Bayer Leverkusen Bayers letzter Kraftakt vor der Pause

Leverkusen · Die englischen Wochen enden für Bayer 04 mit dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 (morgen, 15.30 Uhr). Trainer Roger Schmidt sieht im Erfolg gegen Sankt Petersburg einen Beweis für die physische Stärke seines Teams.

Zenit - Leverkusen: die Fakten
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Foto: dpa, fg hak

Als sich am Dienstagabend das dritte Mal eine Spielertraube um Heung-Min Son bildete, gab's nichts zu feiern. Zuvor hatte der Südkoreaner mit seinen Mitspielern seine beiden Treffer gegen Zenit St. Petersburg bejubelt. Nach dem Abpfiff fehlte ihm selbst dazu die Kraft. Der Leverkusener Angreifer lag mit Krämpfen auf dem Rasen des Petrowski-Stadions und musste von Bellarabi, Calhanoglu und Kruse wieder auf die Beine geholt werden. Sons müde Muskeln sind für Trainer Roger Schmidt aber kein Hinweis auf erste Verschleißerscheinungen seiner Spieler nach den kräftezehrenden englischen Wochen: "Dass wir trotz der anstrengenden letzten Spiele in der Lage sind, gegen ein so starkes Team wie Zenit auch eine physisch gute Leistung zu bringen, spricht für uns", sagte Schmidt auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Mainz (Morgen, 15.30 Uhr).

Der Sieg in der Champions League hat Bayer nicht nur sehr gute Karten für das Erreichen des Achtelfinals beschert, er hielt auch eine andere, vielleicht viel wertvollere Erkenntnis bereit: "Schon nach dem Spiel gegen Dortmund wurde angezweifelt, dass wir in der Lage sind, alle drei Tage so gut zu spielen. Aber wir können das", betonte Schmidt. Sein Zwischenzeugnis nach den englischen Wochen fällt für sein Team deshalb durchaus positiv aus: "Die Mannschaft hat es hervorragend gemacht, wir sind auf einem sehr guten Weg."

4. Spieltag: Reaktionen
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Foto: afp, GS/DG

Nur die Konstanz fehlt Bayer noch zu Bestnoten und besseren Platzierungen in der Bundesliga. Mit vier Unentschieden hat Leverkusen viele Punkte liegen lassen. Zwar trennen Bayer nur vier Punkte von Platz zwei, doch viel darf sich Schmidts Team in der Hinrunde nicht mehr erlauben, um weiter in Tuchfühlung zur Spitze zu bleiben. Zwei Gründe dafür: zu viele rote Karten und schlechte Chancenverwertung. "Wir spielen mittlerweile richtig gut in Unterzahl", scherzt Schmidt über die zuletzt häufigen Platzverweise seiner Spieler. Auch vor dem Tor hätten seine Spieler nicht die Kaltschnäuzigkeit gezeigt, die sich der Trainer wünscht.

Trotzdem wirkt Schmidt zufrieden, wenn er über die zurückliegenden Spiele der englischen Wochen spricht. Noch genügsamer könnte ihn ein Sieg gegen Mainz stimmen. Auch wenn der Trainer das Spiel gegen die Rheinhessen nicht zum richtungsweisenden Duell ausruft: "Die Phase, wenn es auf die Winterpause zugeht, werden erst richtig wichtig."

Kyriakos Papadopoulos und Stefan Reinartz werden bis dahin nicht fit. Deshalb muss Schmidt auf der defensiven Position im Mittelfeld weiter auf Personal setzen, das sich eigentlich in anderen Mannschaftsteilen wohler fühlt. Hakan Calhanoglu zum Beispiel, der seine Aufgabe auf der Sechser-Position in Sankt Petersburg zwar gut ausgefüllt hat, der dafür aber bei Offensiv-Szenen fehlt. Die Rückkehr von Gonzalo Castro und Simon Rolfes sollen Bayer dann in der Winterpause neue Möglichkeiten geben.

Am Samstag aber wird Trainer Schmidt noch einmal auf eine "Notlösung" setzen. Das Aufeinandertreffen mit den Rheinhessen ist für die Werkself-Profis das siebte Spiel in drei Wochen. Und es soll das gute Ende einer anstrengenden Phase der Saison werden. "Wir müssen alles abrufen, um mit einem Sieg in die Länderspielpause zu gehen", sagte Schmidt, "dafür brauchen wir auch die Fans."

(RP)
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