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Ecclestone Formel-1-Chef will Saab retten

Luxemburg (RPO). Formel-1-Chef Bernie Ecclestone will offenbar in letzter Minute den vom Untergang bedrohten Autohersteller Saab retten. Wie die Investmentgesellschaft Genii Capital in Luxemburg erklärte, hat sich das Unternehmen mit Ecclestone verbündet, um einen Mehrheitsanteil an Saab zu erwerben. Manager von Saab sollten sich am Freitag in Stockholm treffen, um die aktuelle Lage zu beraten. Angeblich haben auch andere Geschäftsleute Interesse an dem Konzern.

 Formel-1-Chef Bernie Ecclestone will beim schwedischen Autobauer Saab einsteigen.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone will beim schwedischen Autobauer Saab einsteigen.

Foto: AP

Genii Capital erklärte, das Unternehmen wolle engagiert auf einen erfolgreichen Abschluss hinarbeiten. Die Genii-Gruppe glaube, dass Saab in zahlreichen automobilen Schlüsselmärkten einen außerordentlichen Marktwert habe. Das innovative Image von Saab erlaube es, sich an der Spitze der Autohersteller zu positionieren, die mit neuen Techniken am Markt seien. Dazu zählten sparsame Motoren, neue Sicherheitssysteme, aber auch fortschrittliche Unterhaltungs- und Kommunikationssysteme im Wageninneren.

Der Saab-Eigner General Motors versucht seit fast einem Jahr vergeblich, die schwedische Marke zu verkaufen. Mehrmonatige Verkaufsgespräche mit dem Sportwagenhersteller Koenigsegg waren im November gescheitert. Interessiert an Saab ist derzeit noch der niederländische Sportwagenbauer Spyker, der am Donnerstag ein verbessertes Angebot vorlegte.

Interesse angeblich auch bei Ex-MAN-Chef

Spekuliert wird, dass auch die US-Investmentgesellschaft Merbanco sowie eine Gruppe schwedischer Geschäftsleute, zu denen der frühere MAN-Chef Hakan Samuelsson gehören soll, Saab kaufen möchte. GM-Boss Ed Whitacre hatte sich zu Wochenbeginn skeptisch dazu geäußert, dass es noch gelingen kann, den defizitären schwedischen Hersteller zu verkaufen. GM bereitet sich derzeit darauf vor, Saab abzuwickeln.

Genii Capital ist eine private Investmentgesellschaft mit Sitz in Luxemburg. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in Nordamerika, Europa und Asien aktiv. Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit ihr Kapital vor allem in die Bereiche Markenmanagement, neue Technologien, Unterhaltung und Autoindustrie investiert. Mitte Dezember kündigte das Unternehmen an, es werde einen Anteil am Renault Formel-1-Team erwerben.

Saab verkaufte 2008 weltweit rund 93.000 Autos. Das Konzept der Bieter um Samuelsson sieht dem Bericht von "Dagens Industrie" zufolge eine Produktion von 45.000 bis 50.000 Autos pro Jahr vor. Auf ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank will die Gruppe demnach verzichten.

GM sucht seit Januar 2009 einen Käufer für seine schwedische Tochter. Saab beschäftigt derzeit noch 3400 Menschen in Schweden. Gewerkschaftsangaben zufolge könnte das Aus des Autobauers den Verlust von rund 8000 Arbeitsplätzen bedeuten, weil auch Zulieferer betroffen wären.

(apd/AFP/sdr)
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