für andere Investoren zu setzen.

Die Hoffnung, dass die Stadt — zum Beispiel über Tochterunternehmen — den Verein rettet, erfüllte sich dagegen nicht. "Wir als Stadt unternehmen genug, um den großen Sportvereinen zu helfen. Den Rest müssen die Vereine leisten. Das Management muss die Vereine attraktiv machen für Sponsoren", hatte Oberbürgermeister Dirk Elbers Gespräch mit der RP erklärt — und damit eine große Debatte in der Stadt ausgelöst.

"Andere Städte helfen den Vereinen", sagte gestern ein Sprecher der DEL unserer Zeitung. Für die Eishockey-Liga würde ein Ausscheiden der DEG einen herben Verlust bedeuten. "Wir haben sehr großes Interesse daran, dass die Traditionsmarke DEG in der Liga bleibt", sagte der DEL-Sprecher. Deshalb führe die Liga auch Gespräche mit den Verantwortlichen der DEG. Eine finanzielle Unterstützung durch die Liga schloss der Sprecher allerdings aus.

(RP/anch)
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