Real siegt bei Saisonauftakt Kroos glänzt als Regisseur, Khediras Zukunft weiter unklar

Madrid · Toni Kroos glänzte zum Liga-Auftakt von Real Madrid mit seiner ersten Torvorlage. Sami Khedira wurde nach den jüngsten Querelen eingewechselt. Seine Situation wirft aber weiter Fragen auf.

Primera Division: Kroos stark, Ronaldo trifft bei Real-Sieg
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Real Madrid – FC Cordoba 2:0

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Der eine ist der "neue Boss" im Mittelfeld von Real Madrid, der andere ein Wackelkandidat im Star-Ensemble. Die Situation der beiden deutschen Weltmeister Toni Kroos und Sami Khedira beim Champions-League-Sieger könnte kaum unterschiedlicher sein.

Kroos glänzte am ersten Spieltag der Primera Division beim 2:0 (1:0) gegen Aufsteiger FC Cordoba einmal mehr als Strippenzieher. Bei seinem vierten Startelfeinsatz im vierten Pflichtspiel gelang dem 24-Jährigen mit einem punktgenauen Eckstoß auf den Kopf von Karim Benzema (30.) die erste Torvorlage im Dress der Königlichen.

Der 30 Millionen Euro teure Zugang von Bayern München ist bereits jetzt ein unverzichtbarer Leistungsträger beim spanischen Rekordmeister — auch wenn die Schlagzeilen nach dem durchaus mühsamen Saisonauftakt den Torschützen Benzema und Cristiano Ronaldo (90.) gehörten. Für den Portugiesen war Cordoba der 47. von bislang 48 Gegnern, gegen den er im Real-Trikot ins Tor traf.

Ancelotti: "Khedira bleibt"

Die Berücksichtigung von Khedira, der erstmals in dieser Saison im 18er-Kader stand und nach 76 Minuten für Benzema eingewechselt wurde, geriet da zur Randnotiz. Beinahe beiläufig bezog Trainer Carlo Ancelotti nach dem Spiel Stellung: "Das Thema Khedira ist gelöst: Er bleibt. Er will bleiben, und wir wollen auch, dass er bleibt. Wir sind glücklich zu wissen, dass er bleibt."

Doch vom Tisch ist ein Transfer des defensiven Mittelfeldspielers damit nicht unbedingt. Immerhin sollen Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung mit dem 27-Jährigen zuletzt an Khediras hohen Gehaltsvorstellungen gescheitert sein. Zudem äußerte sich Ancelotti vor einem Jahr ähnlich zur Personalie Mesut Özil — am letzten Tag des Sommer-Transferfensters wurde der Spielmacher für 50 Millionen Euro an den FC Arsenal verkauft.

Fakt ist, dass Khedira im kommenden Sommer ablösefrei wäre und nun die wohl letzte Chance besteht, für den Weltmeister eine Ablöse zu generieren. Fakt ist auch, dass Real in der laufenden Transferperiode für seine Zugänge James Rodriguez, Kroos und Torhüter Keylor Navas stolze 120 Millionen Euro ausgegeben hat. Und Fakt ist, dass Real in Xabi Alonso und Asier Illarramendi über zwei weitere Sechser verfügt und im derzeit bevorzugten 4-3-3-System nur ein Spieler dieses Typus benötigt wird.

Khedira selbst hatte sich jedenfalls bei seinem genehmigten Ausflug am vergangenen Freitag zum Zweitligaspiel RB Leipzig — Erzgebirge Aue (1:0) in der "Bild" durchaus offen für eine Luftveränderung gezeigt: "Bis zum 31. August ist alles möglich. Bei Real bin ich ja gerade ein bisschen außen vor." Ob er nach seinen 15 Einsatzminuten gegen Cordoba nun wieder drin ist, wird bis zum Ende der Transferperiode am 1. September wohl unbeantwortet bleiben.

(sid)
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