Erfolg für Verdi Gericht untersagt Sonntagsarbeit bei Amazon

Leipzig · Verdi setzt Amazon weiterhin erfolgreich unter Druck und fährt vor Gericht einen Erfolg ein. Das sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) untersagte jetzt die Sonntagsarbeit bei Amazon in Leipzig am dritten und vierten Advent.

Die Voraussetzungen für eine Bewilligung am 13. und 20. Dezember lägen nicht vor, teilte das OVG am Freitag mit. Damit setzte sich die Gewerkschaft Verdi mit ihrem Widerspruch gegen die Sonntagsarbeit durch.

Zudem rief Verdi wieder zu Streiks im Weihnachtsgeschäft auf. Am Freitag beteiligten sich den Angaben zufolge rund 450 Beschäftigte. Auch an dieseem Samstag soll in Leipzig gestreikt werden.

Die Landesdirektion Sachsen hatte die Sonntagsarbeit im Advent bei Amazon bewilligt, woraufhin Verdi vor Gericht zog. Vor dem Verwaltungsgericht Chemnitz war die Gewerkschaft noch gescheitert.
Das OVG beschloss nun aber, dass die Beschäftigung von bis zu 3000 Arbeitnehmern an den Adventssonntagen unrechtmäßig wäre. (Az.: 3 B 369/15)

Der US-Onlinehändler habe den Antrag mit einer stark erhöhten Auftragssteigerung im Weihnachtsgeschäft begründet, teilte das Gericht mit. Sonntagsarbeit sei aber nur zur Verhütung eines unverhältnismäßigen Schadens gerechtfertigt. Mehr Bestellungen gebe es jedes Jahr im Weihnachtsgeschäft. Es sei nicht ersichtlich, warum Amazon den Zusatzbedarf nicht durch die Einstellung weiterer Mitarbeiter abdecken könne.

Verdi will mit Streiks weiter Druck auf Amazon machen. Am Freitag gab es auch Ausstände in Bad Hersfeld (Hessen), Graben (Bayern) sowie an den nordrhein-westfälischen Standorten Werne und Rheinberg. Die Gewerkschaft fordert die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel, der US-Konzern lehnt Verhandlungen darüber strikt ab.

(dpa)
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