Drei Großprojekte in NRW Bahn baut für Milliarden - Einschränkungen für Reisende

Berlin · Neue Gleise, Weichen und Signale: Auf dem deutschen Schienennetz gibt es in diesem Jahr bis zu 850 Baustellen pro Tag. In NRW stehen drei Großprojekte an.

Änderungen bei der Bahn in NRW ab Dezember 2016
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Foto: dpa, obe pzi wst

In Nordrhein-Westfalen wird in diesem Jahr an drei Großprojekten der Deutschen Bahn gebaut. Dies geht aus einer am Donnerstag in Berlin vorgelegten Übersicht hervor. Ein NRW-Großvorhaben ist der künftige Rhein-Ruhr-Express (RRX) für eine schnellere Schienen-Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem Rheinland. Dort soll im dritten Quartal dieses Jahres ein Abschnitt zwischen Köln-Deutz und Köln-Mülheim in Betrieb gehen.

Auch der Bau an der S-Bahn-Verbindung zwischen Troisdorf und Bonn ist ein Großprojekt. Der Ausbau der S13 kostet insgesamt 500 Millionen Euro und wurde im November 2016 begonnen. Damit soll Bonn besser an den Köln/Bonner Flughafen angebunden werden. Bereits gestartet sind die Arbeiten für das dritte Großprojekt, der Ausbau des deutschen Abschnitts der Betuwe-Linie zwischen Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. An der 73 Kilometer langen Güterverkehrstrecke hat Ende Januar in Oberhausen der Bau begonnen.

Bundesweit sind in diesem Jahr 38 Großprojekte der Deutschen Bahn im Bau. Der Bundeskonzern investiert 7,5 Milliarden Euro in das deutsche Schienennetz. In der Summe sind 2,3 Milliarden Euro für den Neu- und Ausbau der Strecken enthalten.

Fahrgäste müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Denn ohne Umwege und längere Fahrtzeiten auf den Baustrecken sind die Bauvorhaben nicht umzusetzen. Um die Folgen zu beschränken, werden die Bauvorhaben zu 66 Komplexen gebündelt, sogenannte Korridore. So soll die mehrmalige Sperrung derselben Strecke vermieden werden. Besonders betroffen sein werden Kunden durch Arbeiten auf den Strecken Bremen-Münster (Mai bis November), Hannover-Würzburg (August bis Oktober), Frankfurt/Main-Heidelberg-Karlsruhe (April bis Juni), Wolfsburg-Stendal-Berlin (Mai bis November), Erfurt-Nürnberg (Juni bis Dezember) und Nürnberg-Würzburg-Frankfurt/Main (April bis Juni).

"Alle Informationen dazu sind seit Monaten in den Informations- und Buchungssystemen der Bahn hinterlegt", betonte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. "Damit sind die Reisen mit der Bahn für unsere Kunden trotz der Bauarbeiten zuverlässig planbar." Er verwies auf 2016, als trotz gestiegener Baustellenzahl die baubedingten Verspätungen zurückgegangen seien.

Pofalla versprach den Kunden mehr Qualität, mehr Kapazität und mehr Digitalisierung. "Das sind die Wege, um die Schiene zur ersten Wahl für Mobilität in Deutschland zu machen." Die Bahn arbeite hart daran, sieben Millionen Menschen sowie Güterzüge täglich sicher und zuverlässig ans Ziel zu bringen.

In diesem Jahr werden auf dem 33.000 Kilometer langen Netz insgesamt 1650 Kilometer Gleise erneuert, außerdem 1800 Weichen und 4600 Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik. Zu den 10.000 Ingenieuren bei der Bahn sollen in diesem Jahr 1000 hinzukommen. Man baue mit Bedacht und nicht auf Teufel komm raus, betonte das Unternehmen. Die Nebenwirkungen für die Kunden sollten so gering wie möglich gehalten werden.

(lsa/dpa)
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