VfL Wolfsburg besiegt Hoffenheim Schürrle und de Bruyne brillieren als neues Traumduo

Wolfsburg · 90 Minuten Vollgas, ein Lattentreffer und eine Torvorbereitung wie im WM-Finale von Rio: Für Andre Schürrle hätte die Rückkehr in die Bundesliga nach 630 Tagen kaum besser verlaufen können. Der Weltmeister spielte, als gehöre er schon seit Jahre zum VfL Wolfsburg und hatte großen Anteil am 3:0 (2:0) des Bayern-Jägers Nummer eins über 1899 Hoffenheim.

VfL Wolfsburg: Andre Schürrle feiert perfektes Debüt
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Schürrle feiert perfektes Debüt für Wolfsburg

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"Heute haben alle erkannt, warum wir ihn geholt haben", sagte Manager Klaus Allofs und reagierte damit auch auf die heftige Kritik der vergangenen Tage wegen der hohen Ablösesumme von 32 Millionen Euro an den FC Chelsea. "Er hat einfach gute Laufwege, das passt zu unserem Spiel", bemerkte der 58-Jährige.

Auch Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking war voll des Lobes für seinen Neuling. "Ein besseres Debüt kann man sich kaum vorstellen", sagte Hecking, der seinen neuen Offensivallrounder eigentlich nach 70 Minuten auswechseln wollte. "Dann habe ich ihn durchspielen lassen. So kriegt er mehr Stehvermögen", sagte Hecking. "Er ist ein offener, unkomplizierter Typ, der sich hier schnell eingelebt hat", sagte Schlussmann Diego Benaglio.

Auch Schürrle selbst war mit seiner Premiere in Grün-Weiß zufrieden. Der 42-malige Nationalspieler durfte gleich auf seiner Lieblingsposition auf dem linken Flügel ran, weil Ivan Perisic (Gesäßmuskelzerrung) ausfiel. "Ich bin sehr, sehr zufrieden", sagte der Blondschopf. "Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Und wenn es in den ersten Minuten gleich so gut läuft, dann spielt man gleich befreiter auf", sagte der Rückkehrer.

Schon in der dritten Minute hatte der gebürtige Ludwigshafener seinen ersten Galaauftritt. Mit einer Flanke wie im WM-Finale zum 1:0-Siegtor durch Mario Götze vom linken Strafraumrand leitete er die Führung ein. Der Ball wurde noch leicht abgefälscht, Bas Dost war zur Stelle. "Ich wusste, dass Bas gerne zum kurzen Pfosten geht", sagte der Vorlagen-Spezialist.

Der zweite Assist war nicht geplant, dafür umso schöner. Nach seinem Schuss an die Latte war der erneut starke Kevin de Bruyne da und köpfte zum 2:0 (28.) ein. Vor dem 3:0 (84.) wieder durch de Bruyne gewann Schürrle den entscheidenden Zweikampf an der Mittellinie.

"Mit Kevin de Bruyne verstehe ich mich super. Das wurde schon im Training klar", berichtete Schürrle, der sich überraschend schnell im Wechselspiel des Wolfsburger Mittelfeldes zurechtfand. "Kevin kommt ja auch gerne mal über links, ich ziehe mal durch die Mitte. Wir ergänzen uns einfach gut." Doch der Neu-Wolf ackerte auch nach hinten. Kurz vor der Halbzeit kassierte er nach einem Teckling gegen Pirmin Schwegler die Gelbe Karte.

20. Spieltag: Reaktionen
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Nach dem guten Einstand kann Schürrle eine Woche durchatmen, ehe das nächste Highlight folgt. Am kommenden Spieltag reist der VfL zu Bayer Leverkusen, Schürrles letzte Bundesliga-Stadtion vor dem Wechsel auf die Insel 2013. "Das ist ein ganz normales Spiel für mich", behauptete der 24-Jährige. "Ich habe zwei sehr schöne Jahre dort gehabt. Jetzt spiele ich aber für Wolfsburg."

Ziemlich angefressen verließen die Kicker aus Hoffenheim die Autostadt. Die Mannschaft von Markus Gisdol steigerte sich im zweiten Durchgang und hatte etliche Torchancen, doch am Ende stand die dritte Niederlage in Folge fest, die internationalen Plätze sind für die Kraichgauer nach dem Fehlstart zunächst aus Reichweite. "Am Ende steht ein 0:3. Das ist natürlich ärgerlich. Das Ergebnis spiegelt den Verlauf des Spiels nicht richtig wider", meinte Gisdol.

(sid)
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