Tag des Handballs Handballer suchen das "Wir-Gefühl"

Frankfurt/Main · Zuschauer-Weltrekord, Live-Übertragung in 45 Länder, zehn Stunden Programm und ein gewaltiger Promi-Auflauf: Die Macher um Initiator Thorsten Storm möchten die Fußball-Pause am Samstag mit aller Macht nutzen, um am "Tag des Handballs" die Werbetrommel für ihre Sportart zu rühren. Dabei geht es um Medienpräsenz, Marketing und letztlich natürlich vor allem ums Geld.

Rhein-Neckar Löwen feiern Kantersieg gegen Melsungen
7 Bilder

Rhein-Neckar Löwen feiern Kantersieg gegen Melsungen

7 Bilder

"Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, wird auch neue Märkte für den Handball bringen", sagte Storm mit Blick auf die Mammut-Veranstaltung in der Frankfurter Fußball-Arena. "Wer den Handball liebt, muss am Samstag kommen", meinte der Ex-Manager der Rhein-Neckar Löwen, der zukünftig die Geschicke des THW Kiel bestimmen wird: "Es geht nur gemeinsam in unserer Sportart. Der Handball braucht ein Wir-Gefühl."

Für dieses Wir-Gefühl, das auch die Handball-Bundesliga (HBL) sowie der Deutsche Handball-Bund (DHB) erzeugen wollen, sollen in erster Linie die Löwen und der HSV Hamburg sorgen. Der Bundesliga-Spitzenreiter trifft in einem regulären Punktspiel (18.15 Uhr/Sport1) auf den gerade noch vor der Insolvenz geretteten HSV - vor über 40.000 Zuschauern.

Der bisherige Besucher-Rekord liegt bei 36.651 Besuchern. Er wurde im Finale um die dänische Meisterschaft zwischen AG Kopenhagen und Bjerringbro-Silkeborg im Mai 2011 aufgestellt. Die vorherige Bestmarke stammt aus dem Jahr 2004. Die Partie zwischen dem TBV Lemgo und dem THW Kiel hatte 30.925 Fans in die Gelsenkirchener Fußball-Arena gelockt.

Dass es nun noch mehr Zuschauer sein werden, sorgt für große Vorfreude bei den Spielern. "Schon das Aufwärmen wird gigantisch sein, man wird sich wie ein Fußball-Profi fühlen", sagte HSV-Profi Henrik Toft Hansen. Trainer Christian Gaudin wies allerdings auch auf die sportliche Bedeutung dieses Duells hin: "Wir wollen gewinnen, egal, ob 1000 oder 40.000 Menschen zuschauen."

Ähnlich sieht es der neue Löwen-Manager Lars Lamade. "Es ist ein Schulterschluss der gesamten Handballfamilie und eine Chance, um neue Fans zu gewinnen", sagte der Storm-Nachfolger: "Aber es ist für uns immer noch ein Heimspiel, bei dem wir die zwei Punkte behalten wollen."

Vor dem Spiel des Vizemeisters aus Mannheim gegen den HSV steht ab 10.00 Uhr ein Jugendturnier mit 80 Mannschaften und eine Prominenten-Partie auf dem Programm. In den Teams der Kapitäne Stefan Kretzschmar (Ex-Nationalspieler) und Frank Buschmann (Sport-Kommentator) werden zahlreiche Handball-Größen zu sehen sein.

Dazu gehören Daniel Stephan, Florian Kehrmann, Christian Schwarzer, Markus Baur, Henning Fritz, Andreas Thiel, Olafur Stefansson, Joel Abati, Stefan Lövgren, Magnus Wislander und Mirza Dzomba. Christoph Metzelder, Marko Rehmer, Uli Borowka, Oliver Pocher, Paul Panzer und Hans Sarpei dienen als zusätzliche Farbtupfer.

Das Spektakel will sich das Ausland nicht entgehen lassen. Alle Topligen werden Beobachter nach Frankfurt schicken, auch die Organisatoren der WM in Katar sind vertreten - sehr zur Freude der Macher.

"So ein Event braucht der Handball einfach, um positive Schlagzeilen zu schreiben", sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker. Der Ligaboss wünscht sich wie DHB-Präsident Bernhard Bauer, dass die Veranstaltung zur Tradition wird.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort