Bayer Leverkusen Darauf kommt es für Bayer 04 in München an

Leverkusen · Am Freitag gastiert die Werkself zum Liga-Start beim FC Bayern. Um dort zu bestehen, braucht das Team einen Torwart in Bestform, starke Anführer und endlich mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Heiko Herrlich tüftelt seit Wochen an der Aufstellung. In den vergangenen Trainingseinheiten wirkte der Trainer recht zufrieden.

Heiko Herrlich tüftelt seit Wochen an der Aufstellung. In den vergangenen Trainingseinheiten wirkte der Trainer recht zufrieden.

Foto: imago

Fünf Jahre liegt der letzte Sieg der Werkself in München inzwischen zurück. 2012 gewann Bayer 04 mit dem damaligen Coach Sami Hyypiä mit 2:1 beim FCB. Stefan Kießling hatte das 1:0 für die Bayer-Profis erzielt. Seitdem handelte sich der Werksklub auf seinen Reisen zum Rekordmeister jedoch ausnahmslos Niederlagen ein. Damit am Freitag (20.30 Uhr) zum Start der neuen Bundesliga-Saison nicht die fünfte Auswärtsniederlage in Serie bei den Münchnern folgt, benötigt das Team von Trainer Heiko Herrlich wie schon beim letzten Triumph eine gute Chancenausbeute sowie einen starken Schlussmann. Auf diese Faktoren kommt es am Freitag an.

Effizienz Bereits in der Vorbereitung hatte es sich angedeutet: Bayer 04 fehlt ein echter "Knipser" im Sturmzentrum. Kevin Volland, der an guten Tagen dazu sicher in der Lage ist, fehlt seit seinem Wechsel aus Hoffenheim unters Bayer-Kreuz bislang noch die Konstanz. In Chicharito hat Leverkusen zudem einen Experten in puncto Abgezocktheit verloren. Für die Werkself erzielte der gewiefte Mexikaner in 76 Partien immerhin 39 Tore - ein Top-Wert. Ein möglicher interner Kandidat, der das Tore-Manko ausmerzen könnte, ist Joel Pohjanpalo. Der Finne war vergangene Saison bereits der Edel-Joker der Werkself und traf auch gegen Karlsruhe erneut als Einwechselspieler. In München wird Herrlich daher wohl kaum auf die Joker-Qualitäten des 22-Jährigen verzichten wollen und ihn von der Bank kommen lassen. Wie der neue Trainer die Personalie Stefan Kießling künftig handhabt, ist indes unklar. In Karlsruhe gehörte der Stürmer nicht zum Kader. Seine Erfahrung könnte das Team gegen den FCB jedoch sicher gut gebrauchen.

Kein frühes Gegentor Was zunächst nach einem guten Vorhaben für jede Partie klingt, sollte vor allem beim Rekordmeister beherzigt werden. Denn kommt der FCB einmal in Fahrt, ist er kaum aufzuhalten. Vergangene Saison erzielte das Team von Trainer Carlo Ancelotti allein 29 Treffer binnen der 1. und 30. Minute - Ligahöchstwert. Lag München zudem in Führung, verlor es keines seiner Spiele. 25 Mal ging der FCB danach als Sieger vom Platz.

Bernd Leno Im Pokal zeigte der Nationaltorhüter, dass auch in dieser Spielzeit wieder auf ihn Verlass ist. Und dass er sich dabei nicht zu schade ist, auch über die Schmerzgrenze zu gehen. Mit dem Gesicht wehrte er in der 13. Minute einen Schuss des KSC-Stürmers Oskar Zawada aus kürzester Distanz ab. Wenn am Freitag Robert Lewandowski, Franck Ribery oder Thomas Müller in derartige Eins-gegen-Eins-Situationen kommen sollten, wird Leno erneut über sich hinauswachsen müssen.

Sven Bender Der Zugang aus Dortmund hat sich gleich in seinem ersten Pflichtspiel für Bayer 04 als Anführer hervorgetan. Teamkollege Julian Brandt ist bereits begeistert vom neuen Innenverteidiger und sagt: "Er bringt extreme Sicherheit ins Spiel." Die Werkself sei nach wie vor eine sehr junge Mannschaft, betont Brandt. Da brauche es "richtige Kerle, die auch mal dazwischenhauen, wenn es mal nicht so läuft." Eben jemanden wie Sven Bender.

(sb)
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