Champions League Wolfsburger Arnold den Tränen nah: "Absolut bitter"

Madrid · Nach dem Aus in der Champions League bei Real Madrid ist die Enttäuschung beim VfL Wolfsburg riesig.

Real Madrid - VfL Wolfsburg: Die Spieler in der Einzelkritik
16 Bilder

Real - Wolfsburg: Einzelkritik

16 Bilder
Foto: dpa, jrp sam

Mittelfeldspieler Maximilian Arnold musste sich nach dem 0:3 (0:2) im Viertelfinal-Rückspiel zusammennehmen, um nicht in Tränen auszubrechen. Bei Fragen nach der Niederlage am Dienstagabend zitterten das Kinn und die Lippen des 21-Jährigen. Viele Antworten endeten im Nichts. "Absolut bitter", stammelte Arnold, der sich eine Mitschuld am Königsklassen-Aus des Bundesligisten gab. "Vor dem 0:1 spiele ich einen Katastrophenball. So ging die Scheiße los", sagte Arnold.

Gemeint war eine Situation vor dem ersten der drei Tore Cristiano Ronaldos (16., 17., 77.). Zu Beginn der Partie war der VfL überfordert mit der Drucksituation im Estadio Santiago Bernabéu. Ein Real-Angriff nach dem anderen rollte auf das Tor der Gäste zu. Wann immer Wolfsburg in Ballbesitz kam, wurde das Spielgerät auch schon wieder hergeschenkt. So wie bei Arnolds Fehler vor dem 0:1. Nur 90 Sekunden später war der sensationelle 2:0-Hinspielsieg der Wolfsburger egalisiert.

"Wir haben die ersten 20 Minuten nicht richtig angenommen", haderte VfL-Coach Dieter Hecking. Allen Beteuerungen zum Trotz zeigte sich sein Team beim ersten Auftritt in Madrid tief beeindruckt von der hitzigen Atmosphäre, für die gut 80.000 Fans sorgten, die einen höllischen Lärm machten. Es wurden teilweise Pässe gespielt, von denen der adressierte Spieler gar nichts mitbekam. Arnold sprach von "Kommunikationsproblemen".

Zudem fehlte die Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. "Wir hatten vorher gesagt, dass wir ein Tor brauchen, und das haben wir nicht hinbekommen", erklärte Sportchef Klaus Allofs. Zu allem Überfluss verletzten sich auch noch Julian Draxler und Bruno Henrique. Beide mussten vorzeitig ausgewechselt werden. Allofs beklagte vor allem den frühen Ausfall Draxlers bereits nach einer halben Stunde. "Wenn man hier so früh auf Julian verzichten muss, dann ist das natürlich schon ein Handicap", sagte Allofs.

Bei Henrique besteht der Verdacht einer Gehirnerschütterung. "Er hat einen Schlag ins Gesicht bekommen und war benebelt. Er lag mit einer blutigen Lippe in der Kabine und war nur kurzzeitig ansprechbar", sagte Allofs. Beide Spieler drohen am Samstag in Bremen auszufallen.

Groß war derweil der Jubel bei Real. "Wir brauchten einen magischen Abend, und den haben wir auf den Platz gebracht", sagte Madrids Toni Kroos, der aber natürlich im Schatten von Dreifach-Torschütze Ronaldo stand. Kroos' trockener Kommentar zum Auftritt des Portugiesen: "Er hat ein gutes Spiel gemacht."

(jado/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort