Alle Artikel vom 01. Mai 2004
Tennis: Dawidenko und Verkerk im Finale

ATP-Turnier in MünchenTennis: Dawidenko und Verkerk im Finale

München (rpo). Dauerläufer gegen Aufschlagkönig - der Russe Nikolai Dawidenko und Martin Verkerk aus den Niederlanden bestreiten am Sonntag (14.00 Uhr) das Endspiel der BMW Open in München. Am Tag nach seinem Sieg über den an Nummer eins gesetzten Rainer Schüttler setzte sich Dawidenko im ersten Halbfinale am Samstag unter grauen Regenwolken unerwartet leicht mit 6:4, 6:1 gegen den Peruaner Luis Horna durch. Anschließend hatte der lange Verkerk vor 4300 Zuschauern auf dem Centre Court deutlich mehr Mühe, den kleinen Belgier Olivier Rochus mit 7:6 (7:2), 6:3 zu besiegen. Nach 1:32 Stunden verwandelte der French Open-Finalist von 2003 den ersten Matchball gegen Rochus, der zuvor im Viertelfinale den Höhenflug von Alexander Waske (Frankfurt) beendet hatte. Dawidenko, der seit Jahren zusammen mit seinem Bruder Eduard und seiner Frau in Trier lebt, erreichte in München zum viertenmal das Endspiel eines ATP-Turniers. "Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit komme", sagte der 22-jährige nach dem lockeren Erfolg in nur 83 Minuten gegen Horna: "Ich bin schlecht in die Sandplatz-Saison gestartet. München ist schon jetzt ein super Erfolg für mich." Zwar hat Dawidenko die bisher einzige Begegnung der beiden im vergangenen Jahr in St. Pölten (Halbfinale) gewonnen, dennoch gilt Verkerk als leichter Favorit. Gegen den einen Kopf kleineren Rochus überzeugte der an Nummer vier gesetzte Holländer (17. der Entry-Rangliste) erneut mit zwölf Assen und seiner starken Rückhand. Der Sieger von München erhält ein Preisgeld von 52.000 Euro und zusätzlich ein BMW-Cabrio Z4 im Wert von 40.000 Euro.

3:1 - Kölzig hält den Sieg fest

Goalie war überragender Rückhalt gegen Österreich3:1 - Kölzig hält den Sieg fest

Prag (rpo). Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft steuert bei der WM in Tschechien zum vierten Mal in Folge das Viertelfinale an. Im ersten Spiel der Zwischenrunde setzte sich das Team von Bundestrainer Hans Zach mit 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) gegen Österreich durch und kletterte in der Gruppe E mit drei Punkten auf den dritten Platz. Aus den beiden ausstehenden Partien am Sonntag (20.15 Uhr/bei uns im LIVE!-Ticker) gegen Titelverteidiger Kanada und am Dienstag (16.15 Uhr/ebenfalls im LIVE!-Ticker) gegen die Schweiz benötigt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) allerdings noch mindestens einen Zähler, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Russland-Legionär Jan Benda mit seinem zweiten WM-Tor (17.), der Düsseldorfer Daniel Kreutzer (33.) und der Krefelder Stefan Ustorf 28 Sekunden vor Schluss ins leere Tor erzielten die Treffer für das DEB-Team, das im 29. Duell mit dem Nachbarn den 20. Sieg feierte. Für die Österreicher, die durch ein 2:2 gegen Kanada für die bislang größte Überraschung des Turniers gesorgt hatten, ging der Traum vom ersten WM-Triumph gegen Deutschland seit 1934 nicht in Erfüllung, obwohl Thomas Koch (52.) mit seinem Anschlusstreffer in der Schlussphase noch einmal für Spannung sorgte. "Es wird eine Nervengeschichte"Den Sieg hielt NHL-Star Olaf Kölzig fest. Der 34 Jahre alte Schlussmann der Washington Capitals, der nach seiner Pause beim 1:5 gegen Tschechien wieder ins Tor zurückgekehrt war, war in seinem insgesamt siebten WM-Spiel der große Rückhalt. "Es wird ein bisschen eine Nervengeschichte", hatte Zach gemutmaßt - und behielt Recht. Denn was die 8000 Zuschauer in der Sazka-Arena in Prag im ersten Drittel sahen, hatte mit hochklassigem Eishockey wenig zu tun. Stockfehler und Fehlpässe prägten das Spiel. Bei den Zach-Schützlingen flatterten die Nerven noch ein wenig mehr als beim Gegner. Torhüter Olaf Kölzig hatte in der Anfangsphase deutlich mehr zu tun als sein Gegenüber Reinhard Divis. Seine größte Tat im Anfangsdrittel war eine Parade nach einem von Thomas Koch abgefälschten Schuss (8.). Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs bekam das DEB-Team seine Nerven besser in den Griff. Nach einem Schuss des Kölners Boris Blank hatte Divis noch Glück: Der Puck rutschte dem NHL-Goalie der St. Louis Blues zwar durch die Beine, trudelte aber am Tor vorbei (17.). Bezeichnenderweise resultierte die deutsche Führung aus einer Einzelaktion: Benda umspielte zwei gegnerische Verteidiger und schlenzte den Puck in den Winkel. "Es kommt auf das erste Tor an", hatte Zach prophezeit, "und darauf, wer danach in der Lage ist, zurückzukommen." Die Antwort gab das zweite Drittel: Selbst 43 Sekunden bei 5:3-Überzahl nutzten die Österreicher nicht zum Ausgleich, danach bekam die deutsche Mannschaft das Spiel immer besser in den Griff. Dem 2:0 durch Kreutzer ging eine schöne Einzelaktion des Kölners Eduard Lewandowski voraus. Als sich die DEB-Auswahl danach minutenlang im gegnerischen Drittel festsetzte, verpasste Tobias Abstreiter die Entscheidung (37.). Gut ins Team fügte sich WM-Debütant Christoph Ullmann ein, den Zach für den verletzt abgereisten Hamburger Heiko Smazal nachnominiert hatte.

Krawalle in Kreuzberg - 58 Polizisten verletzt

Demonstrationen von NPD und linker GruppenKrawalle in Kreuzberg - 58 Polizisten verletzt

Berlin (rpo). Das Krawallritual zum 1. Mai in Berlin hat auch in diesem Jahr die Polizei in Atem gehalten. Durch zumeist jugendliche Randalierer kam es im Stadtteil Kreuzberg wieder zu schweren Ausschreitungen. Am Abend schleuderten Vermummte Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper auf Polizisten. Die Beamten setzten Tränengas ein. Sicherheitskräfte fuhren mit Einsatzwagen in die Menge, um sie zu zerstreuen und riegelten mehrere Straßenzüge ab. Insgesamt waren rund 8000 Polizisten aus Berlin und anderen Bundesländern im Einsatz. Die "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" war am Abend mit einigen Tausend Teilnehmern ohne Zwischenfälle verlaufen. Im Anschluss an diesen Aufzug hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Ausschreitungen gegeben. Am Nachmittag war es bei einem Aufmarsch der rechtsextremistischen NPD in Lichtenberg und einer Gegendemonstration linker Gruppen zu Ausschreitungen gekommen. Nach Polizeiangaben wurden etwa 60 Personen festgenommen. Mehrere Demonstranten trugen verbotene Nazi-Symbole. Der Aufmarsch von rund 2300 Anhängern der rechtsextremistischen NPD wurde wiederholt von etwa 500 Gegendemonstranten blockiert. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein und ging mit Schlagstöcken gegen die Blockierer vor. Später errichteten Gegendemonstranten mit Absperrgittern und Mülltonnen Barrikaden und zündeten sie an. Auch ein geparktes Auto wurde umgestürzt und in Brand gesetzt. Die Polizei setzte Räumfahrzeuge ein. Die Schaufensterscheibe einer Sparkassen-Filiale ging durch Steinwürfe zu Bruch. Nach Polizeiangaben wurden zwei Beamte und vier Demonstranten verletzt. Bereits in der Nacht zu Samstag waren am Rande des traditionellen Festes zur Walpurgisnacht im Mauerpark im Stadtteil Prenzlauer Berg 114 Personen als Randalierer festgenommen worden. Durch Stein- und Flaschenwürfe wurden 58 Polizisten leicht verletzt.

Europas Fahnen sind gehisst
Europas Fahnen sind gehisst

Staats- und Regierungschefs würdigen Beitritt der ZehnEuropas Fahnen sind gehisst

Dublin (rpo). Die Staats- und Regierungschefs der jetzt 25 EU-Mitgliedstaaten haben die Erweiterung der Europäischen Union auf einem Sondergipfel gewürdigt. Bei einer Zeremonie an der Residenz der irischen Staatspräsidentin Mary McAleese am Samstagnachmittag in Dublin wurden die Fahnen der 15 alten und zehn neuen Länder erstmals offiziell gehisst, begleitet von der Europahymne "Ode an die Freude" von Ludwig van Beethoven. "Heute begraben wir die Vergangenheit und erwarten die Zukunft", erklärte McAleese. Der amtierende EU-Ratspräsident und irische Ministerpräsident Bertie Ahern sagte: "Heute begehen wir den Tag des Willkommens." Er fügte hinzu: "Aus Krieg haben wir Frieden geschaffen ... Aus Diktatur und Unterdrückung haben wir lebendige und stabile Demokratien geschaffen." Die EU sei etwas "Einzigartiges, für das es in der Vergangenheit nichts Vergleichbares gibt. Denn niemals zuvor wurde ein solches Experiment gewagt." Zu Beginn der Zeremonie verlas der irische Literatur-Nobelpreisträger Seamus Heaney ein eigens für die Erweiterung verfasstes Gedicht mit dem Titel "Beacons at Bealtaine" (Leuchtfeuer am 1. Mai). Im Anschluss wurden die 25 Flaggen einzeln von in Irland lebenden Kindern aus den EU-Mitgliedstaaten den jeweiligen Staats- und Regierungschefs überreicht. "Einen Traum verwirklicht"Der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski würdigte die Erweiterung als "großen Tag" für sein Land. "Ich bin sehr glücklich", sagte Kwasniewski bei seiner Ankunft in Dublin. "Endlich haben wir unseren Traum verwirklicht." Er sei sicher, dass Polen zur Prosperität der EU seinen Beitrag leisten werde. Im Anschluss an die Zeremonie war ein gemeinsames Abendessen der Chefs im Gästehaus der irischen Regierung, Farmleigh, geplant, bei dem die 25 dann erstmals gleichberechtigt an einem Tisch sitzen würden. Politische Entscheidungen waren in Dublin nicht zu erwarten. Nach dem Essen sollte der Gipfel zu Ende gehen. Die meisten Chefs wollten noch am Abend aus Dublin abreisen. An dem Treffen nahmen auch die Staats- und Regierungschefs der drei verbliebenen Beitrittskandidaten Bulgarien, Rumänien und der Türkei teil. "Neues und aufregendes Kapitel"Die drei Präsidenten der EU hatten die Erweiterung bereits am Morgen als historischen Moment gewürdigt. Ratspräsident Ahern sagte, Europa öffne "ein neues und aufregendes Kapitel in seiner langen Geschichte". Kommissionspräsident Romano Prodi betonte, dass mit der Erweiterung die künstliche Teilung des Kontinents durch den Eisernen Vorhang endgültig beendet werde. Beide wiesen auf die Herausforderungen hin, die vor der erweiterten EU lägen. So müsse als erstes bis Ende Juni eine Einigung auf die geplante EU-Verfassung erzielt werden, sagte Ahern. Außerdem müsse die EU ihre Bürger vor den Bedrohungen des Terrorismus schützen, Wachstum und Arbeitsplätze schaffen, sowie andere Staaten außerhalb der Union bei ihren Friedensbemühungen unterstützen. Parlamentspräsident Pat Cox betonte, jetzt reiche die EU von Dublin im Westen bis Lublin im Osten Polens. Prodi erinnerte daran, dass die gerade vollendete Erweiterungsrunde nicht die letzte sein werde. Während Bulgarien und Rumänien voraussichtlich 2007 Mitglieder werden, will die Kommission noch im Herbst entscheiden, ob und wann Verhandlungen mit der Türkei aufgenommen werden. Verhandlungen mit Kroatien hat die Kommission bereits empfohlen.

Zuwanderungsverhandlungen verzögern sich

Erneut Vertagung vereinbartZuwanderungsverhandlungen verzögern sich

Berlin (rpo). Die Verhandlungen über das Zuwanderungsgesetz ziehen sich weiter in die Länge. Nach knapp 14-stündigen Beratungen am Freitag und Samstag verständigten sich Regierung und Opposition in der zuständigen Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses darauf, die Gespräche erneut zu vertagen. Hauptstreitpunkt war weiter die Verschärfung der Maßnahmen zum Schutz vor Terror. Nach Angaben von Teilnehmern standen die Verhandlungen zwischenzeitlich kurz vor dem Scheitern. Ursprünglich hatten beide Seiten die seit einem halben Jahr laufenden Verhandlungen spätestens am Samstag abschließen wollen. Die Klausurtagung der Arbeitsgruppe dauerte am Samstagabend noch an. Noch vor Ende der Sitzung einigten sich die Unterhändler auf eine Fortsetzung. "Ich denke, dass wir uns in zwei, drei Wochen erneut treffen", sagte SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz. FDP-Unterhändler Max Stadler erklärte, es seien noch zwei Sitzungen notwendig, um die 60 offenen Punkte in den Bereichen Flüchtlingsschutz und Integration sowie rund ein Dutzend Forderungen der Union im Sicherheitsbereich zu behandeln. "Ich denke, wir sind noch nicht ganz über den Berg", sagte Stadler. Wiefelspütz zeigte sich trotz der zahlreichen Dissenspunkte zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommt. "Ich denke, dass die Chancen nicht kleiner geworden sind." Müller legte Kompromissvorschlag vorNach stundenlangen ergebnislosen Verhandlungen hatte der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) am Samstagnachmittag einen Kompromissvorschlag im Streit um die Sicherheitsfragen vorgelegt. Die Forderung der Union nach einer Sicherungshaft für potenzielle Terroristen war darin nicht mehr enthalten. Koalition und FDP hatten es abgelehnt, eine solche Maßnahme in das Zuwanderungsgesetz aufzunehmen. Müllers pochte auf eine Lockerung der Ausweisungsbestimmungen für Schleuser und Personen, die zu Gewalt aufrufen. Zudem forderte der CDU-Politiker eine Regelanfrage bei den Sicherheitsbehörden vor Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis. Offen blieb zunächst, ob der Kompromissvorschlag innerhalb der Union konsensfähig ist. Der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) erklärte, er persönlich sei weiter für die Sicherungshaft für gefährliche Ausländer, die nicht abgeschoben werden können. Der Streit über die Sicherungshaft hatte die Verhandlungen schwer belastet. Über einen von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf zur Vereinfachung des Abschiebungsverfahrens für gefährliche Ausländer bestand nach Angaben von Teilnehmern dagegen weitgehend Einigkeit.

Kasachstan schafft Klassenerhalt

Finnland fast sicher im ViertelfinaleKasachstan schafft Klassenerhalt

Prag (rpo). Finnland hat bei der Eishockey-WM in Tschechien die Viertelfinalteilnahme so gut wie sicher. In der "deutschen" Gruppe E ist dagegen noch alles offen vor dem Spiel der Deutschen am Samstagabend gegen Österreich. Die Kasachen haben nach dem 5:3 über Japan den Klassenerhalt geschafft.Ex-Weltmeister Finnland hat nach einem ungefährdeten 6:0 (2:0, 2:0, 2: 0)-Sieg gegen Dänemark in der Zwischenrundengruppe F wie die Slowakei und Schweden fünf Punkte auf dem Konto. Der letztjährige WM-Elfte Dänemark hat ohne Zähler nur noch theoretische Chancen. Nach dem 1:1 (0:0, 0:0, 1:1) zwischen Lettland und der Schweiz in der "deutschen" Gruppe haben neben den bereits qualifizierten Tschechen noch alle Teams Chancen auf die Runde der letzten Acht. Vor 8000 Zuschauern in der Sazka-Arena in Prag dominierten lange die beiden Torhüter: Der Lette Arturs Irbe, der schon beim 1:1 gegen die deutsche Nationalmannschaft glänzend gehalten hatte, und der Schweizer Martin Gerber machten bis zwölf Minuten vor Schluss alle Chancen zunichte. Erst dann fielen die Tore: Grigorijs Pantelejevs (49.) brachte Lettland in Führung, Marc Reichert (52.) glich aus. Vor 5492 Zuschauern in Ostrau erzielten Olli Jokinen (5. und 39.), Niko Kapanen (14.), Ville Peltonen (33.), Timo Pärssinen (45.) und Antti Laaksonen (53.) die Treffer für die Finnen. Für Japan wird es richtig engDen Klassenerhalt schaffte Aufsteiger Kasachstan. Der Vorrundengegner der deutschen Nationalmannschaft feierte mit 5:3 (1: 2, 3:0, 1:1) gegen Japan den zweiten Sieg im zweiten Spiel der Relegationsrunde und ist mit vier Punkten nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen. Andrej Samochwalow (2), Sergej Alexandrow, Artjom Argokow und Dimitri Upper erzielten die Tore für die Kasachen, die zum WM-Auftakt 2:4 gegen die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) verloren hatten. Für die Japaner, denen nun der Abstieg droht, trafen Tomohito Kobayashi, Chris Bright und Kengo Ito.

Regionalligen: Essen baut Vorsprung aus

Wuppertal nur remis auf SchalkeRegionalligen: Essen baut Vorsprung aus

Neuss (rpo). Das Titelrennen in der Regionalliga Nord scheint endgültig gelaufen: Nach Punktverlusten der Verfolger steht Rot-Weiß Essen unbedrängt an der Spitze.Rot-Weiß Essen ist dem Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga damit ein großes Stück näher gekommen. RWE siegte am 29. Spieltag der Regionalliga Nord bei Preußen Münster 3:1 (1:0) und baute damit im Rennen um die beiden Aufstiegsplätze seinen Vorsprung weiter aus. Denn der Tabellenzweite Wuppertaler SV kam beim 1:1 (1:0) bei den Amateuren von Schalke 04 ebenso nur zu einem Remis wie hinter der nicht aufstiegsberechtigten Reserve von Bundesliga-Spitzenreiter Werder Bremen der Tabellenvierte SC Paderborn mit dem 1:1 (0:1) bei den Amateuren des Hamburger SV. Essen liegt somit fünf Runden vor Saisonschluss sieben Zähler vor Paderborn. Im Tabellenkeller hat Münster bereits fünf Punkte Rückstand auf die sichere Zone. Einen wichtigen Sieg landeten die Amateure des 1. FC Köln mit 4:2 (1:1) bei Wattenscheid 09. Köln endlich wieder erfolgreichFür Essen trafen Ali Bilgin (21.), Erwin Koen (73., Foulelfmeter und Benjamin Köhler (83.) vor 8.700 Zuschauern. Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte der Ex-Essener Martin Hauswald (63.) erzielt. Paderborn rettete durch Mahir Saglik (66.) in Unterzahl - Markus Mrgulla hatte "Rot" gesehen (64.) - einen Punkt. Für die abstiegsgefährdeten Hanseaten erzielte Riccardo Baich (21.) den ersten Treffer nach 554 Minuten ohne Torerfolg. Wuppertal musste sich trotz der Führung durch Marc-Andre Narewsky (37.) mit einem Zähler begnügen. Abdul Iyodo glich in der 56. Minute aus. Nach fünf Spielen ohne Sieg in Serie landeten Kölns Amateure in Wattenscheid wieder einen Erfolg. Die Lohrheide-Kicker kassierten dagegen verloren ihr erstes Mach nach fünf Begegnungen ohne Niederlage hintereinander. Der Kölner Marcel Ndjeng traf doppelt (55. und 68.). Über einen Doppelpack konnte sich auch Daniel Teixeira bei Holstein Kiels 3:0 (2:0)-Sieg gegen den Chemnitzer FC freuebn. Uerdingen feiert klaren SiegEbenfalls einen 3:0-Heimsieg feierte der KFC Uerdingen 05 gegen Schlusslicht VfR Neumünster und damit gleichzeitig den dritten "Dreier" in Serie. Markus Feldhoff markierte in der 43. Minute bereits sein 19. Saisontor und führt damit weiterhin die Torschützenliste an. Endgültig ins obere Tabellen-Mittelfeld hat sich auch Eintracht Braunschweig durch den 2:1 (1:0)-Heimsieg gegen Bremens Amateure abgesetzt. Regionalliga Süd:In der Fußball-Regionalliga Süd bleibt der SV Wehen trotz des 2:2 (2:2) beim 1. SC Feucht auch nach dem 29. Spieltag hinter den Amateuren von Rekordmeister Bayern München (49 Punkte) auf Platz zwei und damit auf dem ersten Aufstiegsrang. Die Hessen weisen 48 Zähler auf. Rot-Weiß Erfurt (2:0 bei den Amateuren des FSV Mainz 05), der 1. FC Saarbrücken (1:0 beim SC Pfullendorf), der FC Augsburg (1:0 gegen die Bayern-Amateure) und die TSG Hoffenheim (1:0 gegen den VfR Aalen) wahrten unterdessen mit Siegen ihre Aufstiegsambitionen. Erfurt bleibt mit 47 Punkten Tabellendritter vor Saarbrücken (46), Augsburg (45) und Hoffenheim (43). Mit 0:2 lag Wehen beim abstiegsgefährdeten Neuling Feucht schon zurück. Doch Stefan Simon (20.) und Vitus Nagorny (22.) schafften noch vor der Pause den Ausgleich und bauten damit die Serie der Gäste auf vier Spiele ohne Niederlage aus. Erfurt nutzte in Mainz die Gunst der Stunde. Rene Müller (21.) und der eingewechselte Enrico Neitzel (87.) trafen für den Tabellendritten. Saarbrücken verkürzte den Rückstand auf Wehen ebenfalls. Der Ex-Bundesligist siegte in Pfullendorf durch einen frühen Treffer von Matthias Hagner (12.). Unter der Regie von Trainer-Rückkehrer Horst Ehrmantraut feierten die Saarländer damit im zweiten Spiel den zweiten "Dreier". Augsburg wieder voll daAugsburg meldete sich durch den Erfolg gegen Bayerns Reserve im Aufstiegskampf zurück. Das "Tor des Tages" erzielte Christian Okpala (27.). Der 1. FC Eschborn verlor gegen die Stuttgarter Kickers 0:1 (0: 1) und bleibt damit auf einem Abstiegsplatz. Bereits am Freitag hatten sich die SV Elversberg und die Sportfreunde Siegen im Keller-Duell torlos getrennt. Die Gäste bleiben damit Tabellenvorletzter, die Hausherren rutschten durch das dritte Unentschieden in Folge erstmals auf einen Abstiegsplatz ab. Die Kickers Offenbach siegten gegen die Amateure des 1. FC Kaiserslautern 1:0 (1:0) und verschafften sich damit wertvolle Luft. Allerdings beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz nur einen Punkt. Gleiches gilt auch für die Amateure des VfB Stuttgart und den 1. FC Schweinfurt 05 nach dem 2:0 (0:0)-Heimsieg der Schwaben im direkten Duell gegen die Gäste aus Bayern.

1860 bleibt weiter akut gefährdet

1860 München - Bayer Leverkusen 1:1 (1:0)1860 bleibt weiter akut gefährdet

München (rpo). 1860 München schwebt weiter in akuter Abstiegsgefahr. Auch gegen Bayer Leverkusen verpassten die heimschwachen "Löwen" ihren zweiten Sieg in der Rückrunde vor eigenem Publikum und hängen nach dem 1:1 (1:0) gegen den Uefa-Cup-Aspiranten weiter im Tabellenkeller fest. Nach der frühen Führung durch Paul Agostino (4.) sorgte Nationalspieler Bernd Schneider (47.) für den Endstand vor 32.400 Zuschauern im Münchner Olympiastadion. Eine Stunde lang lebte die durchaus muntere und abwechslungsreiche Partie von den eklatanten Abwehrschwächen beider Mannschaften. Dabei hatten die Gäste das Pech, vor dem Anpfiff nach Juan (Gelbsperre) und Lucio (verletzt) auch noch Jens Nowotny (Wadenbeschwerden) ersetzen zu müssen. Für den Bayer-Kapitän rückte Carsten Ramelow in die zentrale Abwehrposition und konnte dabei eben so wenig überzeugen wie beim 1:5-Debakel der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch in Rumänien. Abstimmungsprobleme in der Leverkusener AbwehrDie Abstimmungsprobleme in der Leverkusener Abwehr wurden bereits nach vier Minuten deutlich, als Agostino ein Missverständnis von Teddy Lucic und Torhüter Jörg Butt zur Führung für die engagierten Gastgeber nutzte. Danach bestimmte Leverkusen das Geschehen, scheiterte mit zahlreichen Großchancen jedoch immer wieder am ausgezeichneten 1860-Torhüter Michael Hofmann oder an der eigenen Unfähigkeit: So verstolperte Yildiray Bastürk in der 25. Minute den Ball vor dem leeren Gehäuse. Chancenlos war Hofmann in der 48. Minute, als seine unsortierten Vorderleute Schneider den aufgrund der Spielanteile verdienten Ausgleich ermöglichten. In der Folgezeit rettete der "Löwen"-Schlussmann noch zweimal in glänzender Manier gegen Franca, ehe er in der 61. Minute mit Adduktorenproblemen den Platz räumen musste. Stellvertreter Andre Lenz verlebte allerdings eine äußerst geruhsame halbe Stunde. Die "Löwen" zeigten sich jederzeit engagiert, hatten begünstigt durch Leverkusener Abwehrschwächen auch durchaus Chancen auf einen zweiten Treffer, waren in ihren spielerischen Mitteln allerdings einmal mehr beschränkt. Angesichts der anhaltenden Heimschwäche und des schweren Restprogramms, das die Sechziger nun zunächst zu Hansa Rostock führt, rückt der Abstieg immer näher. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Gerald Vanenburg (1860 München): "Ich habe gute Sachen bei uns gesehen. Wenn wir uns im nächsten Spiel wieder um 15 Prozent steigern, dann bin ich überzeugt, dass wir das noch schaffen. Ich bin froh, dass wir einen Punkt haben, mit viel Glück hätten es auch drei sein können, aber ich bin zufrieden, jetzt geht es weiter." Trainer Klaus Augenthaler (Bayer Leverkusen): "Wir sind sehr freundlich mit unseren Torchancen umgegangen. Wenn ich diese Chancen habe, muss ich sie auch ausnutzen. Es gibt keine Entschuldigung dafür, dass ich die ganze Abwehr auswechseln musste, das sind immer noch drei Nationalspieler dahinten drin gewesen. Die Punkteteilung ist gerecht, ich hoffe 1860 hilft das Unentschieden. STATISTIK ZUM SPIEL:München: Hofmann (62. Lenz) - Görlitz, Stranzl, Costa, Hoffmann - Baier, Cerny, Fernando (53. Lehmann), Tyce - Davids (39. Kioyo), Agostino Leverkusen: Butt - Lucic, Ramelow, Placente - Bierofka, Schneider, Balitsch, Bastürk (73. Ponte), Babic - Franca (87. Kaluzny), Berbatow (71. Neuville) Schiedsrichter: Weiner (Giesen) Tore: 1:0 Agostino (4.), 1:1 Schneider (48.) Zuschauer: 32.400 Beste Spieler: Hofmann Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Cerny (5), Lehmann - Babic (5/2), Bierofka (5), Balitsch (5), Berbatow (4)

Zuwanderungsverhandlungen erneut vertagt

"In zwei, drei Wochen treffen wir uns erneut"Zuwanderungsverhandlungen erneut vertagt

Berlin (rpo). Die Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über das Zuwanderungsgesetz sollen erneut vertagt werden. Beide Seiten konnten sich bei den Verhandlungen am Samstag nicht einigen."Ich denke, dass wir uns in zwei, drei Wochen erneut treffen", sagte SPD-Unterhändler Dieter Wiefelspütz am Samstag am Rande einer Sitzung der zuständigen Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses.

Kroon gewinnt "Rund um den Henninger Turm"

Zabel verpasste als Siebter den dritten Sieg in FrankfurtKroon gewinnt "Rund um den Henninger Turm"

Frankfurt (rpo). Einen niederländischen Sieg gab es bei der 43. Auflage des deutschen Radklassikers "Rund um den Henninger Turm". Karsten Kroon vom Team Rabobank setzte sich nach 210,2 km und 5:21:11 Stunden im Schlussspurt einer fünfköpfigen Ausreißergruppe durch.Kroon verwies Sprinter Danilo Hondo vom deutschen Team Gerolsteiner auf den zweiten Platz. Erik Zabel verpasste als Siebter in der geschlagenen Verfolgergruppe den historischen dritten Sieg in Frankfurt.

Frankfurts verzweifelter Kampf nicht belohnt

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 1:0 (1:0)Frankfurts verzweifelter Kampf nicht belohnt

Wolfsburg (rpo). Eintracht Frankfurt hat trotz aufopferungsvollen Kampfes beim VfL Wolfsburg eine 0:1 (0:1)-Niederlage erlitten. Der dritte Bundesligaabstieg rückt für die Hessen immer näher.Die Hessen verloren an der früheren Wirkungsstätte ihres Trainers Willi Reimann und blieben damit auf dem vorletzten Tabellenplatz. Nach der fünften Auswärtspleite in Folge wird die Situation für die Eintracht drei Runden vor Saisonschluss immer brenzliger. Vor 24.573 Zuschauern sorgte Diego Klimowicz mit seinem 14. Saisontor (18.) für den 13. Wolfsburger Saisonsieg. Die Niedersachsen kamen damit im vierten Spiel unter Trainer Erik Gerets zum dritten Erfolg. Nach vier Bundesliga-Gastspielen sind die Frankfurter in Wolfsburg weiterhin ohne einen Punktgewinn oder Torerfolg. Dabei waren die Gäste über weite Strecken der Partie die aggressivere Mannschaft. Die erste gefährliche Torraumszene spielte sich denn auch vor dem Wolfsburger Gehäuse ab, als Markus Kreuz mit einer Direktabnahme aus zehn Metern an VfL-Keeper Simon Jentzsch scheiterte. Wolfsburgs erste Chance führte dagegen gleich zum 1:0. Eine Flanke von Martin Petrow im Anschluss an eine Ecke verwandelte Klimowicz per Kopf. Eintracht-Schlussmann Oka Nikolov machte dabei eine schlechte Figur. Weitere Chancen konnten sich die Gastgeber jedoch nicht erspielen. Die größte Tormöglichkeit nach dem Seitenwechsel hatten die Frankfurter 20 Minuten vor Schluss. Einen Kopfball von Alexander Schur konnte Thomas Rytter für seinen geschlagenen Torwart gerade noch auf der Linie abwehren. Zuvor hatte Ioannis Amanatidis einen Ball nur knapp über das Tor geköpft. In der wenig überzeugenden VfL-Mannschaft waren der stets bemühte Torschütze Klimowicz und Abwehrchef Stefan Schnoor noch die Besten. Auf Seiten der Gäste überzeugten vor allem Kreuz und der Brasilianer Chris. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Erik Gerets (VfL Wolfsburg): "Ich bin mir nicht sicher, ob wir verdient gewonnen haben, aber entscheidend ist, dass wir gewonnen haben. Wir haben jetzt 40 Punkte, und wenn das jemand vor drei Wochen gesagt hätte, hätte das wohl keiner richtig geglaubt. Kämpferisch war die Leistung der Mannschaft in Ordnung, spielerisch schlecht." Trainer Willi Reimann (Eintracht Frankfurt): "Der Klassenerhalt ist immer noch möglich. Was mich optimistisch macht, ist die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Die Niederlage war sehr unglücklich, weil sich die Mannschaft 90 Minuten reingekniet hat."STATISTIK ZUM SPIEL:Wolfsburg: Jentzsch - Rytter, Franz, Schnoor, Weiser - Karhan, Sarpei - D'Alessandro (64. Menseguez), Petrow (84. Hrgovic) - Klimowicz, Baiano (74. Topic) Frankfurt: Nikolov - Günther (77. Lexa), Hertzsch, Chris, Bürger (64. Frommer) - Preuß, Schur, Kreuz - Skela - Amanatidis, Cha (27. Beierle) Schiedsrichter: Albrecht (Kaufbeuren) Tor: 1:0 Klimowicz (18.) Zuschauer: 24.573 Beste Spieler: Klimowicz, Schnoor - Kreuz, Chris Gelbe Karten: Klimowicz (5/3), Topic (4) - Chris (5/4), Preuß (3)

Freiburg entledigt sich der gröbsten Sorgen

SC Freiburg - Hannover 96 4:1 (1:0)Freiburg entledigt sich der gröbsten Sorgen

Freiburg (rpo). Auswärts pfui, zuhause hui: Der SC Freiburg hat dank seiner Heimstärke einen vorentscheidenden Erfolg gegen Hannover 96 gelandet. Nach dem 4:1 (1:0) gegen den Tabellennachbarn dürften die Breisgauer im Abstiegskampf aus dem Gröbsten raus sein.Die Breisgauer stoppten dadurch ihre Talfahrt nach zuvor drei Pleiten in Folge mit 0:8 Toren. Defensivspieler Sascha Riether (14.) beendete mit seinem dritten Saisontreffer die Torflaute der Freiburger von 373 Minuten ohne Treffer. Den zehnten Heimsieg brachten Zlatan Bajramovic (51.) und Alexander Iaschwilli mit einem Doppelschlag (69./78.) unter Dach und Fach. Allerdings sah Soumaila Coulibaly nach dem 4:1 die Gelb-Rote Karte, weil er sich beim Torjubel das Trikot auszog. Für Hannover hatte Thomas Brdaric mit seinem zehnten Saisontor (52.) den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer erzielt. Die Niedersachsen, die ab der 25. Minute nach einer Gelb-Roten-Karte gegen Steve Cherundolo wegen unsportlichen Verhaltens in Unterzahl spielten, mussten durch die erste Auswärtspleite unter Trainer Ewald Lienen einen Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen. Überraschend mit ButDabei zeigten die Gäste, bei denen der Ex-Freiburger Wladimir But überraschend von Beginn an spielte, besonders in der ersten Halbzeit vor 25.000 Zuschauern im ausverkauften Dreisamstadion eine ansprechende Leistung und waren lange Zeit die spielbestimmende Mannschaft. Nicht zuletzt, weil der emsige Julian de Guzman im Mittelfeld geschickt die Fäden zog und die 96-Stürmer Brdaric und Thomas Christiansen immer wieder in Szene setzte. Allerdings erwiesen sich die Freiburger eine Woche nach der deprimierenden 0: 3-Schlappe bei Eintracht Frankfurt besonders in der Abwehr verbessert. Die erneut ohne den gesperrten Roda Antar angetretene Elf von Trainer Volker Finke verwertete zudem die erste Chance zur Führung, als Riether die Verwirrung in der Hannoveraner Innenverteidigung nutzte und eine Vorlage von Bajramovic aus drei Metern unbedrängt einköpfte. Auch in der Folge versteckte sich die stark kombinierenden Niedersachsen nicht, wurden aber bereits frühzeitig entscheidend geschwächt. Cherundolo zeigte Schiedsrichter Edgar Steinborn (Sinzig) nach einer gelben Karte wegen eines Fouls an Dennis Kruppke den "Vogel" und wurde des Feldes verwiesen. Offener SchlagabtauschNach dem Wechsel setzte sich der offene Schlagabtausch fort. Der nach einer Leistenverletzung fit-gespritzte Bajramovic sorgte nach einer Flanke von Tobias Willi für die 2:0-Führung, doch Brdaric konnte nach einem haarsträubenden Fehler von Freiburgs Keeper Julian Reinard verkürzen. Die Gastgeber ließen sich davon aber nicht schocken und stellten den Sieg letztendlich sicher. Bei Freiburg überzeugten die beiden Georgier Iaschwilli und Lewan Zkitischwilli, während sich bei Hannover de Guzman sowie Brdaric die besten Noten verdienten. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Volker Finke (SC Freiburg): "Zu diesem Zeitpunkt der Saison zählen solche drei Punkte doppelt. Ich bin vor allen Dingen mit der Art und Weise unseres Sieges zufrieden. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat die Überzahl gut ausgenutzt, denn ein Elf gegen Zehn ist nicht jedermanns Sache. Aber wir haben nach der Halbzeit alles richtig gemacht. Durch die Gelb-Rote Karte hat sich Coulibaly selbst bestraft." Trainer Ewald Lienen (Hannover 96): "Wir hatten uns etwas ganz anderes vorgenommen. Wir wussten, dass Freiburg mit dem Rücken zur Wand steht, aber nach der Gelb-Roten Karte nach 25 Minuten hat sich alles in eine andere Richtung entwickelt. Damit war das Spiel entschieden, quasi aus dem Nichts. Dass der Spieler so reagiert hat, ist nicht zu tolerieren."STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Volker Finke (SC Freiburg): "Zu diesem Zeitpunkt der Saison zählen solche drei Punkte doppelt. Ich bin vor allen Dingen mit der Art und Weise unseres Sieges zufrieden. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat die Überzahl gut ausgenutzt, denn ein Elf gegen Zehn ist nicht jedermanns Sache. Aber wir haben nach der Halbzeit alles richtig gemacht. Durch die Gelb-Rote Karte hat sich Coulibaly selbst bestraft." Trainer Ewald Lienen (Hannover 96): "Wir hatten uns etwas ganz anderes vorgenommen. Wir wussten, dass Freiburg mit dem Rücken zur Wand steht, aber nach der Gelb-Roten Karte nach 25 Minuten hat sich alles in eine andere Richtung entwickelt. Damit war das Spiel entschieden, quasi aus dem Nichts. Dass der Spieler so reagiert hat, ist nicht zu tolerieren." STATISTIK ZUM SPIEL:Freiburg: Reinard - Schumann (64. Müller), Diarra - Riether - Willi, Bajramovic (64. Hermel), Zkitischwili, Kruppke - Coulibaly - Cairo (81. Tanko), Iaschwili Hannover: Ziegler - Cherundolo, Mertesacker, Zuraw, Kleber - Stendel, Lala (72. Dabrowski), de Guzman - But (68. Mathis) - Christiansen (46. Schröter), Brdaric Schiedsrichter: Steinborn (Sinzig) Tore: 1:0 Riether (14.), 2:0 Bajramovic (50.), 2:1 Brdaric (52. ), 3:1 Iaschwili (69.), 4:1 Iaschwili (78.) Zuschauer: 25.000 (ausverkauft) Beste Spieler: Zkitischwili, Iaschwili - Brdaric, de Guzman Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: Cherundolo wegen unsportlichen Verhaltens (25.), Coulibaly wegen unsportlichen Verhaltens (79.) Gelbe Karten: Schumann - de Guzman (5/2)

Müde Bayern halten Titelchance offen

1. FC Köln - Bayern München 1:2 (1:1)Müde Bayern halten Titelchance offen

Köln (rpo). Der FC Bayern München hat im Kampf um die Meisterschaft mit einem mühsamen 2:1 (1:1)-Sieg in Köln zumindest die theoretische Chance auf den Titel gewahrt. Der 1. FC Köln ist nach der Niederlage definitiv abgestiegen.Die Kölner müssen damit nach 1998 und 2002 bereits zum dritten Mal den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit antreten. Den entscheidenden Treffer für die Bayern markierte Bastian Schweinsteiger in der 75. Minute, nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung für den enttäuschenden Roque Santa Cruz. Obwohl die Gäste im ersten Durchgang zunächst überlegen spielte, gelang den Kölnern völlig überraschend in der 24. Minute die Führung als der überragende Jungstar Lukas Podolski mit seinem siebten Saisontreffer Nationaltorhüter Oliver Kahn überwand. Aus 20 Metern hatte Podolski abgezogen und Kahn, der zu weit vor der Linie stand, überlistet. Für die Bayern gelang in der 40. Minute Pizarro der Ausgleich, als Kölns Torhüter Thomas Wessels einen Distanzschuss von Nationalspieler Michael Ballack nicht festhalten konnte. Die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld lieferte bis zum Führungstreffer von Schweinsteiger eine enttäuschende Vorstellung ab. Torjäger Roy Makaay war bei Kölns Nachwuchsspieler Lukas Sinkiewicz völlig abgemeldet. Nach der Führung durch Podolski spielte der Tabellenletzte überlegen, aber sowohl Podolski (28.) als auch Oliver Schröder (29.) und Matthias Scherz (31.) scheiterten. Ein um das andere Mal stellte der zukünftige Zweitligist die überforderte Bayern-Innenverteidigung mit Thomas Linke und Jens Jeremis vor große Probleme. Im zweiten Durchgang setzte der Rekordmeiste dann alles auf eine Karte, verstärkte seine Offensivbemühungen. Nachdem Ballack in der 50. Minute mit einem Kopfball an der Querlatte gescheitert war, bewies Bayern-Coach Hitzfeld ein glückliches Händchen und brachte Schweinsteiger für Santa Cruz. Der "U21"-Nationalspieler besiegelte die 21. Kölner Niederlage im 31. Spiel und verurteilte die Mannschaft von Trainer Marcel Koller damit endgültig zum Abstieg. In einer nur phasenweise überzeugenden Kölner Mannschaft hinteließ neben Torschütze Podolski der unter besonderer Beobachtung von DFB-Teamchef Rudi Völler stand, Abwehrspieler Mustafa Dogan den besten Eindruck. Beim enttäuschenden Star-Esemble von der Isar verdienten sich Ballack und Owen Hargreaves die Bestnoten. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Marcel Koller (1. FC Köln): "Wir wollten die Bayern ärgern, aber wir haben unsere Chancen wieder nicht nutzen können. Es war so ärgerlich wie in den letzten Spielen immer, für uns ist die Sache gelaufen. Wir müssen nun möglichst schnell eine Mannschaft herauskristallisieren, die schnell wieder aufsteigt." Trainer Ottmar Hitzfeld (Bayern München): "Wir haben sehr gut begonnen und gute Torchancen gehabt. Podolskis Tor aus heiterem Himmel hat Köln jedoch beflügelt. Gott sei Dank ist das 1:1 noch vor der Halbzeit gefallen. Das war ein wichtiger Sieg, wir haben nach wie vor berechtigte Hoffnungen, deutscher Meister zu werden." STATISTIK ZUM SPIEL:Köln: Wessels - Schröder, Dogan, Sinkiewicz, Sichone - Feulner, Sinkala (82. Streit), Voigt, Springer - Scherz, Podolski München: Kahn - Salihamidzic, Jeremies, Linke, Lizarazu - Hargreaves, Ballack, Santa Cruz (73. Schweinsteiger), Ze Roberto (82. Trochowski)- Pizarro, Makaay (90. Misimovic) Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne) Tore: 1:0 Podolski (24.), 1:1 Pizarro (40.), 1:2 Schweinsteiger (75.) Zuschauer: 50.200 (ausverkauft) Beste Spieler: Dogan, Podolski - Ballack, Hargreaves Rote Karten: keine Gelb-Rote Karten: keine Gelbe Karten: Dogan (5/2), Sinkala (3), Sinkiewicz - Kahn (2), Pizarro

Demo rettet die Borussia in der Nachspielzeit

In Unterzahl das 2:2 erzieltDemo rettet die Borussia in der Nachspielzeit

Kaiserslautern (rpo). Igor Demo hat Borussia Mönchengladbach mit dem Ausgleichstreffer zum 2:2 (0:1) beim 1. FC Kaiserslautern in der Nachspielzeit einen überlebenswichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga gerettet. Die Pfälzer vermieden zwar noch den Sturz auf einen Abstiegsrang, haben nun jedoch wieder größte Sorgen. Der Türke Halil Altintop (3.) und der Bulgare Marian Christow (47.) erzielten die Treffer für den FCK, Thomas Broich (51.) war zunächst für Gladbach erfolgreich. Vor 47.018 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion erwischten die Gastgeber einen perfekten Start und gingen bereits nach drei Minuten durch eine sehenswerte Direktabnahme Altintops in Führung. Es war der erste Saisontreffer des Angreifers. Die Gladbacher waren allerdings nur kurz geschockt und hatten bereits kurze Zeit später die große Chance zum Ausgleich, die der Belgier Joris van Hout freistehend vergab (6.).Temporeiches, hektisches Spiel Anschließend entwickelte sich eine temporeiche, aber auch sehr hektische Partie mit vielen Fouls auf beiden Seiten. In dieser Phase dominierten die Abwehrreihen das Spiel, so dass sich keine Mannschaft nennenswerte Tormöglichkeiten erarbeitete. In den letzten Minuten vor der Pause wurden die Gäste immer stärker und drängten den FCK in die Defensive. Dennoch gelang den Gladbachern nicht der Ausgleich. Die beste Chance vergab wieder Van Hout, der freistehend aus kurzer Entfernung per Kopf nur den Pfosten traf (45. ). Nach dem Seitenwechsel gelang den Pfälzern erneut ein Auftakt nach Maß, als Christow die FCK-Führung mit seinem achten Saisontreffer auf 2:0 ausbaute. Nur vier Minuten später gelang Broich mit einem Fernschuss der Anschlusstreffer. FCK-Torwart Tim Wiese machte dabei keine gute Figur. Danach übernahm die Borussia wieder das Kommando und drängte auf den Ausgleich. Ab der 72. Minute mussten die Gäste in Unterzahl spielen, da Milan Obradovic die gelb-rote Karte wegen Meckerns sah. Trotzdem ließen die Gladbacher in ihren Bemühungen nicht nach und wurden in der Nachspielzeit belohnt, als Demo eine scharfe Hereingabe von Joonas Kolkka zum 2:2-Endstand verwertete. Beste Spieler auf Seiten der Lauterer waren Innenverteidiger Timo Wenzel und Abwehrspieler Thomas Trescher. Bei den Gästen überzeugten vor allem Broich und der Luxemburger Jeff Strasser. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Kurt Jara (1. FC Kaiserslautern): "Die Enttäuschung ist natürlich riesengroß. Wir führen 2:0, sind ein Mann mehr, und geben das Spiel noch aus der Hand. Das waren zwei verlorene Punkte im Abstiegskampf. Die entscheidende Szene war der Anschlusstreffer, dann wurde die Mannschaft unruhig." Trainer Holger Fach (Borussia Mönchengladbach): "Mir fehlen fast die Worte. Es war ein unglaubliches Spiel. Wir haben sogar mit zehn Mann den Gegner klar beherrscht. Am Ende haben wir noch den verdienten Lohn dafür bekommen. Vielleicht gibt es doch noch Gerechtigkeit ganz oben." STATISTIK ZUM SPIEL:Kaiserslautern: Wiese - Riedl, Knavs, Wenzel, Drescher - Bjelica - Dominguez (60. Kosowski), Christow, Malz (90. Lehmann) - Lokvenc (86. Mettomo), Altintop Mönchengladbach: Stiel - Korzynietz, Pletsch, Gaede, Strasser - Ulich (76. Demo), Hausweiler (69. Kolkka), Broich, Obradovic - van Lent, van Hout (69. Sverkos) Schiedsrichter: Dr. Wack (Biberbach) Tore: 1:0 Altintop (3.), 2:0 Christow (47.), 2:1 Broich (51.), 2:2 Demo (90.) Zuschauer: 47.018 Beste Spieler: Wenzel, Drescher - Broich, Strasser Rote Karten: keine Gelb-Rote Karte: Obradovic wegen Meckerns (72.) Gelbe Karten: Riedl (5/4), Christow (5/4)

Dortmund setzt Bochum unter Zugzwang

Borussia Dortmund - Hansa Rostock 4:1 (3:0)Dortmund setzt Bochum unter Zugzwang

Dortmund (rpo). Borussia Dortmund hat im Kampf um einen Uefa-Cup-Platz einen sicheren 4:1 (3:0)-Sieg gegen Hansa Rostock eingefahren und damit den direkten Konkurrenten aus Bochum schwer unter Druck gesetzt.Durch das 4:1 (3:0) über Hansa Rostock schoben sich die Westfalen zumindest bis Sonntagnachmittag am VfL Bochum vorbei auf den fünften Tabellenplatz. Der Franzose Ahmet Madouni (11.), der Brasilianer Ewerthon (35. ) mit seinem 13. sowie Jan Koller (38.) mit seinem 14. Saisontreffer und David Odonkor (75.) besiegelten den Pflichtsieg der Westfalen in ihrem vorletzten Heimspiel. Die Gäste kamen durch den 19. Saisontreffer von Martin Max (66.) leiglich zum Ehrentreffer. Von der ersten Minute an übernahm die Mannschaft von Trainer Matthias Sammer, die kurzfristig auf den erkrankten Tschechen Tomas Rosicky (Magenprobleme) verzichten musste, das Kommando im Westfalenstadion. Mit einem Kopfballtreffer nach einem Eckball von Nationalspieler Torsten Frings sorgte Madouni schon frühzeitig für die nötige Ruhe im Spiel der Borussen. Drei Minuten später hatte Ewerthon die große Chance zum 2:0, bevor Salvatore Gambino das Rostocker Gehäuse mit einem Kopfball nur knapp verfehlte. Rostock blass83.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena sahen teilweise sehenswerte Kombinationen der Borussen, die über die Außenpositionen immer wieder den Weg in den Rostocker Strafraum fanden und für einigen Wirbel in der überforderten Hansa-Abwehr sorgten. Nur sporadisch kamen die Hanseaten in die Dortmunder Hälfte, blieben jedoch besonders im Abschluss äußerst blass. Der Doppelschlag durch weitere Kopfballtore von Ewerthon und Koller brachte die Borussen endgültig auf die Siegerstraße. Auch in der zweiten Hälfte sahen sich die Rostocker Dortmunder Angriffslawinen gegenüber. Schon unmittelbar nach dem Wiederanpfiff hätten die Borussen das Ergebnis in die Höhe schrauben können, nachdem Koller mit einem Kopfball das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Allerdings mangelte es dem BVB an der nötigen Konsequenz, um eventuell sogar ein "Schützenfest" zu feiern. Statt dessen leistete sich Dortmund einige Lässigkeiten in der Abwehr, die Max zum Treffer nutzte. Odonkor stellte zu Beginn der Schlussphase jedoch den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Die Gastgeber hatten in Nationalspieler Sebastian Kehl und Frings ihre stärksten Spieler. Bei den enttäuschenden Rostockern gefiel allenfalls der Ex-Bremer Razundara Tjikuzu. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Matthias Sammer (Borussia Dortmund): "Die Führung war zur Halbzeit deutlicher als die Verteilung der Spielanteile. Auch nach dem Wechsel hat Rostock nicht aufgemacht, und wir haben vorübergehend die Konzentration verloren." Trainer Juri Schlünz (Hansa Rostock): "Dortmund war uns in allen Belangen überlegen - wie auch schon in den letzten Jahren. Wenn man 0:3 in Rückstand gerät, wird es natürlich sehr schwer. Nach dem 1:3 keimte kurz Hoffnung, vielleicht doch noch das zweite Tor erzielen zu können. Insgesamt geht der Dortmunder Sieg in Ordnung."STATISTIK ZUM SPIEL:Dortmund: Warmuz - Evanilson, Demel, Madouni, Jensen - Frings (79. Ricken), Kehl, Dede - Gambino (86. Senesie), Koller, Ewerthon (65. Odonkor) Rostock: Schober - Tjikuzu (74. Prica), Möhrle, Persson, Hill - Rydlewicz, Lantz, Rasmussen (46. Meggle), Maul (46. Madsen) - Max, Arvidsson Schiedsrichter: Keßler (Höhenkirchen) Tore: 1:0 Madouni (11.), 2:0 Ewerthon (35.), 3:0 Koller (38.), 3:1 Max (66.), 4:1 Odonkor Zuschauer: 83.000 (ausverkauft) Beste Spieler: Kehl, Frings - Tjikuzu Gelbe Karten: Dede (5/2), Odonkor (2) - Maul (5/2)

Werder lässt den Knoten platzen

Werder Bremen - Hamburger SV 6:0 (3:0)Werder lässt den Knoten platzen

Bremen (rpo). Deutlicher konnte der Tabellenführer seinen Anspruch auf den Titel kaum zum Ausdruck bringen: Mit einer 6:0 (3:0)-Packung hat Werder Bremen die Gäste aus Hamburg vom Platz geprügelt und damit alles Reden von einer Krise beendet. Dank der Gala-Vorstellung ist Werder Bremen dem vierten deutschen Meistertitel ein entscheidendes Stück näher gekommen. Der Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga gewann das 80. Erstliga-Derby gegen den Hamburger SV auch in dieser Höhe verdient mit 6:0 (3:0). Ein Eigentor des Hamburgers Sergej Barabarez in der 16. Minute eröffnete vor 42.500 Zuschauern im Weserstadion den Torreigen für die Gastgeber. Die weiteren Treffer für den Herbstmeister erzielten Valerien Ismael (21.), Ivan Klasnic (39.) sowie Ailton (48.), dessen 26. Saisontreffer zugleich das 800. Bundesliga-Tor der laufenden Saison war, Nelson Valdez (80.) und Viktor Skripnik (84., Handelfmeter). Verspätetes GeburtstagsgeschenkEinen Tag nach dem 43. Geburtstag von Werder-Trainer Thomas Schaaf bereitete ihm seine Mannschaft mit einer hervorragenden Leistung ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. Nach zwei Heimspielen ohne Sieg in Folge konnten die Bremer wieder an ihre Topverfassung vom Jahresbeginn anknüpfen. Allerdings steckten die Gäste nach dem frühen Rückstand sehr schnell auf, man vermisste bei den Hamburgern den Willen, dem Spiel noch einmal eine Wende geben zu wollen. "Dieses Spiel geben wir nicht mehr aus der Hand", hatte der gesperrte Bremer Nationalspieler Fabian Ernst schon in der Halbzeitpause prophezeit. Der ehemalige Hamburger sollte Recht behalten, die Platzherren steckten zwar nach dem Seitenwechsel ein wenig zurück, doch der dreifache Punktgewinn geriet niemals in Gefahr. Keine gute Idee war die Maßnahme von HSV-Coach Klaus Toppmöller, den bisherigen Reservetorhüter Tom Starke anstelle von Stammtorwart Stefan Wächter zwischen die Pfosten zu stellen. Starke machte keinen sicheren Eindruck und war mit Fehlern maßgeblich am zweiten und fünften Bremer Tor beteiligt. Abwehrspieler Ismael sowie der finnische Nationalspieler Pekka Lagerblom waren die herausragenden Spieler im besten Team der Rückserie, das zum 22. Mal in Folge ungeschlagen blieb. Beim HSV erreichte gefiel nur Kapitän Nico-Jan Hoogma aufgrund seiner vorbildlichen kämpferischen Einstellung. STIMMEN ZUM SPIEL:Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): "Ich freue mich über unsere Leistung. Wir waren direkt im Spiel drin und haben über 90 Minuten engagiert gearbeitet. Wir haben wunderschöne Tore erzielt und damit das Publikum begeistern können." Trainer Klaus Toppmöller (Hamburger SV): "Man hat gesehen, dass Werder eine Spitzenmannschaft ist und wir im Mittelmaß stecken. In der zweiten Halbzeit sind wir komplett eingebrochen, dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich bin wahnsinnig enttäuscht, so tritt man als Mannschaft nicht auf."STATISTIK ZUM SPIEL:Bremen: Reinke - Stalteri, Ismael, Krstajic, Schulz - Lagerblom (72. Skripnik), Baumann, Borowski - Micoud - Ailton (80. Charisteas), Klasnic (62. Valdez) Hamburg: Starke - Fukal, Ujfalusi, Hoogma, Reinhardt - Wicky, Schlicke, Hleb (60. Cardoso), Benjamin (60. Romeo) - Mahdavikia, Barbarez Schiedsrichter: Fröhlich (Berlin) Tore: 1:0 Barbarez (16., Eigentor), 2:0 Ismael (21.), 3:0 Klasnic (39.), 4:0 Ailton (48.), 5:0 Valdez (80.), 6:0 Skripnik (84., Handelfmeter) Zuschauer: 42.500 (ausverkauft) Beste Spieler: Ismael, Lagerblom - Hoogma Gelbe Karten: - Reinhardt (5/2), Wicky (5/1), Romeo (3)

Dawidenko in München im Finale

Luis Horna locker geschlagenDawidenko in München im Finale

München (rpo). Nikolai Dawidenko hat als erster Spieler das Finale der BMW Open in München erreicht. Der Bezwinger von Rainer Schüttler schlug im Halbfinale unter grauen Regenwolken den Peruaner Luis Horna unerwartet leicht mit 6:4, 6:1. Der 22-jährige Russe, der seit Jahren in Trier lebt, steht zum viertenmal in seiner Karriere im Endspiel eines ATP-Turniers. Dawidenko trifft am Sonntag (14.00 Uhr) auf den Niederländer Martin Verkerk oder den Belgier Olivier Rochus, der im Viertelfinale den Höhenflug von Alexander Waske beendet hatte. Der Sieger von München erhält ein Preisgeld von 52.000 Euro und zusätzlich ein BMW-Cabrio Z4 im Wert von 40.000 Euro.

England: Lehmann mit Arsenal weiter auf Rekordkurs

Gunners im 35. Spiel ungeschlagenEngland: Lehmann mit Arsenal weiter auf Rekordkurs

London (rpo). Auch das Feiern der vorzeitig gewonnen Meisterschaft hat Arsenal London nicht vom Erfolgskurs abbringen können. Mit einem Unentschieden gegen Birmingham City blieb Arsenal London im 35. Spiel ungeschlagen.Gegen Birmingham City spielten die "Gunners" 0:0. Sollten Lehmanns Klub auch in den übrigen drei Begegnugen mindestens jeweils ein Remis erreichen, würde Arsenal als Englands erster Meister ohne Niederlagen seit 105 Jahren in die Annalen eingehen. Zuletzt hatte im Mutterland des Fußballs Preston North End in der Spielzeit 1898/99 den Titel ohne Niederlage gewonnen, musste dabei allerdings nur 22 Begegnungen bestreiten.

Handball: HSV wirft Magdeburg aus dem Pokal

HSV gewinnt 27:26 (14:9) gegen SC MagdeburgHandball: HSV wirft Magdeburg aus dem Pokal

Hamburg (rpo). Der HSV Hamburg hat nach einem hauchdünnen Sieg über den SC Magdeburg das Finale um den deutschen Handball-Pokal erreicht. Das Finale findet am Sonntag statt.Das Team von Trainer Bob Hanning setzte sich im ersten Halbfinale der Endrunde vor knapp 13.000 Zuschauern in der heimischen ColorLine Arena mit 27:26 (14:9) gegen den SC Magdeburg durch. Hamburgs Finalgegner wurde anschließend zwischen dem souveränen Bundesliga-Tabellenführer und Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt sowie Rekordmeister THW Kiel ermittelt. Das Endspiel findet am Sonntag um 14.15 Uhr (live im NDR) statt. Die stark ersatzgeschwächten Magdeburger, die unter anderem auf ihren besten Torschützen Grzegorz Tkaczyk verzichten mussten, zeigten dabei in der zweiten Halbzeit große Moral, als sie einen zwischenzeitlichen Rückstand von acht Toren fast aufholen konnten und mit einem Siebenmeter vier Sekunden vor dem Ende noch die Chance auf eine Verlängerung hatten. Zum "tragischen Helden" dabei wurde Bennet Wiegert, der an Torwart Goran Stojanovic scheiterte. Der 22-Jährige war zuvor mit insgesamt fünf Treffern einer der herausragenden Spieler beim Champions-League-Sieger von 2002. Die Gastgeber hatten die Partie bis etwa eine Viertelstunde vor Schluss sicher im Griff. Über eine 14:9-Halbzeitführung konnten sie ihren Vorsprung gegen die vor allem in der Abwehr schwachen Gäste bis auf 23:15 in der 39. Minute ausbauen. Der erst in der zweiten Halbzeit eingewechselte Wiegert sowie der 21 Jahre alte Rechtsaußen Christian Sprenger, der ebenfalls fünf Tore warf, brachten die Magdeburger mit einer starken Leistung wieder heran und sorgten in der Schlussphase für einen echten Krimi. Bester Hamburger Schütze warJonas Ernelind mit sechs Toren, Torsten Jansen und Guillaume Gille waren jeweils fünfmal erfolgreich.

Schröder: EU muss Europa der Bürger werden

EU-Erweiterung perfektSchröder: EU muss Europa der Bürger werden

Zittau/Dublin (rpo). Mit 455 Millionen Menschen ist die EU nun der größte Binnenmarkt der Welt. Bundeskanzler Gerhard Schröder reiste am Samstag ins Dreiländereck bei Zittau, um mit Polens Regierungschef Leszek Miller und dessen tschechischem Amtskollegen Vladimir Spidla die Erweiterung zu begehen. Neu in der EU sind Tschechien, Polen, Ungarn, Slowenien, die Slowakei, Estland, Lettland, Litauen, Zypern und der griechische Teil Maltas. In vielen deutschen Grenzorten wurde zusammen mit den Nachbarn die EU-Erweiterung gefeiert. Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) und sein polnischer Amtskollege Wlodzimierz Cimoszewicz öffneten punkt 0.00 Uhr in Frankfurt (Oder) symbolisch die Grenze. Auf der Oderbrücke nach Slubice reichten sich die beiden Politiker die Hände. Beiderseits der Oder wurde kräftig gefeiert. Europa-Feiern gab es auch in Berlin, in Zittau sowie in Swinemünde und Görlitz/Zgorzelec an der deutsch-polnischen Grenze. In Zittau im Südosten von Sachsen nahmen Miller und Spidla an einer symbolischen Probebohrung an der künftigen Trasse der grenzüberschreitenden Bundesstraße 178 teil. Am Dreiländerpunkt hissten sie gemeinsam die Europa-Flagge. Schröder forderte die EU-Bürger auf, den europäischen Einigungsprozess mit Leben zu erfüllen. Die Erweiterung der Gemeinschaft sei kein Werk der Politik allein. Der Kanzler hob hervor: "Die Spaltung des Kontinents und damit die Trennung seiner Bürger ist endgültig überwunden." Die Menschen in Ost- und Mitteleuropa hätten mit ihrem friedlichen Widerstand dafür gesorgt, dass dieser "besondere Glücksfall" heute gefeiert werden könne. Polens scheidender Premier Miller sagte, mit der EU-Erweiterung werde die "historische Vereinigung des Kontinents" gefeiert. Für sein Land erfülle sich ein großer Traum. Spidla sagte, durch den EU-Beitritt von zehn Staaten würden die Folgen des Zweiten Weltkrieges überwunden. Er sehe mit großer Zuversicht auf das gemeinsame Europa, das seiner globalen Verantwortung gerecht werden müsse. In Dublin würdigten am Nachmittag die Präsidenten der drei wichtigsten europäischen Institutionen die EU-Erweiterung als "neuen Anfang für die Europäer". "Dies ist ein Tag der Hoffnung und Zuversicht", betonte der amtierende EU-Ratspräsident und irische Regierungschef Bertie Ahern. Jahrelang hätten insbesondere die acht osteuropäischen Länder an die Tür der größten europäischen Familie geklopft, heute werde sie ihnen geöffnet. Ahern betonte, in guter irischer Tradition wolle er nur sagen: "Hunderttausendfach willkommen!". Auch der Präsident des EU-Parlaments, Pat Cox, sowie der EU-Kommissionspräsident Romano Prodi würdigten den Beitritt der zehn neuen EU-Mitglieder als das "Ende der künstlichen Teilung" des europäischen Kontinents. Symbolisch sollte die EU-Erweiterung mit einer Flaggenhissung in Dublin am Samstagnachmittag endgültig vollzogen werden. Dazu waren die Staats- und Regierungschefs der nun 25 EU-Länder in die irische Hauptstadt angereist.

Telekom hilft BA bei Arbeitsmarktreformen

Tausende Mitarbeiter sollenTelekom hilft BA bei Arbeitsmarktreformen

Hamburg (rpo). Mit insgesamt 3.500 Mitarbeitern hilft die Telekom der Bundesagentur für Arbeit (BA) dabei, die Arbeitsmarktreformen pünktlich bis zum 1. Januar nächsten Jahres umzusetzen. Sie sollen die Daten der Langzeitarbeitslosen in die Computer eingeben.Nach Informationen der "Bild am Sonntag" unter Berufung auf die BA-Spitze sollen die Mitarbeiter aus der Auffanggesellschaft der Telekom rekrutiert werden, in der 40.000 nicht benötigte Mitarbeiter geparkt sind. Die 3500 Telekom-Mitarbeiter sollen bis zum Jahresende die Daten der 2,8 Millionen Langzeitarbeitslosen in die Computer eingeben. Zuvor müssten sämtliche Daten wie Einkommen, Vermögensverhältnisse oder Familienstand per Fragebogen erhoben werden, schreibt das Blatt.

ProSieben/Sat.1-Besitzer will zukaufen

Auch Fußballrechte im VisierProSieben/Sat.1-Besitzer will zukaufen

Hamburg (rpo). Nach der Übernahme ProSieben und Sat.1 plant der amerikanische Medien-Tycoon Haim Saban weiter auf dem deutschen Markt investieren. Sein Interesse richtet sich offenbar insbesondere auf Rechte für Sportübertragungen."Wir werden uns jede günstige Gelegenheit auf dem deutschen Medienmarkt anschauen und haben, zusammen mit unseren Partnern, auch das notwendige Kleingeld für Akquisitionen", sagte Saban dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Er bestätigte seinen Plan, die Kölner Viva Media AG zu übernehmen. Zudem bekundete er Ambitionen seiner Senderfamilie auf die Rechte an Fußballübertragungen. ProSiebenSat.1 werde künftig generell für jedes Sportrecht bieten, "das geschäftlich Sinn macht", sagte Saban. Dies gelte auch für die Rechte an der Fußball-WM 2006, an den Olympischen Spielen 2010 und 2012 sowie an der Champions League von der Saison 2006 an. "Wer wie wir auf dem deutschen Fernsehmarkt wachsen will und den Sport außer Acht lässt, macht seinen Job nicht richtig", sagte der Investor.

Uschi Glas wollte auswandern

"ich war geschwächt"Uschi Glas wollte auswandern

Köln (rpo). Uschi Glas hätte Deutschland wegen der Schlagzeilen um ihre Scheidung am liebsten den Rücken gekehrt. Doch ihrer Tochter zuliebe habe sie es schließlich doch nicht getan."Zum Schluss war ich bereit, dieses Land zu verlassen, einfach zu gehen", sagte die Schauspielerin dem Kölner "Sonntag-Express". Wenn es um sie allein gegangen wäre, hätte sie es getan. "Aber dann müsste ich meine Tochter aus ihrem Umfeld reißen und würde meine Freunde verlieren." Durch die Scheidungsgeschichte habe sie erstmals erfahren, "was es bedeutet, geschwächt zu sein. Wie es ist, wenn alle auf dich drauf schlagen und jeglicher Respekt fehlt. Wenn es unter die Gürtellinie geht, und man sich am Leid der anderen weidet". Uschi Glas' Ehe mit Bernd Tewaag war im vergangenen Jahr geschieden worden, nachdem seine Affäre mit einer anderen Frau bekannt geworden war.

Kasachstan schafft den Klassenerhalt

5:3-Sieg gegen JapanKasachstan schafft den Klassenerhalt

Prag (rpo). Schon in den Vorrundenspielen in der deutschen Gruppe hinterließ Kasachstan nicht den schlechtesten Eindruck. Mit einem 5.3-Erfolg gegen Japan hat der Aufsteiger in der Abstiegsrunde nun den Klassenerhalt vorzeitg perfekt gemacht.Der Vorrundengegner der deutschen Nationalmannschaft feierte mit 5:3 (1:2, 3:0 1:1) gegen Japan den zweiten Sieg im zweiten Spiel der Relegationsrunde und ist mit vier Punkten nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen. Andrej Samochwalow (2), Sergej Alexandrow, Artjom Argokow und Dimitri Upper erzielten die Tore für die Kasachen, die zum WM-Auftakt 2:4 gegen die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) verloren hatten. Für die Japaner, denen nun der Abstieg droht, trafen Tomohito Kobayashi, Chris Bright und Kegno Ito.

Schon Babys knirschen mit den Zähnen
Schon Babys knirschen mit den Zähnen

Langfristig schwere Schäden möglichSchon Babys knirschen mit den Zähnen

Marburg (rpo). Zähneknirschen ist kein Phänomen des Alters. Es beginnt meist schon in frühen Kindheitstagen. Ungefähr die Hälfte aller Babys über zehn Monate ist davon betroffen, wie das Deutsche Grüne Kreuz berichtet. Die Ursache des frühen Knirschens sei bislang noch unbekannt. Zwar sei das Verhalten im Prinzip nicht beunruhigend. Langfristig allerdings könne es zu schweren Zahnschäden führen. Bei jedem zweiten Zwölfjährigen seien bereits Veränderungen im Mundraum zu erkennen, die auf derartig erhöhte Muskelbewegungen hindeuteten. Leichte Formen des Zähneknirschens führen laut Grünem Kreuz lediglich zu einer verstärkten Abnutzung der Eckzähne, stärkere Ausprägungen aber zu einer Abnutzung aller Frontzähne und im Laufe der Zeit auch der Backenzähne. Erste Hinweise könnten chronische Zahnschmerzen oder lockere Zähne sein. Auch Verspannungen im Kopf-Halsbereich sowie Gesichts- und Kopfschmerzen seien möglich. Intensives Knirschen während der Nacht führe auch zu einer Überbeanspruchung der Kaumuskeln und des Kiefergelenks, so dass irreparable Schäden am ganzen Kausystem auftreten könnten. Als Beispiele nennen die Mediziner ein Abschleifen der Zähne bis zum Zahnbeinkörper, chronische Abnutzung des Kiefergelenks und schmerzhafte Knoten in den Kaumuskeln. Eine ursächliche Behandlung ist nach Angaben der Experten schwierig, da oftmals psychische Belastung, Stress oder Überforderung die Auslöser seien. Damit das Knirschen keine gesundheitlichen Auswirkungen habe, sollten die Zähne eingeschliffen werden. Auch eine Knirscherschiene aus metallverstärktem Kunststoff, die über Nacht wie eine Schutzkappe auf die Zähne gesetzt werde, mindere die Abnutzung der Zähne und schone das Kiefergelenk. Je früher die Schienentherapie einsetzte, umso eher könnten langfristige Folgen des Knirschens vermieden werden.

Wie eine Kautablette Zahnpasta Konkurrenz macht

Weniger Aufwand bei der ZahnreinigungWie eine Kautablette Zahnpasta Konkurrenz macht

Witten (rpo). In der Zahnpflege soll künftig eine Kautablette der konventionellen Zahnpasta Konkurrenz machen. Die an der Universität Witten/Herdecke entwickelte Tablette bietet nach Angaben des Miterfinders Peter Gängler gegenüber herkömmlicher Zahncreme weniger Nachteile. So mache bei Zahnpasta der hohe Wasseranteil von 50 Prozent die Tuben schwer und bewirke zudem, dass alle Inhaltsstoffe miteinander in Reaktion treten. Vor allem Fluorid ist laut Gängler sehr reaktionsfreudig. Außerdem erfordere die geringe Haltbarkeit der wässrigen Creme die Beimengung von Konservierungsstoffen. Alle diese Nachteile haben die so genannten Denttabs laut Gängler nicht. Zudem sei das Produkt sehr variabel: Fruchtgeschmack für Kinder oder erhöhter Vitamin-C-Gehalt für Menschen mit geringer Speichelproduktion. Die Idee kam Gängler vor einigen Jahren beim Überarbeiten eines zahnmedizinischen Lehrbuchs: "Da ist mir aufgefallen, dass es seit etwa 100 Jahren in diesem Bereich im Grunde keine Innovation mehr gegeben hat." Das soll sich nun mit der Kautablette ändern. Gängler hat für die leichten und Platz sparenden Denttabs vor allem die großen Reiseunternehmen und Hotelketten sowie die Bundeswehr im Visier.

Überlebt: Sechsjähriger gerät unter Pflugmesser

Lebensgefährlich verletztÜberlebt: Sechsjähriger gerät unter Pflugmesser

Wiesbaden (rpo). Ein sechsjähriger Junge hat bei einem Unfall lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Nach Angaben der Polizei war das Kind am Samstag auf einem schmalspurigen Traktor mitgefahren, als er an einem Ast hängen blieb und herunterfiel. Der Junge geriet dabei unter einen mit scharfen Messern ausgestatteten Pflug, den der Traktor hinter sich her zog.Mit tiefen Fleischwunden wurde der Sechsjährige in ein Krankenhaus gebracht. Beim Eintreffen der Polizei fehlte von dem Traktorfahrer jede Spur. Auch die zu dem Hofgut gehörenden Personen, die die Rettungskräfte alarmiert hatten, konnten keine Hinweise auf den Fahrer geben. Die Polizei ließ daraufhin den Hof durchsuchen. Auf dem Dachboden fanden die Beamten einen 34-jährigen Mann aus Polen, der sich ohne Aufenthaltserlaubnis in Deutschland aufhielt und zudem angetrunken war. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet.

Postbank will im Sommer an die Börse gehen

"Spätestens Mitte Juli sind wir gelistet"Postbank will im Sommer an die Börse gehen

Frankfurt/Main (rpo). Die Postbank ist derzeit optimistisch eingestellt. Das Unternehmen ist fest davon überzeugt, das ihr Börsengang ein Erfolg wird und will ihre Aktien bereits im Sommer offerieren. "Das Echo auf unsere Präsentationen ist ausgesprochen erfreulich", sagte Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Am Donnerstag kommender Woche werde er den genauen Termin für die Börsenpremiere bekannt geben, und spätestens "Mitte Juli sind wir gelistet". Einen großen Werberummel wie beim Börsengang der Deutschen Telekom werde es nicht geben, sagte der Postbank-Chef der Zeitung. "Sie dürfen uns nicht mit den großen Kampagnen vor einigen Jahren vergleichen. Wir treiben nur einen Bruchteil des damaligen Aufwands. Wir bleiben bei unserer Kampagne 'Substanz bewegt'", zitierte das Blatt Schimmelmann. In der Kampagne vermeidet die Postbank nach den Worten ihres Chefs gezielt das Wort Volksaktie. "Wir wenden uns bewusst an den erfahrenen Anleger. Den allergrößten Teil wollen wir bei institutionellen Investoren platzieren", sagte Schimmelmann. Mitarbeiter könnten schon jetzt zu verbesserten Bedingungen zeichnen: "Bis zu 5.000 Euro garantieren wir ihnen, dass sie in jedem Fall zum Zug kommen." Den künftigen Aktionären stellte der Postbank-Chef eine "attraktive Dividende" in Aussicht. Die Rendite der Bank solle in den nächsten Jahren auf knapp 16 Prozent verdoppelt werden. Diesen Durchschnittswert vergleichbarer Banken in anderen Ländern habe man sich zum Ziel gesetzt. "Ich bin aber Realist genug, um zu sehen, dass das nicht über Nacht geht", räumte Schimmelmann ein. Großes Potenzial sieht der Postbank-Chef im Geschäft mit Konsumentenkrediten. Die Postbank schaue sich genau an, wie sie künftig auch über Supermärkte, Auto- oder Möbelhäuser Darlehen vergeben könnte: "Sie werden in nicht allzu ferner Zukunft unsere Konsumentenkredite auch über andere Vertriebswege bekommen", sagte Schimmelmann.

DTM: Frentzen enttäuscht erneut

Zweiter Lauf in Estoril: Ekström auf der PoleDTM: Frentzen enttäuscht erneut

Estoril (rpo). Der mit großen Hoffnungen in die Deutsche-Torenwagen-Meisterschaft gestartete Heinz-Harald Frentzen ist erneut weit an den Hoffnungen seines Arbeitgebers Opel vorbeigefahren. In Estoril (Portugal) startet er von Rang acht ins Rennen.Audi-Pilot Mattias Ekström steht beim zweiten Saisonrennen am Sonntag auf der Pole Position. Der Schwede fuhr in 1:34,039 Minuten zur vierten Bestzeit seiner DTM-Karriere. Zweitschnellster war der Engländer Gary Paffett im AMG Mercedes (1:34,261), der vor zwei Wochen überraschend das Auftaktrennen in Hockenheim gewonnen hatte. Rang drei belegte Timo Scheider (Braubach/1:34,512), der damit bester Opel-Pilot war. Titelverteidiger Bernd Schneider (St. Ingbert) landete im AMG Mercedes auf Platz sieben (1:34,745). Der ehemalige Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach) enttäuschte nach dem Debakel von Hockenheim erneut und kam im Opel Vectra GTS V8 nicht über den achten Rang hinaus (1:34,873).

Peugeot-Chef: Automarkt erholt sich nicht

Bestenfalls werde das Vorjahresergebnis erreichtPeugeot-Chef: Automarkt erholt sich nicht

Berlin (rpo). Nach Einschätzung von Peugeot-Chef Jean-Martin Folz sieht es auf dem Automobilmarkt auch in diesem Jahr düster aus. Es sei keine Erholung zu erwarten, bestenfalls werde das Vorjahresergebnis erreicht. "Wenn wir Glück haben, wird der europäische Automarkt auf Höhe des Vorjahres liegen", sagte der Chef des französischen Autoherstellers PSA Peugeot Citroën der "Welt am Sonntag". Besonders pessimistisch sind seine Erwartungen für den deutschen Automarkt. "Die Unsicherheit der Verbraucher in Deutschland ist einfach noch zu groß", sagte er der Zeitung. Fusionen und Übernahmen in der Autobranche erteilte Folz eine Absage. Autos seien markenbezogene Produkte, die sich stark voneinander unterschieden. "Der Größeneffekt ist da nicht wichtig", sagte er.

Großes Gezeter bei Zuwanderungsverhandlungen

Ausgang der Gespräche am Samstag noch völlig ungewissGroßes Gezeter bei Zuwanderungsverhandlungen

Berlin (rpo). Nach dem Abbruch der Gespräche um das Zuwanderungsgesetz hat sich das große Gezeter am Samstag fortgesetzt. Saarlands Ministerpräsident Peter Müller (CDU) sagte in einer Beratungspause, es gebe keine einheitliche Position der rot-grünen Koalition. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hielt wiederum der Union vor, sie dürfe "nicht immer wieder neue Forderungen auftürmen". In das laufende Vermittlungsverfahren könnten nicht "ganze neue Gesetze eingeführt werden". Alle Seiten sollten sich wenigstens auf die Gemeinsamkeiten einigen, die eine Verbesserung der jetzigen Rechtslage brächten. Sonst würde das Verfahren scheitern und der alte Zustand weiter gelten. Nach wie vor blieb ungewiss, ob am Samstag eine Einigung erzielt werden kann. Müller sagte, Ziel sei es, den Streitstoff "einzugrenzen" und einen "Korridor" für eine politische Einigung festzulegen, auch wenn Details noch offen bleiben sollten. Auch Schily sagte, es solle ein Abschluss erzielt werden. Allerdings war ein Scheitern der Verhandlungen weiter nicht ausgeschlossen, wie Volker Beck von den Grünen sagte. Er werde nichts "Sinnloses" nur um einer Einigung willen akzeptieren, betonte er. Auch FDP-Innenpolitiker Max Stadler äußerte sich skeptisch. Er kritisierte, dass die Union am Bundestag vorbei neue Gesetzentwürfe wie einen für eine Warndatei vorlege, die in den 90er Jahren schon einmal gescheitert sei. Den Komplex Sicherheitsfragen insbesondere zu terrorverdächtigen Ausländern schlossen die Parteien am Mittag vorerst ab. Allerdings blieben nach Angaben aus Verhandlungskreisen etwa die Hälfte aller Punkte strittig. Dazu zählt die Forderung der Union nach einer Sicherungshaft für terrorverdächtige Ausländer, die nicht abgeschoben werden können. Zudem legten CDU und CSU den Gesetzentwurf für eine Warndatei vor, in der Personen erfasst werden sollen, die Ausländer mit Visum nach Deutschland einladen und bei denen sich Probleme ergeben. Strittig blieb unter anderem auch die geforderte Regelanfrage beim Verfassungsschutz vor einer Einbürgerung. Die Parteien wollten am Nachmittag zunächst über die noch strittigen Fragen aus dem Zuwanderungsgesetz selbst beraten. Dabei geht es um den Umgang mit nicht-staatlicher und geschlechtsspezifischer Verfolgung, um den Kindernachzug und die Integrationskurse, bei denen aber die Kostenfrage ausgeklammert bleiben soll.

DGB-Kundgebung: Langzeitarbeitslose sind die Verlierer

"Sozialer Skandal"DGB-Kundgebung: Langzeitarbeitslose sind die Verlierer

Essen (rpo). Als "sozialen Skandal" hat der Essener Weihbischof Franz Grave am Samstag bei der DGB-Maikundgebung in Gelsenkirchen die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit bezeichnet. Das könne nicht länger hingenommen werden, erklärte er. Grave verwies besonders auf das Schicksal von Langzeitarbeitslosen. Sie gehörten zu den größten Verlierern und drohten in Vergessenheit zu geraten. Es bestehe die Gefahr, so der Weihbischof, "dass wir uns an ihr Schicksal gewöhnen und sie dauerhaft ausgrenzen". Grave forderte eine ernst gemeinte Kraftanstrengung zur Überwindung der hohen Arbeitslosigkeit. In einer Ruhrgebietskonferenz mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Kirchen solle nach zukunftsfähigen Lösungen gesucht werden, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Gegen Ausbildungsplatzabgabe Erneut sprach sich der Weihbischof gegen eine Ausbildungsplatzabgabe aus. "Ich bin mir nicht sicher, ob diese Abgabe wirklich zum Ziel führt", so Grave. Er kündigte an, auch in diesem Jahr wieder in Betriebe zu gehen, und "Auge in Auge mit den Unternehmern nach dem Modell 'Klinkenputzen' über Ausbildungsplätze zu reden". In den vergangenen Jahren seien auf diese Weise 400 zusätzliche Ausbildungsplätze gewonnen worden.

Rangliste der Nervensägen: Bush weit vorne
Rangliste der Nervensägen: Bush weit vorne

Britney Spears und Michael Jackson auf den PlätzenRangliste der Nervensägen: Bush weit vorne

München (rpo). George W. Bush kann sich nach Meinung der deutschen Fernsehzuschauer mit dem inoffziellen Titel des "nervigsten VIPs weltweit" schmücken. In der ProSieben-Sendung zur Wahl der nervigsten Promis belegten Hochkaräter aus der Show- und Musikszene die Plätze.Die amerikanische Sängerin Britney Spears folgte auf Platz zwei in der ProSieben-Sendung "Die 100 nervigsten VIPs weltweit", die am Freitag ausgestrahlt wurde. Auf Platz drei der Zuschauerrangliste kam Michael Jackson, dahinter Michelle Hunziker, Kelly Osbourne, Siegfried und Roy, Paris Hilton, Bill Gates, Arnold Schwarzenegger und Katie Price. Durchschnittlich verfolgten nach Senderangaben vom Samstag 1,65 Millionen Zuschauer ab drei Jahren die Comedy-Sendung mit Ingolf Lück.

Fischer fordert Abkehr vom Sparkurs

Konjunkturelle Entwicklung steht im VordergrundFischer fordert Abkehr vom Sparkurs

Hamburg (rpo). Wegen der anhaltenden Wachstumsschwäche fordert Bundesaußenminister Joschka Fischer eine vorläufige Abkehr vom bisherigen Sparkurs. Die konjunkturelle Erholungmüsse derzeit Priorität haben, sagte er in einem Interview. Die Bundesregierung müsse das "Wirtschaftswachstum anschieben". "Nur sparen, streichen, kürzen bringt uns nicht das notwendige Wachstum", begründete der Grünen-Politiker seine Haltung. Fischer bekannte sich in dem Zusammenhang grundsätzlich zum europäischen Stabilitätspakt. Dieser sei aber eben auch ein Wachstumspakt.

Litauens erste EU-Babies sollen Fernsehstars werden

Auf 85 Jahre angelegte Fernseh-DokumentationLitauens erste EU-Babies sollen Fernsehstars werden

Vilnius (rpo). Die Truman-Show lässt grüßen: Das litauische Fernsehen will das Leben der ersten EU-Babies mit der Kamera begleiten. Das Projekt ist auf 85 Jahre angelegt.Die ersten litauischen Babies, die nach dem EU-Beitritt der Baltenrepublik am Samstag geboren werden, sollen Hauptdarsteller in der Fersehdokumentation werden. Der an dem Projekt beteiligte Fernsehregisseur Arunas Matelis sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitag, neun TV-Teams ständen bereit, um die Neugeborenen zu filmen. Alle sieben Jahre soll ein Fernsehbeitrag über ihre aktuelle Situation produziert werden. "Wir wollen darstellen, welche Erwartungen sie an ihr Leben haben, um später feststellen zu können, welche dieser Erwartungen sich erfüllt haben", sagte Matelis. Der erste Teil der Dokumentation soll am 1. Mai 2005 ausgestrahlt werden. Für das Projekt ist auch eine eigene Website geplant.

Jubiläum: "Jede Frau ist eine Brigitte"

Ursprung im "Blatt der Hausfrau"Jubiläum: "Jede Frau ist eine Brigitte"

Berlin (rpo). Die Mutter aller Frauenzeitschriften feiert ihren 50. Geburtstag: Die "Brigitte" hat sich dabei den günstigsten aller möglichen Geburtstage ausgesucht. Denn eigentlich ist sie schon viel älter.Doch die "Grande Dame" der 14-tägigen Frautentitel darf sich beim Alter für das beste entscheiden. Die Frauenzeitschrift "Brigitte" feiert im Mai ihr großes Jubiläum, in Erinnerung an das erste Erscheinen 1954. Ihren Ursprung hat Deutschlands meistgelesene Frauenzeitschrift im Ullstein-Heft "Blatt der Hausfrau", 1886 gegründet und zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Ullstein-Schnittmuster gekrönt. Hermann Ullstein, jüngster Spross von Verleger Leopold Ullstein, fand an dem Namen "Brigitte" Gefallen und propagierte 1926 den Slogan: "Sei sparsam Brigitte, nimm Ullstein-Schnitte". Der Name war für Ullstein Programm. "Jede Frau ist eine Brigitte", befand er. Name ist ProgrammSo kam der Name "Brigitte" zunächst in den Titel des "Blatts der Hausfrau", bis 1954 nur noch der Name blieb. Die "Brigitte" wurde von Chefredakteur Dieter Conrads zunächst mit vier Redakteurinnen aufgelegt. Sie brachten Reportagen, Mode, Umfragen, Kosmetik- und Haushalts-Tipps, einen Bericht über den ersten Kuss, Rezepte und Reisethemen. Auch die Schicksale der im Krieg von ihren Familien getrennten Kinder spielten noch eine Rolle, ebenso die "wahre Bestimmung" der Frau als Hausfrau und Mutter. Ein Jahr später war Conrad überzeugt, der modernen Frau gehöre die Zukunft. Das Blatt zielte nun auf junge Frauen, die mondäne Mode und Kosmetik schätzten und für gute Unterhaltung und Lebensberatung zu haben waren. Im November 1956 gab Conrad die Leitung an Klaus Bresser ab, der eine Art Yellow-Press versuchte, aber nach einem Jahr und dem Wechsel von Ullstein zum Hamburger Constanze-Verlag den Hut nahm. Nachfolger Hans Huffzky setzte ganz auf Mode und Modernität. Klatsch und Tratsch wurden verbannt. 1961 erstmals StrickmodenIm Juli 1957 trat dann Peter Brasch als Chefredakteur an, der 27 Jahre das Redaktionsteam leiten sollte. Im Blick hatte er junge Frauen von 18 bis 23 Jahren. Die meisten "Brigitte"-Leserinnen waren damals zwischen 14 und 19 Jahre. Die Zeitschrift brachte "Vorher-Nachher-Berichte" und das klassische "Machen Sie das beste aus Ihrem Typ?" Zwischen den Mode-Fotografien von F.C. Gundlach erschien 1961 erstmals ein Sonderteil zu Strickmoden, 1962 gab es Frisuren "zum Selbermachen". Zudem kamen mehr psychologische, medizinische und berufsbezogene Themen ins Heft. Ende der 60er Jahre erschien die erste "Brigitte-Diät". Im November 1969 fusionierten die bisherigen Konkurentinnen "Constanze" und "Brigitte". "Brigitte mit Constanze", wie sich das Blatt zunächt nannte, avancierte zur Marktführerin. Die Auflage lag im 1. Quartal 1970 bei fast 1,5 Millionen Exemplaren, die Leserinnen waren mittlerweile überwiegend zwischen 20 und 29 Jahren. Neue Themen in den 70ernIn den 70er Jahren hielt die Frauenbewegung bei der "Brigitte" Einzug. Zwar blieben die fünf K's - Kleidung, Kosmetik, Küche, Komfort und Kinder. Doch die Emanzipation brachte auch neue Themen: Frauen im Bundestag, Partnerschaft im Haushalt, die Frau im Beruf und Abtreibung. Zugleich wurde die Mode bequemer: Die Models trugen jetzt Jeans, T-Shirts und flache Schuhe. Und den Strick-Boom begleitete "Brigitte" schließlich Sommers wie Winter mit Anleitungen. Anfang der 80er erfolgte dann eine optische Erneuerung, die Texte wurden kürzer, die Ressorts Mode und Kosmetik erhielten mehr Platz. Seit 1983 ist auch Elke Heidenreich als regelmäßige Kolumnistin mit im "Brigitte"-Boot. Der Wechsel kam am 1. Juli 1984: Wolfhart Berg trat die Nachfolge Braschs an - und strich erst einmal feste Blatt-Bestandteile. Dafür blieb er nur bis Oktober 1985, als Anne Volk als erste Frau auf den Redaktionschefsessel rückte. Volk führte 1989 das bis heute aufgelegte "Dossier" ein, ein Blatt im Blatt, das psychologische Fragen und Problem-Themen erörtert, die auch 30- oder 40-Jährige ansprechen. Im Januar 2001 machte Volk schließlich Beatrix Kruse Platz - doch die Redaktion kam mit ihr nicht klar. Seit September 2002 ist mit Andreas Lebert nun wieder ein Mann am Ruder. Lebert, der das Magazin der "Süddeutschen Zeitung" und dessen Jugendbeilage "jetzt" aus der Taufe hob, gehört ohnehin zur Familie. Von 1986 bis 1989 war er bei "Brigitte" Ressortleiter, Bruder Stefan schrieb ebenfalls schon für die Zeitschrift. Und Mutter Ursula war in den 50er Jahren Redakteurin von "Brigitte".

7.000 Soldaten bewachen EU-Festakt in Dublin
7.000 Soldaten bewachen EU-Festakt in Dublin

Großaufgebot von Polizei und Militär7.000 Soldaten bewachen EU-Festakt in Dublin

Dublin (rpo). Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben mit den offiziellen Feierlichkeiten zur EU-Erweiterung begonnen. Mehrere Geistliche sprachen zunächst ihre Segenswünsche. Der Festakt wird von einem enomen Aufgebot an Sicherheitskräften begleitet. Derzeit sind mehr als 7.000 Polizisten und Soldaten im Einsatz.Im Schloss der Stadt sprachen christliche, jüdische und muslimische Geistliche Gebete für Europa, an denen der amtierende EU-Ratspräsident, der irische Regierungschef Bertie Ahern, sowie der Präsident des Europaparlaments, der irische Abgeordnete Pat Cox, teilnahmen. Ein Rabbiner, ein Imam, ein katholischer Kardinal, der Erzbischof von Dublin und ein presbyterianischer Priester lasen Texte aus ihren jeweiligen Heiligen Schriften und sprachen Segenswünsche aus. In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung hieß es: "Wir appellieren an alle, die innerhalb der Grenzen der erweiterten Europäischen Union leben, gemeinsam daran zu arbeiten, Einigkeit, Gerechtigkeit, Frieden, Vergebung, Leben und Liebe für alle zu erzielen." Im Anschluss wollten sich Ahern und Cox zusammen mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi vor der Presse äußern. Die Staats- und Regierungschefs der jetzt 25 EU-Mitglieder wurden am Nachmittag in Dublin erwartet. Zunächst war ein Familienfoto vorgesehen, bevor in der Residenz der irischen Staatspräsidentin Mary McAleese die Flaggen der 15 bisherigen und der zehn neuen Mitglieder gleichzeitig gehisst werden sollten. Kinder sollten den Chefs zudem die Fahnen aller Mitgliedstaaten überreichen. Ahern wollte bei der Zeremonie im Namen der EU eine Erklärung abgeben. Zudem wollte der irische Literatur-Nobelpreisträger Seamus Heaney ein eigens für die Erweiterung verfasstes Gedicht mit dem Titel "Beacons at Bealtaine" (Leuchtfeuer am 1. Mai) verlesen. Im Anschluss war ein gemeinsames Abendessen der Staats- und Regierungschefs geplant, bei dem die zehn neuen Mitglieder dann erstmals gleichberechtigt mit den 15 alten an einem Tisch sitzen sollten. Auch die Ministerpräsidenten der Türkei und Bulgariens sowie der rumänische Präsident sollten der Zeremonie beiwohnen. Während der Beitritt Rumäniens und Bulgariens 2007 erwartet wird, will die EU-Kommission noch im Herbst darüber entscheiden, ob die Union in naher Zukunft auch mit der Türkei Beitrittsverhandlungen aufnehmen wird. Rund 7.500 Sicherheitskräfte im EinsatzIrische Zeitungen berichteten von den umfangreichsten Sicherheitsvorkehrungen in Dublin seit 20 Jahren. Rund 5.000 Polizisten und bis zu 2.500 Soldaten waren im Einsatz, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Die Sicherheitskräfte bereiteten sich auf angekündigte Demonstrationen von Globalisierungsgegnern vor. Aus dem britischen Nordirland wurden Wasserwerfer bereitgestellt. Für mögliche Festnahmen wurde extra ein ganzer Flügel eines Gefängnisses geräumt. Ein Polizeisprecher sagte, dass rund 250 Extremisten aus Nachbarstaaten, hauptsächlich Großbritannien, nach Dublin gereist seien. Bereits auf dem EU-Gipfel im Juni 2001 in Göteborg war es zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen, die sich auf dem G-8-Gipfel in Genua im selben Jahr wiederholten. Hinzu kam in Dublin die Angst vor einem möglichen Terroranschlag sowie vor Mai-Demonstrationen zum Tag der Arbeit. Bereits am Freitagabend wurde in der ganzen Stadt gefeiert. Zudem empfingen die Iren die neuen EU-Staaten mit einem gewaltigen Feuerwerk. Zu nennenswerten Zwischenfällen kam es dabei nicht.

Volkswirte: Spritpreise bleiben so hoch

"Ölpreis wirkt sich negativ auf Konjunktur aus"Volkswirte: Spritpreise bleiben so hoch

Hamburg (rpo). Die Benzinpreise haben in den vergangenen Wochen Rekordpreise erreicht. Dass sie auch so schnell nicht wieder sinken, war dabei jedem klar. Doch Chefvolkswirte befürchten, dass Benzin sogar erst in vielen Monaten wieder billiger wird. Auch in den anstehenden Sommerferien bleibt es also immens teuer.Angesichts des hohen Ölpreises rechnen Chefvolkswirte großer deutscher Banken auch in den kommenden Monaten nicht mit sinkenden Benzinpreisen. Der Chefvolkswirt der HypoVereinsbank, Martin Hüfner, sagte der Zeitung "Bild am Sonntag", erst auf lange Sicht werde der Benzinpreis wieder ein wenig nach unten gehen. "Was die kommenden Monate angeht, sehe ich da allerdings schwarz", so Hüfner. Die Deutschen müssten wohl auch in den Sommerferien mit "hohen Spritpreisen" leben. Der Chefvolkswirt der Allianz, Michael Heise, geht davon aus, dass der Rohölpreis nach den Preiserhöhungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) in den nächsten Wochen noch weiter nach oben gehen wird. "Beim Benzinpreis ist das Ende der Fahnenstange also noch nicht erreicht. Er kann durchaus noch ein paar Cent steigen", sagte Heise. Eine deutliche Korrektur des Ölpreises nach unten erwartet er erst im späteren Verlauf des Jahres. "In der Ferienzeit wird das Benzin also weiter teuer bleiben", so die Einschätzung des Chefvolkswirtes. Heise befürchtet zugleich, "dass der hohe Ölpreis sich sehr negativ auf die Konjunktur auswirkt". In den vergangenen Monaten sei der Preis für das Barrel Öl (159 Liter) um knapp zehn Dollar gestiegen. "Das drückt das deutsche Wirtschaftswachstum allein in diesem Jahr um mindestens 0,25 Prozent", erklärte er.

Grüner Punkt steht vor neuem Rechtsstreit

Ausschreibung der Leistungsverträge könnt sich erheblich verzögernGrüner Punkt steht vor neuem Rechtsstreit

Berlin (rpo). Zu einem neuen Rechtsstreit könnte es bei dem Grünen Punkt kommen. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) hat am Freitag Klage gegen die neue Ausschreibung der Leistungsverträge für das Duale System Deutschland (DSD) eingereicht. Damit könnte es bei der Ausschreibung zu erheblichen Verzögerungen kommen. Das berichtet die "Welt am Sonntag". Weil EU-Kommission und Bundeskartellamt die marktbeherrschende Stellung des Dualen Systems bemängelt hatten, musste das DSD bereits im vergangenen Jahr seine Verträge über das Erfassen und Trennen von Glas und Leichtverpackungen in allen 445 Sammelgebieten neu ausschreiben. Der Großteil der Ausschreibung wurde jedoch im Nachhinein aufgehoben, weil die Angebote teilweise erheblich über wettbewerbsgemäßen Preisen lagen. In rund 200 Gebieten mussten die Verträge daher zum 1. Januar 2005 noch einmal ausgeschrieben werden. Branchenexperten schätzen das Auftragsvolumen laut "Welt am Sonntag" auf bis zu 900 Millionen Euro. Am Montag vergangener Woche hat das DSD dem Bericht zufolge die neuen Ausschreibungsunterlagen bereitgestellt. Die Klage des Branchenverbandes BDE richte sich dagegen, dass Arbeitsgemeinschaften und Subunternehmerschaften von Firmen von der neuen Ausschreibung ausgeschlossen sind, wenn die beteiligten Betriebe mit Entsorgungsdienstleistungen einen Umsatz von jeweils mehr als 50 Millionen Euro jährlich erzielen. Mindestens 18 deutsche Unternehmen könnten nach Angaben von Branchenexperten daher nicht an der Ausschreibung teilnehmen, darunter auch kommunale Entsorgungsbetriebe etlicher Großstädte. Das Duale System solle die Klausel auf Drängen des Bundeskartellamtes in die Ausschreibung aufgenommen haben, heißt es.

Hartz will VW-Arbeitskosten um 30 Prozent senken

Einschneidende Maßnahmen geplantHartz will VW-Arbeitskosten um 30 Prozent senken

Hamburg (rpo). VW-Personalvorstand Peter Hartz will mit einschneidenden Maßnahmen die Arbeitskosten des Konzerns bis 2011 um 30 Prozent senken. Unter anderem sehen seine Pläne vor, Überstunden erst ab der 40. Stunde zu bezahlen.In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" schlug Hartz unter anderem vor, ein Drittel der Löhne an das Betriebsergebnis zu koppeln und die Arbeitnehmer an den Kosten der Fortbildung zu beteiligen. Die Verhandlungen über den neuen Haustarif bei der Volkswagen AG sollen am 10. Mai beginnen. Um als Hochlohnland konkurrenzfähig zu bleiben, brauche man in Deutschland "die flexibelsten Systeme der Welt", zitierte das Blatt den früheren Arbeitsmarktreform-Berater der Bundesregierung. Zwar sollen die Bruttolöhne laut Hartz "auf dem heutigen Niveau bleiben", doch sieht sein Plan die Einführung einer demographischen Arbeitszeit vor, die es Jüngeren erlauben würde, künftig deutlich mehr als die bei VW üblichen rund 30 Wochenstunden zu arbeiten. Der Manager räumte laut "Spiegel"-Vorabmeldung ein, dass sein Konzept "für einige Gewerkschaften starker Tobak" sein werde.

Bundesliga: Stuttgart will die Bayern ärgern

Sonntagsspiele der Fußball-BundesligaBundesliga: Stuttgart will die Bayern ärgern

Neuss (rpo). In den Sonntagspartien des 31. Bundesligaspieltages geht es um Champions-League, Uefa-Cup und Klassenerhalt: Der VfB Stuttgart empfängt den Tabellenfünften aus Bochum, Hertha BSC will auf Schalke gegen den Abstieg punkten. Wir berichten ab 17.30 Uhr bei uns im LIVE!-Ticker.Die Bayern jagen offenbar ihn, doch erstmal jagt er die Bayern. Die Anzeichen verdichten sich, dass Felix Magath spätestens ab Sommer 2005 Trainer bei Bayern München wird, doch zunächst will der Coach des VfB Stuttgart dem Rekordmeister die Suppe versalzen und vom zweiten Tabellenplatz verdrängen. "Wir wollen uns wieder direkt für die Champions League qualifizieren und haben mit dem Heimspiel gegen Bayern am 33. Spieltag im Rücken sehr gute Chancen, dieses Ziel zu erreichen. Da darf der VfL Bochum natürlich nicht zum Stolperstein werden", sagte Magath vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den Uefa-Cup-Aspiranten aus Westfalen.Dortmund sitzt Bochum im NackenDie Bochumer indes wollen sich weiterhin gegen die interne Konkurrenz aus dem Ruhrpott behaupten. Während Borussia Dortmund bereits am Samstag gegen Hansa Rostock vorlegen musste, erwartet Schalke 04 im zweiten Sonntagsspiel Hertha BSC Berlin. In Gelsenkirchen herrscht Feierstimmung. Am Freitag wurde Manager Rudi Assauer 60, am Dienstag wird der Klub 100. Gerald Asamoah geht davon aus, dass die Partie die Feierlichkeiten nicht unterbricht: "Gegen wen sollen wir denn gewinnen, wenn nicht zu Hause gegen Hertha?" Nach zuletzt drei Niederlagen ist Serie brauchen die Schalker einen Sieg, um im Rennen um die Uefa-Cup-Plätze zu bleiben. Knapp vier Wochen vor dem Champions-League-Finale am 26. Mai hat die Arena AufSchalke einen neuen Rollrasen bekommen. Hertha hat durch das 3:0 gegen Kaiserslautern zwar erstmals seit dem 28. Februar die Abstiegsplatze verlassen, doch vor dem Spiel "auf Schalke" plagen die Berliner erhebliche Verletzungssorgen. Wichtige Spieler fehlenIn der Abwehr fehlen Kapitän Dick van Burik (Kniebeschwerden) und Nationalspieler Arne Friedrich (gesperrt). Im Sturm hat Trainer Hans Meyer in Artur Wichniarek nur einen einsatzbereiten Spieler. Fredi Bobic ist ebenfalls gesperrt, Nando Rafael fällt mit einem Jochbeinbruch aus, Giuseppe Reina wegen eines Kreuzbandrisses. Zu allem Überfluss ist Spielmacher Marcelinho erkältet. Stuttgart und Bochum müssen ebenfalls auf wichtige Spieler verzichten. VfB-Coach Magath muss Marco Streller (Muskelfaserriss) und wohl auch Alexander Hleb (Oberschenkelzerrrung) ersetzen. Dafür steht Nationalspieler Andreas Hinkel sechs Wochen nach seinem doppelten Bänderriss im rechten Sprunggelenk wieder im Team der zuletzt viermal in Folge siegreichen Schwaben: "Jetzt kann ich wieder loslegen und Gas geben. Die Diagnose der Ärzte gibt mir weitere Sicherheit und hilft, die Blockade nach der ersten schweren Verletzung meiner Karriere zu lösen." Motiviert sein dürfte nach der Länderspielwoche auch der Rest der ohnehin starken VfB-Defensive. Torhüter Timo Hildebrand gab beim 1:5 in Rumänien sein Debüt in der deutschen Nationalelf und war neben Torschütze Philipp Lahm einziger Lichtblick der DFB-Auswahl. Abwehrchef Marcelo Bordon spielte erstmals für Brasilien. Bochums Trainer Peter Neururer muss in Abwehrchef Raymond Kalla (Muskelfaserriss) und Spielmacher Dariusz Wosz (Gelbsperre) auf zwei Schlüsselspieler verzichten. "Wosz ist adäquat kaum zu ersetzen", meinte Neururer. Versuchen soll es Nationalspieler Paul Freier, der wie Peter Madsen nach abgelaufener Gelbsperre wieder zur Verfügung steht. Torhüter Rein van Duijnhoven ist dennoch vorsichtig: "Wir können durchaus ein Unentschieden erreichen. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn es am Ende 0:1 steht." Die voraussichtlichen Aufstellungen: VfB Stuttgart - VfL Bochum Stuttgart: Hildebrand - Hinkel, Meira, Bordon, Lahm - Soldo - Meißner, Yakin, Vranjes - Kuranyi, Cacau Bochum: van Duijnhoven - Colding, Fahrenhorst, Meichelbeck, Bönig - Zdebel, Stevic - Freier - Diabang, Hashemian, Madsen Schiedsrichter: Merk (Kaiserslautern) Schalke 04 - Hertha BSC Berlin Schalke: Rost - Poulsen, Kläsener, Waldoch, Kobiaschwili - Delura, Altintop, Vermant, Böhme - Sand, Asamoah Berlin: Fiedler - Rehmer, Madlung, Simunic, Cagara - Dardai, Schmidt - Pinto, Marcelinho, Neuendorf - Wichniarek Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)

Computer-Monitore dünsten giftige Stoffe aus

Neues Sicherheitszertifikat geplantComputer-Monitore dünsten giftige Stoffe aus

Hamburg (rpo). Moderne Flach- und andere Computerbildschirme stehen im Verdacht, krebserregende Stoffe abzusondern. Getestete Geräte dünsteten sogar noch nach zweiwöchigem Betrieb weit mehr von der giftigen Chemikalie aus, als tolerierbar sei. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, fielen ein Röhrenbildschirm sowie ein moderner Flachmonitor bei ersten Analysen mit einem neuen Prüfkammer-Verfahren durch hohe Emissionen von Phenol auf. "Wir können nicht ausschließen, dass auch andere Bildschirme am Markt hohe Emissionsraten aufweisen", sagte der Gefahrstoffexperte Helmut Blome vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz in St.Augustin dem Magazin. Die Prüfer halten Leiterplatten aus Phenolharzen für die Quelle des unerwünschten Stoffes. Blome rät den Herstellern, emissionsarme Materialien zu verwenden oder zu prüfen, ob andere Einsatzstoffe möglich sind.Die Berufsgenossenschaften planen laut Blome ein neues Zertifikat für sichere, ergonomische und emissionsarme Bürokommunikationsgeräte, das deren Schadstoffabgabe "viel umfassender" bewertet als der bisherige Blaue Umweltengel. "Jeder zweite PC-Monitor wird diese Prüfanforderungen zunächst nicht erfüllen", vermutet der Experte.

Im Irak agieren immer mehr "Söldner"

Hohe Bezahlung gegen höchstes RisikoIm Irak agieren immer mehr "Söldner"

New York/Bagdad/Berlin (rpo). Sie halten sich bedeckt, sind in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt und lassen sich anmieten: die "security guards", schwer bewaffnete Angehörige internationaler privater Sicherheitsfirmen, die gerade im Irak zunehmend zur Personenbewachung, zum Objektschutz oder zur Begleitung von Konvois als moderne "Söldner" agieren. Die Zahl der privaten "Wächter" zwischen Euphrat und Tigris wird am Sitz der Vereinten Nationen in New York gegenwärtig schon auf mindestens 15.000 bis 20.000 Mann geschätzt. Der UN-Sonderberichterstatter für das generelle "Söldnerwesen" auf der Welt, der Peruaner Enrique Bernales Ballesteros, warnte jetzt in der Deutschen Welle vor einer "gefährlichen Entwicklung". Die Sicherheitsdienste nutzen nämlich "gesetzliche Lücken im internationalen Recht aus". Es dürften keine "Privatarmeen" der Firmen im Irak entstehen, die letztlich "staatliche Streit- und Polizeikräfte ersetzen könnten". Wegen der schon oft gezeigten "drohenden Unberechenbarkeiten" der "Söldner" könnten sich die Verhältnisse im Irak "noch verschlimmern", argumentierten deutsche Sicherheitskreise am Wochenende in Berlin. Es gibt nach diesen Informationen auch in Deutschland Sicherheitsfirmen, die ihre besonders ausgebildeten Leute zum Einsatz in das täglich von schweren Zwischenfällen geschüttelte Zweistromland schicken. Nach Berichten aus Bagdad ist es bereits öfter vorgekommen, dass private Sicherheitsmänner, die in ihrer Zivilkleidung nicht weiter auffallen, bei einer Gefahrenlage "aus dem Stand wild um sich schossen". Im Internet werben die Sicherheitsdienste zum Beispiel als "Globale Elite Truppe" oder "Berater für internationale strategische Sicherheit". Die UN schätzt, dass mehr als ein Dutzend großer Privatfirmen, "Private Military Contractors" (PMCs) genannt, im Irak agieren. So sind beispielsweise Vertreter der US-Firma "Blackwater" für die unmittelbare persönliche Sicherheit des amerikanischen Besatzungsverwalters Paul Bremer in Bagdad zuständig. Die US-Cargo-Firma "SSA Marine" ist für die Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Ölverladeterminals "Chor Al Amaja" in der südirakischen Hafenstadt Umm Qasr verantwortlich. Der Terminal war erst vor kurzem von aufständischen Irakern angegriffen worden. Die "special guards" haben nach Aussage von Vertretern der UN mit den "Söldnern alter Prägung" eines gemeinsam: Sie riskieren für hohe Geldsummen "so gut wie alles". Oft gingen sie "da rein, wo selbst Soldaten der Koalitionstruppen zurückschreckten". Auch die vor kurzem im Irak entführten vier Italiener, von denen einer brutal vor seinen Kollegen mit Genickschuss ermordet wurde, gehörten einer italienischen "Private-Security"-Firma an. Ebenso waren die vier Ende März in Falludscha gelynchten Amerikaner Angehörige einer privaten US-Schutztruppe. Die privaten Sicherheitsleute werden mit "ungeheuer viel Geld bezahlt", berichtete Ballesteros. So kann ein Monatshonorar für einen modernen "Söldner" nach Darstellung von Sicherheitsfirmen zwischen 10 000 bis 30 000 Dollar liegen. Wie zu erfahren war, haben die Firmen in letzter Zeit auch bereits mehrfach "special-soldiers", Spezial-Soldaten, der britischen und amerikanischen Kommandotruppen SAS und Delta Force angeworben.

35 Tote bei Grubenunglück in China

Zeche heimlich weiter betrieben35 Tote bei Grubenunglück in China

Peking (rpo). Bei einem Grubenunglück in Nordchina sind mindestens 35 Arbeiter ums Leben gekommen. Die Zeche war offiziell geschlossen worden, wurde aber insgeheim weiter betrieben.Zum Zeitpunkt der Schlagwetterexplosion im Kohlenbergwerk von Linfen in der Provinz Shanxi befanden sich am Freitag 49 Arbeiter unter Tage. 13 konnten gerettet werden, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Ein Arbeiter wurde noch vermisst.

Norah Jones auf Kuschel-Tour

Am 18. Juni in DüsseldorfNorah Jones auf Kuschel-Tour

Frankfurt/Main (rpo). Norah Jones ist mit ihrer sanften Jazz-Country-Pop-Mixtur zu einem Mega-Kracher der Musikszene aufgestiegen. Und hat es doch lieber kuschelig: Auf ihrer Deutschlandtour funktioniert sie Konzertsäle zu Wohnzimmern um.Ihre inzwischen so populäre Mischung aus Blues, Country und Jazz verströmte im ausverkauften Großen Saal am Freitagabend Wohlfühlatmosphäre. Jones spielte mit ihrer vorzüglichen Handsome Band Lieder, die man von ihren beiden bisher erschienenen Alben kennt und solche, die es noch nicht auf eine CD geschafft haben. Das alles mit einem unwiderstehlichen Charme und ohne Starallüren. Norah Jones ist eine der aktuell erfolgreichsten Musikerinnen - aber sie ist nicht das, was man unter einem Superstar versteht. Die Mittzwanzigerin wirkt manchmal schüchtern, wenn sie nicht am Klavier sitzt. Und wenn sie stehend singt, sieht das sogar etwas linkisch aus. Dazwischen aber ist sie auch einfach nur natürlich sympathisch oder plötzlich herausfordernd: Als sie mit Band zur Zugabe wieder auf die Bühne zurückkam, forderte jemand lautstark "Freebird". Sie wollte ganz genau wissen, wer und sagte, er solle doch bitte selbst nach oben kommen und das Lied spielen. Auf den Konter, sie könne das wohl besser, sagte sie, er könne hochkommen und sich neben sie auf die Klavierbank setzen, während sie "Freebird" spielt. Der Mann kam nicht, und Jones spielte das Lied nicht. Etwas rockigerDafür gab es die populären Songs wie "Come Away With Me", "Don't Know Why" und "Sunrise" neben einem exquisiten Mix aus den beiden Alben und Liedern, die sie bisher noch nicht auf CD veröffentlicht hat. Oder eins wie das wunderschöne "Sleepless Nights" von den Everly Brothers, das sie im Duett mit Daru Oda singt und das es nur auf der japanischen Pressung eines Albums gibt - "ich weiß auch nicht, warum die Japaner immer noch einen Bonus bekommen." Die Musik ist etwas rockiger geworden, die E-Gitarren - neben ihrem vorzüglichen Handsome-Band-Mitglied Adam Levy wird sie auf der Tour vom ehemaligen Pretenders- und Paul-McCartney-Gitarristen Robbie McIntosh begleitet - drängen ihr Klavier hin und wieder in den Hintergrund. Schlagzeuger Andrew Borger schlägt den Takt hin und wieder etwas härter, nur Bassist und Lebensgefährte Lee Alexander zupft den Bass weiterhin sehr jazzig. KuscheligJones Musik ist weiter in Richtung Pop gegangen, das aber auf hohem Niveau und eher aus der Notwendigkeit heraus, dass größere Säle doch ein etwas anderes Programm erfordern als Clubs wie der in New York, der den kuscheligen Namen "Living Room" trägt und wo sie vor noch gar nicht allzu langer Zeit aufzutreten pflegte. Zu den reflexiven Liebesballaden gesellen sich die ersten Midtempo-Stücke, zu denen Levy beispielsweise ein Solo zu spielen weiß, wie es einem Carlos Santana noch nicht eingefallen ist. Irgendwo in Frankfurt fand danach noch eine Doppelplatin-Verleihung statt - im kleinsten Kreis, denn Jones macht nicht viel Aufhebens von sich. Auch ohne großen Einsatz in der Promotion, mit weltweit sparsamst gegebenen Interviews hat sie von ihrem zweiten Album "Feels Like Home" seit Februar neun Millionen Stück verkauft. Die verkaufte Auflage des hierzulande erst nach dem achtfachen Grammy-Triumph im vergangenen Jahr erfolgreichen Debüts "Come Away With Me" hat seit der Veröffentlichung 2002 inzwischen die Marke von 18 Millionen überschritten, teilt ihre Plattenfirma Blue Note/EMI mit. Das Beispiel des Antistars Norah Jones zeigt, dass Pop-Musik auch ohne so genannten Hype und Image-Kampagnen Erfolg haben kann - vorausgesetzt, man hat eine echte Musikerpersönlichkeit. Weitere Tourdaten: 05.05. Genf (Arena), 12.06 Zürich (Kongresshaus), 18.06. Düsseldorf (Philipshalle), 19.06. Hamburg (CCH 1), 20.06. Berlin (Tempodrom).

Sind Gewerkschaften noch zeitgemäß?

Interview mit Politikwissenschaftler Ulrich von AlemannSind Gewerkschaften noch zeitgemäß?

Gewerkschaften haben schon lange kein gutes Image mehr. Miefig, realitätsfern und unmodern werden sie genannt. Gerade große Gewerkschaften wie die IG Metall kranken auf der einen Seite an Querelen in den Führungsetagen und auf der anderen Seite an Mitgliederschwund. Im Gespräch mit RP Online gibt Politikwissenschaftler Ulrich von Alemann eine Einschätzung.

Steffen Korell ist wieder dabei

Vor dem Spiel auf dem BetzenbergSteffen Korell ist wieder dabei

Mönchengladbach (RP). Abwehrspieler Steffen Korell gehört heute beim Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern erstmals seit dem 23. Februar 2003, als Borussia 0:4 beim VfB Stuttgart verlor, wieder zum Profi-Kader Borussias. Korell hat seine langwierige Knieverletzung (Knorpelschaden) auskuriert und zuletzt schon bei den Oberliga-Amateuren mitgespielt. Aufgrund der Personalnot in der Defensive wurde der 32-Jährige von Trainer Holger Fach für Kaiserslautern nominiert. Auch dabei ist Amateur Stefan Schulz-Winge.

500.000 Menschen bei Kundgebungen dabei

Gerechtes Europa war Thema der DGB-Maifeier500.000 Menschen bei Kundgebungen dabei

Berlin (rpo). Die Forderung nach einem sozialen und freien Europa stand im Mittelpunkt der traditionellen Mai-Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbunds am Samstag. Die Gewerkschaften haben am Tag der EU-Erweiterung nachdrücklich vor einem Lohnsenkungswettlauf und Steuerdumping in Europa gewarnt. DGB-Chef Michael Sommer bezeichnete es auf der zentralen Mai-Kundgebung in Berlin als "mieses Spiel", wenn Großkonzerne die EU-Erweiterung als "Allzweckwaffe gegen Sozialstaatlichkeit und anständige Arbeitsbedingungen" einsetzten. Scharf griff Sommer auch die Bundesregierung an. Deren Agenda 2010 sei zum Synonym für den Gang in die "Zwei-Drittel-Gesellschaft" geworden. Bundesweit gingen nach DGB-Angaben mehr als 500 000 Menschen auf die Straße. Die Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes standen in diesem Jahr unter dem Motto "Unser Europa - frei, gleich, gerecht". DGB-Chef Sommer betonte: "Wir wollen kein Europa, in dem man drei Jobs braucht, um einigermaßen anständig über die Runden zu kommen." Ver.di-Chef Frank Bsirske warnte in Leipzig vor einem Lohnsenkungswettlauf und forderte einen gesetzlichen Mindestlohn. Die EU-Erweiterung dürfe nicht dazu führen, dass "europaweit die Löhne runter gehen", mahnte Bsirske. IG-Metall-Vize Berthold Huber wandte sich in Ingolstadt gegen einen "blindwütigen Verlagerungstourismus". Die Gewerkschaften seien aber "keine Standort-Nationalisten", stellte Huber klar. Der Chef der Transportgewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, kritisierte die Abwanderungsdrohungen von Siemens. "Unternehmen wie Siemens gehören an den gesellschaftlichen Pranger", sagte Hansen in Bremen. DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer verlangte in Regensburg, dem Steuerdumping in der erweiterten Union einen Riegel vorzuschieben. Es könne nicht sein, dass die neuen EU-Staaten Firmen mit niedrigen Steuergeldern anlockten, die mit EU-Geldern subventioniert seien. DGB-Chef Sommer kündigte zugleich weitere Proteste der Gewerkschaften gegen die Regierungspolitik an. Rot-Grün ignoriere die Massenproteste vom 3. April. "Wir werden nicht Ruhe geben, bis sie endlich zur Besinnung kommt", sagte der DGB-Chef. Die Gewerkschaften kämpften gegen Niedriglöhne, Arbeitszeitverlängerungen zum Nulltarif und Zumutbarkeitsregeln, die nur eine Aufforderung zum Lohndumping seien. Die IG Metall wolle mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion ihren Druck für Kurskorrekturen erhöhen, kündigte Gewerkschaftschef Jürgen Peters in Mannheim an. "Eine andere, bessere Politik ist unverzichtbar und machbar", begründete Peters das Arbeitnehmer-Begehren. Eindringlich warnten Peters und Sommer auch vor einer Erhöhung der Wochenarbeitszeiten. "Welch ein Irrsinn bei vier Millionen Arbeitslosen", sagte Peters. Unterdessen griff die FDP die Gewerkschaften scharf an. FDP-Chef Guido Westerwelle forderte auf einer Mai-Veranstaltung der Liberalen in Berlin eine Abschaffung der paritätischen Mitbestimmung in Konzernen und eine "Entmachtung" von Gewerkschaftsfunktionären. FDP-Vize Walter Döring verlangte eine Abschaffung des 1. Mai als Feiertag. CSU-Vize Horst Seehofer hingegen betonte, Deutschland brauche starke Arbeitnehmervertretungen. Allerdings müssten diese flexibler werden, sagte der Chef des CSU-Arbeitnehmerflügels. Sommer wies die Angriffe der FDP zurück und bezeichnete jene, die eine Abschaffung des Feiertages forderten, als "Politclowns". "Dieser Tag ist hart erkämpft. Wir lassen ihn uns von niemandem rauben", sagte Sommer.

Reform- und Experimentierkasten Grundschule

GEW fordert mehr Zeit und Geld für ReformenReform- und Experimentierkasten Grundschule

Köln (rpo). Seit Jahrzehnten schon toben Bildungspolitiker ihren Reformeifer an erster Stelle an Grundschulen aus. Auch jetzt stehen die Schulen für die I-Dötzchen vor großen Herausforderungen. Vertreter der Lehrerschaft fordern mehr Zeit und Geld ein.So fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Nordrhein-Westfalen mehr Zeit und Geld für die Reformen an den Grundschulen. Angesichts neuer Lehrpläne, der Abschaffung von Schulkindergärten und Horten sowie dem Umbau vieler Grundschulen zu offenen Ganztagsschulen stünden die Bildungseinrichtungen vor enormen Herausforderungen, sagte GEW-Landesvorsitzender Andreas Meyer-Lauber anlässlich des 21. Grundschultages am Freitag in Köln. Es müsse mehr Geld für die Fortbildung der Lehrer bereitgestellt werden, verlangte Meyer-Lauber. Zudem benötigten die Lehrer mehr Zeit, um die Veränderungspläne auch umsetzen zu können. Derzeit stünden die Pädagogen unter großem Druck, da viele Reformvorhaben parallel liefen. Meyer-Lauber rief die Landesregierung zudem zu einer verbesserten Informationspolitik auf. Auf die im September geplanten Lernstandserhebungen in den vieren Klassen seien die Lehrer nicht ausreichend vorbereitet. In Köln hatten am Freitag rund 1200 Pädagogen über den derzeitigen Zustand und die Zukunft der Grundschulen im Land diskutiert. Unter dem Motto "Baustelle Grundschule: Abbruch-Umbruch-Aufbruch" setzten sie sich kritisch mit den Veränderungen in der Schullandschaft auseinander.

Bericht: Ausbildungsplatzabgabe auch für Bordelle

Lehrstellen für Kellner oder kaufmännische Angestellte gefordertBericht: Ausbildungsplatzabgabe auch für Bordelle

Hamburg (rpo). Laut einem Bericht des "Spiegel" sollen nach Vorstellungen der Koalitionsfraktionen auch Bordelle Strafabgaben zahlen, wenn sie nicht genügend Lehrstellen anbieten. Auch solche Einrichtungen müssten im Fall einer Verabschiedung des Gesetzes zur Ausbildungsplatzabgabe künftig zahlen, wenn sie nicht genügend Lehrstellen etwa für Kellner oder kaufmännische Angestellte anbieten. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Samstag vorab berichtet, haben sich die Koalitionsfraktionen auf diese Regelung verständigt, nachdem einige Grünen-Abgeordnete zuvor eine Ausnahme für Bordelle verlangt hatten. Da die neue Abgabe nur von Firmen mit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten erhoben werden soll, befürchteten die Grünen-Politiker, die Abgabepflicht könnte Betriebe im Rotlichtmilieu dazu verleiten, noch weniger Huren zur Sozialversicherung anzumelden als bisher. Das zuständige Bildungsministerium prüfte die gewünschte Ausnahme für Bordelle daraufhin und befand, dass die Befreiung solcher Arbeitgeber "auf große Schwierigkeiten" stoße. Es bestehe ein Abgrenzungsproblem zu Anbahnungsgaststätten wie etwa einschlägigen Nachtclubs. Überdies sei der Grünen-Wunsch praxisfern, da bislang kaum sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse für Prostituierte geschaffen wurden, hieß es aus dem Ministerium.

4. Mai: Der Mondfinsternis folgen weitere seltene Himmelsschauspiele

Astronomen freuen sich auf die Kometen Neat und Linear Von Richard Ingham INFOGRAFIK +++ Feiertagswiederholung +++4. Mai: Der Mondfinsternis folgen weitere seltene Himmelsschauspiele

Paris (rpo). Lange Zeit galten Kometen den Menschen als Vorboten großer Ereignisse, etwa von Kriegen, Hungersnöten oder Erdbeben. Dieser Glaube ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts zwar zumeist eher nüchternen Betrachtungen gewichen. Die Kometen Neat und Linear werden im Mai aber dennoch viele Menschen in ihren Bann ziehen. Der Abendhimmel führt in den kommenden Wochen noch weitere seltene Konstellationen von Erde, Mond und Venus vor. Die Himmelsschauspiele beginnen mit einer totalen Mondfinsternis am 4. Mai, wenn sich die Erde zwischen Sonne und Mond schiebt. Dabei wird sich der Mond aber nicht ganz verdunkeln, sondern wegen des von der Erdatmosphäre reflektierten Sonnenlichts rötlich schimmern. Um 22.30 Uhr am Dienstagabend soll dies in Deutschland am deutlichsten zu beobachten sein. "Die Mondfinsternis wird in weiten Teilen Europas, Afrikas, Asiens und Australiens zu sehen sein", sagt Fred Espenak von der US-Raumfahrtbehörde NASA. Nur die Nordamerikaner werden auf das Spektakel verzichten müssen. Sie können auf die nächste totale Mondfinsternis am 28. Oktober hoffen. Die beiden Kometen Neat und Linear, die nach den Weltraumteleskopen benannt wurden, die sie entdeckt haben, werden im Mai indes auch von Nordamerika aus zu sehen sein - an einigen Tagen vielleicht sogar mit bloßem Auge. Weltweit werden die Astronomen ihre Teleskope in Stellung bringen, um die Himmelsschweife aus Gestein, Staub und gefrorenem Gas näher zu betrachten. Neat wird sich auf seiner elliptischen Bahn um die Sonne am 6. Mai der Erde auf bis zu 48.020.000 Kilometer nähern, Linear wird am 19. Mai 39.790.000 Kilometer von unserem Blauen Planeten entfernt sein. Zuletzt war der Komet Hale-Bopp im Jahr 1997 mit bloßem Auge zu sehen und sorgte weltweit für Aufsehen. Schließlich wird es am 8. Juni zu einer äußerst seltenen Planetenkonstellation kommen. Für kurze Zeit wird sich die Venus genau zwischen Erde und Sonne schieben. Damit wird sie von der Erde aus als schwarzer Punkt erkennbar werden, der über die Sonne wandert. "Dieser Durchlauf der Venus ereignete sich zuletzt im Jahr 1882", sagt Richard West, Mitarbeiter des European Southern Observatory (ESO). Auch dieses Ereignis wird von Europa, Afrika, Asien und Australien aus zu bestaunen sein. Eines sollten alle Himmelsgucker dabei jedoch beachten: Unbedingt Schutzbrille aufsetzen!

NBA: Minnesota krönt sich und seinen Superstar

Timberwolves im Conference-Halbfinale der NBANBA: Minnesota krönt sich und seinen Superstar

Minnesota (rpo). Die Minnesota Timberwolves erleben Sternstunden ihrer Geschichte: Superstar Kevin Garnett führte sein Team mit 28 Punkten in Conference-Halbfinale der NBA.Es ist das erste Halbfinale der Timberwolves. Der 27-Jährige Garnett, der seit vergangener Woche zu den 17 NBA-Spielern zählt, die mehr als 13.000 Punkte, 7000 Rebounds und 3000 Assists auf dem Konto haben, war beim 102:92 im fünften Spiel gegen die Denver Nuggets mit 28 Zählern wieder einmal bester Werfer des Spiels. Minnesota, zuletzt siebenmal in Serie in der ersten Playoff-Runde gescheitert, trifft nach dem entscheidenden vierten Sieg der "best of seven"-Serie im Conference-Halbfinale auf die Sacramento Kings, die sich mit 4:1 Siegen gegen die Dallas Mavericks mit dem deutschen Nationalspieler Dirk Nowitzki durchgesetzt hatten.

Platz sechs das Ziel von „Pele“ Wollitz

Tabellenletzter VfR Neumünster zur GrotenburgPlatz sechs das Ziel von „Pele“ Wollitz

Krefeld (RP). Auch im Vorfeld des Spiels gegen den Tabellenvorletzten VfR Neumünster ging es beim KFC um personelle Nebengeräusche. So ließ Trainer "Pele" Wollitz am Freitag vor der Presse noch einmal Dampf ab, was seine bevorstehende Demission und den Wechsel nach Osnabrück betrifft. Wollitz beklagte, dass er "noch nie so etwas Respektloses erlebt habe wie beim KFC" und meinte damit das Verhalten einiger Verantwortlicher und der Fans ihm bzw. der Mannschaft gegenüber. Der Trainer skizzierte noch einmal kurz den Erfolgsweg der Mannschaft, der allen Widrigkeiten und schlechten Phasen zum Trotz mit dem derzeit siebten Tabellenplatz (Wollitz: "Sensationell angesichts unseres kleinen Kaders!") durchaus als solcher bezeichnet werden muss. Er trat Kritikern entgegen, die ihm unterstellen, er würde jetzt weiter einige KFC-Spieler "abwerben". Wollitz: "Richtig ist, dass ich dem Verein geholfen habe, dass sie hierbleiben". Drei Krefelder nach OsnabrückDer Trainer und der Sportliche Leiter Michael Lüken mussten gestern von Vorstandsmitglied Klaus Schütz hören, sie hätten kürzlich nicht die Wahrheit gesagt, als sie den Ablauf der Beurlaubung von Wollitz (die Stunden später rückgängig gemacht wurde) schilderten bzw. bestätigten . . . Noch nicht klar, wohl aber wahrscheinlich ist, dass Thomas Reichenberger wie Markus Feldhoff und Alexander Nouri zum VfL Osnabrück wechseln wird. "Montag oder Dienstag wird sich das entscheiden", sagte Reichenberger der RP. Osnabrück reizt ihn; mit anderen Vereinen hätte er nur lose Kontakte. Reichenberger: "Grundsätzlich ist es nicht so, dass ich aus Uerdingen flüchten möchte. Die Mannschaft ist gut, aber wir hätten mehr aus der Saison machen müssen. Am liebsten würde ich meinen Weg mit dem jetzigen Trainer weitergehen (in Osnabrück nämlich, d. Red.)". Thomas Reichenberger wird heute nicht im Kader sein. Wie er und Wollitz betonen, sei das keine disziplinarische Maßnahme. Reichenbergers Muskelfaserriss ist noch nicht ganz auskuriert. Andererseits hat Dustin Heun den Trainer in letzter Zeit überzeugt, so dass er im Team verbleibt. Wollitz: "Dustin hat in letzter Zeit nie aufgesteckt. Ich will ihn belohnen". Und Reichenberger: "Dustin hat sich sehr viel erarbeitet". "Pele" Wollitz möchte die Saison auf dem 6. Tabellenplatz abschließen (Platz 5 dürfte nicht mehr zu erreichen sein). Dazu hat er, wie er meinte, "noch sechs Matchbälle" (Spiele). Neumünster (ein Heim- und zwei Auswärtssiege) sei oft unter Wert geschlagen worden, sei ein Team, das nicht als Schlusslicht absteigen möchte. Also: Aufpassen! Von DIETER SPOHN

Hirsch sagt Kampfgeist voraus

MSV erwartet EnergieHirsch sagt Kampfgeist voraus

Duisburg (RP). Komisch. Die Zebras versagen in dieser Saison immer dann, wenn es darauf ankommt. Beim Gegner Energie Cottbus gibt es ein ähnliches Rätsel. "Wenn wir einen deutlichen Vorsprung hatten, konnten wir unsere beste Leistung nicht abrufen, nur unter Druck waren wir stark", sagt Kapitän Christian Beeck, der nach abgelaufener Sperre wieder ins ostdeutsche Team rückt. Vier Punkte sind es zu Platz vier, ein ausreichendes Polster zum Aufstieg ist das noch nicht. Wenn man doch auch von den Zebras behaupten könnte, dass sie unter Druck stark sind. Sechs, sieben Möglichkeiten haben sie ausgelassen, in den Kreis der Aufstiegskandidaten vorzustoßen. Aber unter den Druck geraten, unbedingt gewinnen zu müssen, haben sie meist alt ausgesehen. Freilich, das kann sich ändern. Das muss sich sogar ändern, wenn es zum Saisonkehraus nicht noch eine große Zitterpartie werden soll. Wenn es gegen den Tabellendritten den anvisierten Sieg geben sollte, wäre kollektives Aufatmen angesagt. Wenn nicht... Meier bastelt nochTrainer Meier wusste gestern noch nicht, wie er seine Mannschaft stellen wird gegen die auswärts eher durchwachsen spielenden Cottbuser. Miro Spizak wurde der Draht im gebrochenen Zeh entfernt, ob der Pole bis morgen aber schon wieder fit ist, ist unwahrscheinlich. Das gilt auch für Kai Oswald, der den kleinen Zeh gebrochen hat. Aziz Ahanfouf kehrte vom Länderspiel-Trip der Marokkaner gegen Argentinien (0:1) gesund und munter zurück, wird neben Markus Kurth die zweite Spitze bilden. Bei einem Vorsprung von nur vier Punkten zu Rang 15 darf sich der MSV keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Die Mannschaft wird bis zum Umfallen kämpfen, das versprach Kapitän Dietmar Hirsch beim Treffen mit den Fans. Die Liga ist derart ausgeglichen, dass es für den Tabellenachten kein Problem darstellen sollte, den Dritten der Wertung zu bezwingen. Viel steht morgen also auf dem Spiel. Den Fans sei geraten, den aufgestauten Frust möglichst zu verdrängen. Wenn das Team kämpft, braucht es sich um Unterstützung von außen nicht zu sorgen. B.B.

Wann die Zinsen wieder steigen

Zeiten des billigen Geldes bald vorbeiWann die Zinsen wieder steigen

Düsseldorf (RP). Ein Leben in Saus und Braus - mit Kreditkarte oder einem kleinen Umweg zur Bankfiliale. Möglich macht das in den USA der "König des Schlaraffenlands", Alan Greenspan. Der 78-jährige Mann mit der großen Brille ist dort Chef der Notenbank. Doch die Zeiten des billigen Geldes dürften bald vorbei sein.Sein Credo für alle wirtschaftlichen Probleme: Billiges Geld und davon reichlich. Dieser Idee folgend hat die Federal Reserve, die Bank der Banken, angesichts hoher Arbeitslosigkeit die Zinsen auf den historisch niedrigsten Stand von einem Prozent gedrückt. Entsprechend billig sind nun auch die Kredite und Hypotheken der Banken. Und das lassen sich die Amerikaner nicht zweimal sagen. Seit Ende 2001 haben sich die Privathaushalte zwischen Ost- und Westküste mit 1680 Milliarden Dollar zusätzlich verschuldet. Eine beachtliche Summe, die fast dem Bruttosozialprodukt von Frankreich entspricht. Aber jetzt droht Ungemach im Land des billigen Dollars. Nachdem die Wirtschaft langsam anzieht, fehlt für die niedrigen Zinsen zunehmend die Begründung. Da auch die Rohstoffpreise kräftig gestiegen sind, wäre es klug, Kredite wieder etwas teurer zu machen und damit Inflationsgefahren frühzeitig zu begegnen. Noch ziert sich Alan Greenspan ein wenig, das Unvermeidliche zu verkünden. Bisher beließ er es bei einer Andeutung vor einem Parlamentsausschuss: An irgendeinem Punkt müsse man mit wieder steigenden Zinsen möglichen Inflationsgefahren vorbeugen. Der Herr des Geldes ist berühmt für schwammige Formulierungen, was vielleicht daher rührt, dass er die meisten Reden in der Badewanne schreibt. Trotzdem sind sich die Auguren inzwischen weitgehend einig: Die nächste Maßnahme der Fed kann nur eine Zinserhöhung sein. Nur das Wann und Wieviel sind umstritten. Pessimisten sehen bereits im Juni eine deutliche Anhebung, Optimisten hoffen, dass es damit bis nach den Präsidentschaftswahlen im November Zeit hat. Wie auch immer, die Tendenz ist klar. Für den Anleger heißt es jetzt erst einmal Vorsicht bei Anleihen, und für Immobilienbesitzer sollten die niedrigen Hypothekenzinsen festschreiben. Denn bisher haben Zinssteigerungen in den USA immer auf den Rest der Welt ausgestrahlt. Der Autor ist Geschäftsführer der VM Consulting GmbH in Düsseldorf

Besorgtes Fan-Volk

Meier und Spieler trafen sich zum AustauschBesorgtes Fan-Volk

Duisburg (RP). Trainer Meier, die Spieler Hirsch, Kurth und Maas trafen vor dem Zitterspiel gegen Cottbus frustrierte Fans und diskutierten in sachlicher Atmosphäre die berechtigten Sorgen der Anhänger. Am Sonntag gegen Cottbus wollen sie das MSV-Team unterstützen. Die Sorgen um den Verein und die eigenen Nöte beherrschten die Szenerie im Pressezelt hinter der neuen Osttribüne. Eine Menge MSV-Fans trafen Norbert Meier, Dietmar Hirsch, Markus Kurth und Rob Maas zur Diskussion. Grund der eilig einberufenen Sitzung: Die Niederlage in Mainz, das überaus schwache Auftreten der Mannschaft und anschließende Fan-Proteste, die sich ausweiten sollten beim vorletzten Saison-Heimspiel gegen Cottbus morgen Nachmittag. Inhalt des Ganzen: Warum ist die Mannschaft eigentlich so schlecht? Warum gibt es keinen erkennbaren Fortschritt? Kann man der nahen Zukunft eigentlich noch mit Zuversicht entgegen sehen? Was können die Profis tun zur Verbesserung des Klimas mit den treuen Anhängern? Wesentliches kam dabei nicht heraus, durchaus aber Ansätze zur Bereitschaft, einiges zu verbessern, am besten das Spiel im grünen Rechteck. Da waren sich Kicker und Sympathisanten einig. Ihr könnt es doch"Wir wollen doch auch jedes Spiel gewinnen", sagte Kapitän Dietmar Hirsch, der aber auch auf heftige Nachfragen nicht erklären konnte, warum das Team so unbeständig gespielt hat im Verlauf der 30 zurück liegenden Partien. Die unterschiedlichen Leistungen von Oberhausen und daheim gegen Ahlen riefen Unverständnis beim durchaus sachlich argumentierenden Fan-Volk hervor. "Ihr könnt es doch, ihr habt es doch bewiesen, und dann spielt ihr wieder so einen Mist", rief einer der Frustrierten. Wichtig war vielen auch, dass sich die Profis von ihrem Anhang nach den Spielen besonders verabschieden. Die Fans erwarten, dass die Kicker zu ihnen kommen, sie abklatschen und sogar ein Wort wechseln. Dietmar Hirsch regte mehr Zusammenkünfte an zur Verbesserung der Kommunikation. Freilich: "Wenn ich wie in Mainz auf euch zugehe und die ersten Feuerzeuge geflogen kommen, dann geht es für mich sofort in die Kabine." Verständlich. Die Stimmung im Pressezeit war nicht schlecht. Man merkte den Fans an, wie sehr sie am Verein und der Mannschaft hängen. Einer erklärte: "Wenn ich montags zur Arbeit komme, lachen mich die Kollegen aus, weil wir wieder verloren haben, das macht mich traurig." Gefühlsbetont auch einige Fans des weiblichen Geschlechts, die beklagten, dass die Profis mehr auf sie eingehen müssten. Markus Kurth, ruhig und sachlich argumentierend, erklärte, das käme auf Situationen an, die manchmal eben auch falsch gedeutet würden. Weit mehr als 90 Minuten dauerte die Diskussion. Und die meisten hatten anschließend auf keinen Fall im Sinn, sich morgen gegen Cottbus gegen die Mannschaft zu wenden. Im Gegenteil: "Wir werden hinter euch stehen", war der Schlusspunkt. Von BERND BEMMANN

Lufthansa will Regionalflotte verringern

Entlassungen vorerst nicht geplantLufthansa will Regionalflotte verringern

Hamburg (rpo). Wegen des harten Wettbewerbs durch die Billigfluggesellschaften macht der Lufthansa-Tochter CityLine offenbar stärker zu schaffen als bislang bekannt. Jetzt will die Unternehmensführung die Flotte bis 2006 von derzeit 81 Jets auf nur noch rund 70 Maschinen verringern. Entlassungen solle es vorerst nicht geben, berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Wer als CityLine-Flugzeugführer nicht mehr gebraucht werde, habe bis Ende 2006 Anspruch auf einen Ersatzjob bei der Konzernmutter Lufthansa, schreibt das Magazin. Die Kabinenangestellten erhielten ebenfalls eine zeitlich befristete Arbeitsplatzgarantie, allerdings werde bei ihnen die Anfahrt zum Einsatzort nicht mehr gesondert bezahlt. Wie "Der Spiegel" weiter berichtet, sollen nach vorläufigen internen Plänen auch bei anderen Regionalpartnern wie Eurowings oder Augsburg Airways in den kommenden Jahren bis zu 20 Jets aus dem Verkehr gezogen werden.

Siemens-Betriebsrat will gegen Sparpläne vorgehen

Projektgruppe soll Verhandlungsstrategie entwickelnSiemens-Betriebsrat will gegen Sparpläne vorgehen

Hamburg (rpo). Der Siemens-Betriebsrat wehrt sich weiterhin gegen die Forderungen der Konzernspitze nach Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich. Jetzt solll eine Projektgruppe aus verschiedenen örtlichen Betriebsratsvorsitzenden für den Siemens-Gesamtbetriebsrat eine Verhandlungsstrategie entwickeln. Dabei wolle das Gremium auch die Hilfe eines externen Beratungsinstituts nutzen. Siemens-Chef Heinrich von Pierer hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gedroht, Standorte ins Ausland zu verlagern, wenn von den Arbeitnehmern keine Konzessionen gemacht würden. Laut "Spiegel" verlangen die Arbeitnehmervertreter nun eine konkrete Kosten- und Nutzenanalyse bei möglichen Standortverlagerungen. Ihrer Meinung nach werde in der Diskussion stets unterschlagen, welche Kosten durch Betriebsstilllegungen, Abfindungen und Investitionen andernorts entstünden. Zudem wolle die Projektgruppe verhindern, dass einzelne deutsche Siemensstandorte und deren Betriebsratsvorsitzende bei der Forderung nach Lohnverzicht gegeneinander ausgespielt werden. Bereits an diesem Donnerstag wolle die Projektgruppe in Erlangen zusammenkommen und erste Ergebnisse vorlegen.

27-Jähriger auf Bahnhof von Zug überfahren

Begleitung konnte sich in Sicherheit bringen27-Jähriger auf Bahnhof von Zug überfahren

Dortmund (rpo). Ein 27-Jähriger ist am Freitagabend auf dem Bahnhof Dortmunder-Scharnhorst von einem Zug überrollt worden und gestorben. Der Mann hatte versucht, die Gleise zu überqueren.Wie die Polizei am Samstag mitteilte, hatte der Mann mit einem Bekannten und einem Einkaufswagen voller alkoholischer Getränke die Gleise überquert, als sich ein Personenzug näherte und ihn trotz Notbremsung erfasste. Der gleichaltrige Bekannte konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Bahnstrecke Dortmund - Hamm musste nach dem Unfall für 90 Minuten gesperrt werden.

Maradona: "Ich habe den Tod gesehen"
Maradona: "Ich habe den Tod gesehen"

Nach seiner Entlassung im FernsehenMaradona: "Ich habe den Tod gesehen"

Buenos Aires (rpo). Dem argentinischen Fußball-Star Diego Maradona geht es besser. Bereits einen Tag nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hat er sich schon wieder im Fernsehen gezeigt und erzählt, was ihm im Krankenhaus durch den Kopf gegangen ist."Ich bedanke mich bei den Menschen, die für mich gebetet haben", sagte der 43-Jährige in einem Interview. "Ich habe den Tod gesehen." Maradona war am 18. April mit einem Herzanfall in die Schweizerisch-Argentinische Klinik in Buenos Aires eingeliefert worden. Am Donnerstag wurde er auf Wunsch seiner Familie wieder entlassen. Er erholt sich zurzeit unter Aufsicht seines Leibarztes und einer Krankenschwester in der Villa eines Freundes im Nordosten von Buenos Aires. Der ehemalige Fußballweltmeister hat Herzprobleme und Übergewicht, und er kämpft seit Jahren gegen seine Kokainsucht.

Stabilitätspakt: Deutschland packt es nicht

Regierung bezeichnet Bericht als "reine Spekulation"Stabilitätspakt: Deutschland packt es nicht

Berlin/München (rpo). Nach dem Frühjahrsgutachten rechnet nun offenbar auch die Bundesregierung, dass sie sowohl in diesem, als auch im nächsten Jahr gegen den Stabilitätspakt verstoßen werde. Dies ergebe sich aus internen Berechnungen des Bundesfinanzministeriums, die Ressortchef Hans Eichel vorerst aber unter Verschluss halte.Das berichtete das Magazin vorab aus seiner neuen Ausgabe. Eichels Beamte erwarteten für 2005 ein Defizit von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das wäre der vierte Verstoß in Folge. Ein Sprecher des Finanzministeriums bezeichnete den Bericht als "offenkundig reine Spekulation". Nach der Anpassung der Wachstumsprognose durch die Bundesregierung am Freitag bestehe "kein Anlass zu dieser Annahme", erklärte Ministeriumssprecher Jörg Müller am Samstag in Berlin. "Der Weg zur Erreichung des Ziels, im kommenden Jahr stabilitätskonform zu sein, ist nicht leichter geworden, aber er ist zu meistern." Eine konkrete Aussage über die Defizit-Zahlen sei erst nach der Steuerschätzung am 13. Mai möglich. Laut "Focus"-Informationen will Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit der französischen Regierung die Defizitgrenze des Stabilitätspaktes vorübergehend aussetzen. Unterhändler arbeiteten an einer gemeinsamen Initiative. Nach der aktuellen Einschätzung des Ministeriums liege die Neuverschuldungsquote mit 3,8 Prozent auch in diesem Jahr höher als geplant.

Brisanter Zwischenrundenauftakt gegen Österreich

Zach und Trainerkollege Pöck tauschen Sticheleien ausBrisanter Zwischenrundenauftakt gegen Österreich

Prag (rpo). Am Samstagabend beginnt für die deutschen Eishockeyspieler der Auftakt der WM-Zwischenrunde ausgerechnet mit dem traditionell brisanten "Bruderduell" gegen Österreich. Schon im Vorfeld gibt es Zoff. Wir berichten im LIVE!-Ticker ab 20.15 Uhr.Die Spieler schieben eine ruhige Kugel, nur die Trainer sticheln wieder: Von Cordoba redet vor dem WM-Zwischenrundenauftakt der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft gegen Österreich zwar niemand mehr, doch Hans Zach und Herbert Pöck behaken sich erneut. Das deutsche Defensiv-Eishockey sei furchtbar anzuschauen, kritisierte der Österreicher Pöck. "Er ist halt als Trainer noch nicht so erfahren, dass er nicht in Fallen reintappt", konterte Zach vor dem Duell der Nachbarn am Samstag. Für seine Spieler sei das Zachsche Defensivsystem nichts, meinte Pöck: "So eine Disziplin bringt der Österreicher nicht auf. Wir sind ein bisschen Hallodris und wollen mehr." Die Antwort des deutschen Bundestrainers ließ nicht lange auf sich warten. "Es kann jeder, wenn er will", meinte Zach, "oder wenn es ihm auferlegt wird. " Soll heißen: Auf den richtigen Trainer kommt es an. Deutsche Spieler gelassenDie deutschen Nationalspieler ließen die üblichen Sticheleien vor dem "Bruderduell" kalt. Sie entspannten sich vor dem ersten Endspiel um den Viertelfinaleinzug beim Bowling. "So gewinnt man ein bisschen Abstand, kann abschalten und bekommt den Kopf frei", meinte der Kasseler Tobias Abstreiter. Der Druck ist groß: Eine Niederlage wäre höchstwahrscheinlich das Ende aller Viertelfinalträume. Immerhin bemühte Pöck, in Österreich nicht unumstritten, diesmal nicht den Vergleich mit Cordoba. Vor dem WM-Duell im vergangenen Jahr hatte der 47-Jährige noch davon gesprochen, dass sein Team vielleicht den historischen WM-Sieg der Fußballer von 1978 in Argentinien (3:2) nachmachen könnte. Österreich verlor 1:5, und Pöck stand kurz vor dem Rauswurf. Nicht zuletzt, weil er einen nächtlichen Ausflug seiner Spieler vor der Partie im Nachhinein publik gemacht hatte. Einen Spaziergang wie 2003 in Helsinki erwartet im deutschen Team niemand. "Die Österreicher haben bisher einen sehr starken Eindruck hinterlassen", meinte der Mannheimer Klaus Kathan. Vor allem mit dem 2:2 gegen Titelverteidiger Kanada sorgte der letztjährige WM-Zehnte für Aufsehen, der am späten Freitagabend allerdings mit 0:2 die erste Niederlage des Turniers gegen Favorit Tschechien hinnehmen musste. Keine ErfolgsgarantieAuch die drei Siege in der Vorbereitung gegen den Nachbarn und die Tatsache, dass Österreich zuletzt 1934 ein WM-Spiel gegen Deutschland gewann, will keiner überbewerten. "Wir haben zwar zuletzt in wichtigen Spielen immer gegen sie gewonnen", sagte Kathan, "aber wir wissen auch, dass das nicht immer so weitergehen wird. In der DEL gewinnst du auch nicht fünfmal hintereinander gegen denselben Gegner." Zumal dieser Gegner auf wichtigen Positionen anders besetzt ist als in der Vorbereitung und bei der WM 2003. Im Tor steht in Reinhard Divis ein NHL-Goalie. Der 28-Jährige hat allerdings mit 17 Einsätzen für die St. Louis Blues nicht annähernd die Erfahrung von Olaf Kölzig (589), der nach seiner Pause gegen Tschechien (1:5) wieder zwischen den Pfosten steht. Jungstar VanekUnd im Sturm setzt Pöck auf seinen Jungstar Thomas Vanek. Der 20-Jährige, der im vergangenen Jahr im NHL-Draft als Nummer fünf von den Buffalo Sabres gezogen wurde, führte nach der Vorrunde mit sieben Punkten die Scorerliste zusammen mit dem Tschechen Martin Rucinsky an. Der Sohn eines tschechischen Vaters und einer slowakischen Mutter, der 2003 als bester College-Spieler der US-Endrunde ausgezeichnet wurde, liebäugelt mit einem Wechsel in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL). "Die DEL würde mich auf alle Fälle reizen", sagte Vanek, der noch zwei Jahre an der University of Minnesota spielen könnte: "Ich werde mit Buffalo sprechen, was für meine Entwicklung am besten ist. " Ein Wechsel in die NHL schon im Herbst ist derzeit unwahrscheinlich, weil in Nordamerika alle Beobachter von einem Arbeitskampf ausgehen. In der DEL sind angeblich die Nürnberg Ice Tigers erste Adresse für Vanek.

Irak: Kidnapper stellen Italien neue Bedingungen
Irak: Kidnapper stellen Italien neue Bedingungen

Rom soll sich für Freilassung politischer Gefangener einsetzenIrak: Kidnapper stellen Italien neue Bedingungen

Doha (rpo). Laut Angaben des Fernsehsenders El Dschasira haben die Entführer der drei italienischen Geiseln im Irak der Regierung in Rom neue Bedingungen gestellt. Der Sender habe eine entsprechende Botschaft erhalten. Die Geiselnehmer hätten darin erklärt, ihren Gefangenen nichts tun zu wollen, wenn die italienische Regierung sich für die Freilassung politischer Gefangener in zwei Ortschaften in den Kurdengebieten in Nordirak einsetze. Die Echtheit der Botschaft war zunächst nicht zu überprüfen. Insgesamt waren am 12. April vier Italiener, allesamt Mitarbeiter einer US-Sicherheitsfirma, in Irak verschleppt worden. Eine Geisel wurde zwei Tage später von den Kidnappern erschossen. Die Entführer hatten mit der Ermordung ihrer Geiseln gedroht, sollten die Menschen in Italien nicht zu Massenprotesten gegen die Irak-Politik ihrer Regierung auf die Straße gehen. Mehrere tausend Menschen waren am Donnerstag einem Aufruf der Angehörigen der Geiseln gefolgt und hatten in Rom für deren Freilassung demonstriert.

Kerry fordert neue Irakpolitik von Bush

Im April bisher höchste Zahl von getöteten US-SoldatenKerry fordert neue Irakpolitik von Bush

Washington (rpo). Vor genau einem Jahr hat George W. Bush die feierliche Siegesrede im Irak-Krieg gehalten und von großen Fortschritten bei der Stabilisierung des Landes gesprochen. Schon damals betonte Bush, dass es noch viel zu tun gäbe. Sein Herausforderer John Kerry kritisierte jetzt die Bush-Rede und forderte eine Neuausrichtung in der Irak-Politik. Indes feiern die Bewohner von Falludscha den Abzug der US-Soldaten.Viele strömten am Morgen auf die Straßen, an einigen Stellen wurde die irakische Flagge gehisst. US-Marineinfanteristen hatten am Freitag damit begonnen, ihre Stellungen in Falludscha, der Hochburg des sunnitischen Widerstands, an irakische Soldaten zu übergeben. Eine 600 bis 1.100 Mann starke Truppe - überwiegend ehemalige Soldaten aus der Gegend von Falludscha - soll nach dem Rückzug der amerikanischen Soldaten in der Stadt für Sicherheit sorgen. Diese so genannte Falludscha-Schutzarmee (FPA) wird von einem Exgeneral aus der aufgelösten Streitmacht Saddam Husseins befehligt, steht aber unter dem Oberkommando der US-Streitkräfte. Außerdem bleiben die Marineinfanteristen rund um die Stadt präsent. In der nordirakischen Stadt Mossul kamen laut Augenzeugen zwei Ausländer bei der Explosion einer am Straßenrand gelegten Bombe ums Leben. Fünf weitere Menschen, ebenfalls Ausländer, wurden verletzt, wie die US-Streitkräfte bestätigten. Die Opfer waren offenbar von Privatfirmen als Sicherheitskräfte angestellt. Etwa 70 Kilometer entfernt, bei Karrajah, explodierte am Samstag ein Sprengsatz in der Nähe eines US-Konvois und riss einen amerikanischen Soldaten in den Tod. Zwei weitere Soldaten wurden nach Militärangaben verwundet. In der zentralirakischen Provinz Anbar, in der auch Falludscha liegt, wurden nach Angaben der US-Armee zwei amerikanische Matrosen getötet. Die Männer hätten am Freitag an einem Einsatz gegen Aufständische teilgenommen, hieß es. Die Zahl der seit 1. April in Irak getöteten US-Soldaten stieg damit auf 139. Noch nie zuvor kamen seit Kriegsbeginn so viele Angehörige der amerikanischen Streitkräfte innerhalb eines einzigen Monats ums Leben. Auf Seiten der Iraker wurden im April etwa 1.360 Menschen getötet. Bush spricht von FortschrittenEin Jahr nach seiner feierlichen Siegeserklärung sprach US-Präsident George W. Bush von Fortschritten bei der Stabilisierung Iraks. Allerdings habe er schon am 1. Mai 2003 betont, dass es noch viel zu tun gebe, sagte Bush am Freitag. Sein politischer Gegenspieler John Kerry, der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei, sprach sich hingegen für eine Neubestimmung der Irak-Politik aus. Mit Blick auf die Rede Bushs vor einem Jahr an Bord eines Flugzeugträgers sagte Kerry, es sei an der Zeit, auf stolze Erklärungen zu verzichten: "Wir wissen, dass wir durch Tage großer Gefahr gehen." Der Befehlshaber der US-Truppen am Golf, General John Abizaid, rief unterdessen arabische Länder auf, Soldaten nach Irak zu entsenden. "Ich bin für die Einbeziehung von mehr internationalen Truppen, insbesondere von mehr muslimischen Soldaten", sagte Abizaid. Als Beispiele nannte er Marokko, Pakistan und Tunesien. Vor allem aber müssten die Iraker selbst verstärkt zur Stabilisierung ihres Landes beitragen.

Auch in Museen lässt sich Liebe erleben

Den Vogelbauer öffnenAuch in Museen lässt sich Liebe erleben

Düsseldorf (RP). Auch in den Museen des Rheinlands lässt sich Liebe erleben. Immer wieder haben Künstler Erotik ins Bild gesetzt - oft allerdings auch bloß Sexualität. Leicht kippt Liebe als Thema der Kunst ins Kitschige. Deshalb haben die besseren unter den Malern es meist vermieden, erfüllte Liebe zu zeigen: ein Paar etwa, das sich glücklich umschlungen hält. Die Kunst des Umgangs mit dem Thema Liebe besteht vielmehr darin, das Knistern zwischen den Geschlechtern in Form und Farbe zu fassen; den Moment, in dem es funkt, oder aber denjenigen, in dem der Himmel sich verdüstert hat. Wer die rheinischen Museen nach Liebe durchforstet, dem wird zunächst auffallen, wie wenig die Künstler in ihren Werken Zweisamkeit inszeniert haben. Christus-Darstellungen, Landschaften, Interieurs, auch weibliche Akte sind da zu bewundern, doch ein Akt allein erzählt noch nichts von Liebe. Erotik erschließt sich in der Kunst früherer Jahrhunderte oft erst auf den zweiten Blick. Das gilt im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zum Beispiel für das "Paar mit einem Papagei", das der Niederländer Pieter de Hooch im 17.Jahrhundert malte. Vorbei an Schrubber und Eimer schaut der Betrachter in eine holländische Wohnstube, in der ein Herr und eine junge Dame vor einem Vogelbauer mit Papagei versammelt sind. Das Tier schnäbelt nach einem Glas Wein, das die Dame versonnen in ihren Händen hält. Der Herr zieht unterdessen mit seiner Rechten das Gitter des Käfigs hoch. Den Vogelbauer öffnen heißt zur Liebe locken. "Wie Mahnzeichen", so berichtet der Bestandskatalog des Museums, "stehen daher die Gerätschaften der vernachlässigten häuslichen Pflichten im Vordergrund."Ein anderer, noch älterer Niederländer - auch dies ein Werk aus dem Kölner Museum - hat das Thema Liebe mythologisch ins Bild gesetzt. "Venus und Amor" von Maerten van Heemskerck (16. Jahrhundert) erzählt anhand zweier Akte eine Episode aus Homers "Odyssee".Liebe in der Kunst der ModerneIm Museum Ludwig kann man dann verfolgen, wozu die Liebe die Künstler der Moderne angestiftet hat. Das 20. Jahrhundert scheint an die Macht der Liebe nicht mehr recht zu glauben. In Max Beckmanns "Liebespaar" von 1950 halten die Partner zueinander Distanz, und auch durch Carl Hofers Gemälde "Seefahrers Heimkehr" von 1922 weht Entfremdung: Zwar hat sie den Arm um ihn gelegt, doch blicken beide höchst melancholisch drein. Die lange Trennung ist ihnen nicht gut bekommen.Man könnte selbst melancholisch werden angesichts solchen Trübsinns, hinge nicht im Treppenhaus des Museums ein großes Leuchtdia des Kanadiers Jeff Wall an der Wand: "Frau und ihr Arzt" von 1980/81. Auf einem Sofa sitzen beide nebeneinander vor Tee und Gebäck; er in Anzug und mit Krawatte, sie nicht minder gepflegt in weißer Bluse und schwarzem Rock. Rauchend blickt sie sinnierend leicht nach rechts, von ihm abgewandt. Er dagegen schaut heftig zu ihr hinüber. So gewinnt man den Eindruck, dass dieser Mann im Verhältnis zu jener Frau doch weitaus mehr sein könnte als nur der sorgende Hausarzt. Diesem Bild, das die Fragen, die es stellt, unbeantwortet lässt, wohnt eine ungeheure Spannung inne: Hat er was mit ihr? Möchte er etwas anbahnen? Oder handelt es sich tatsächlich bloß um ein privates Gespräch zwischen einer attraktiven Frau und ihrem charmanten Arzt?Das Dia wirkt wie ein künstlerisch gelungener Schnappschuss. In Wirklichkeit hat Jeff Wall bei dieser Arbeit wie stets nichts dem Zufall überlassen. Jedes Detail ist inszeniert, jeder Lichteinfall kalkuliert. "Frau und ihr Arzt" zählt zu den großen, noch gar nicht recht gewürdigten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.Doch es kommt noch schlimmer. In Max Ernsts Gemälde "Die Carmagnole der Liebe" tobt ein Geschlechterkampf, und bei René Magrittes Bild "Die gigantischen Tage" handelt es sich gar um eine Vergewaltigungsszene.Liebe, wahre Liebe zumal, macht sich also rar im Museum. Gerade so wie im richtigen Leben.

Warum Sport verbindet

Kein Zoff beim JoggenWarum Sport verbindet

Düsseldorf (RP). Jede Sportart ist beziehungstauglich - wenn vorher Erwartungen und Ziele feststehen. Nicht umsonst geht jede sechste Frau ins Fitness-Studio. Experte Jens Kleinert macht sportlichen Paaren Mut: Es geht doch zusammen - nur die Ziele müssen vorher klar sein. Sport verbindet. Nicht nur die Völker dieser Welt, sondern auch Paare oder die, die es noch werden wollen. Nicht umsonst geht Untersuchungen zufolge jede sechste Frau ins Fitness-Studio, verbrennt Fett auf dem Laufband und hofft darauf, dass der sympathische Typ neben ihr irgendwann seinen Blick vom Fernseher weg nach links auf sie richtet. Fitnessstudios sind bekanntermaßen Flirtbörsen. Es geht laut Deutschem Sportstudio Verband (DSSV) gar nicht so sehr um Bauch-Beine-Po, sondern um Kommunikation. "Sport ist eine Plattform des gemeinsamen Handelns", sagt Sportpsychologe Jens Kleinert von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Und gerade deshalb versuchen es Paare immer wieder mit gemeinsamen Schweiß treibenden Aktionen. Manchmal vergeblich. Denn Sport kann verbinden und trennen. "Er löst keine Probleme, sondern offenbart sie", weiß der Experte. Dann ist eh alles zu spät. Doch die gute Nachricht lautet auch: "Sport macht keine Probleme." Aber welche Sportart ist gut, und welche ist schlecht für eine Partnerschaft? "Es gibt nicht die klassische Beziehungssportart", erklärt Kleinert und räumt mit dem Vorurteil auf, dass Tennis beziehungsfeindlich und Tanzen beziehungsfreundlich sei. Der Grund, warum sich Paare auf dem Tennisplatz zoffen oder im Wald frustriert hintereinander her joggen, liege - wie so häufig im Leben - in "mangelnder Absprache". Immer dann, wenn der Leistungsgedanke bei dem einen oder anderen ins Spiel kommt, ist Schluss mit dem sportlichen Friedenspakt. "Haben die Partner ein unterschiedliches Leistungsniveau, dann stoßen sie irgendwann in jeder Sportart an ihre Grenzen", weiß der Kölner. Es sei denn, sie handeln vorher "ihre Sportbeziehung" aus. Kleinert: "Es muss klar sein, ob ich eine symmetrische Beziehung habe, also ob beide Partner gleich gut sind, oder ob es eine komplementäre Verbindung ist. Dann können sich beide im Sport ergänzen." Getreu dem Motto: Der Stärkere hilft dem Schwächeren. Zum Beipiel beim Fallschirmspringen. Da kann der Profi dem Anfänger zeigen, was vor dem Sprung alles zu tun ist. Ein zweiter wichtiger Schritt für eine friedliche Sportbeziehung sei, so Kleinert, die frühzeitige Festlegung auf das Ziel. Will sie für den Marathon trainieren, er aber nur locker zur Entspannung joggen, ist nach Erfahrung der Psychologen der Frust programmiert. Kleinerts Beitrag zur häuslichen Entspannungspolitik: "Sie läuft das erste Stück gemeinsam mit ihrem Freund sozusagen als Aufwärmphase und schließt später ihr eigenes Trainingsprogramm an." Der goldene Mittelweg aus einer zerrütteten Sportbeziehung dürfte wohl der sein, dass man sich gemeinsam auf völlig neues Terrain begibt. "Da fangen dann beide bei Null an und außerdem entsteht das Gefühl, etwas gemeinsam aufgebaut zu haben", erklärt der Kölner Experte. Sportarten mit viel Spielraum wie beispielsweise Golf bieten die größten Chancen, dass die Beziehung nicht über dem Hobby zerbricht

So werden Sie fit fürs Flirten

Vom Besenstil zum AufreißerSo werden Sie fit fürs Flirten

Düsseldorf (RP). In Düsseldorf lehrt Margit Steiner Männer und Frauen die hohe Kunst des Anbandelns. In ihrer Flirtschule verrät sie die wichtigsten Tricks für zielgerichtete Annäherungen. Oliver (23) ist etwa so locker wie ein Besenstil. Und sein Gegenüber, eine adrette Mittfünfzigerin, wirkt auch, als wüsste sie nicht so recht, was sie mit sich im Allgemeinen und ihren Händen im Besonderen anfangen soll. Das Gespräch plätschert mühsam vor sich hin. Da hat Oliver eine plötzliche Eingebung: „Sind Sie auch ein Fan von Sonnenuntergängen?“, fragt er seine Partnerin. Die weiß erst einmal gar nicht, wie ihr geschieht und stottert dann: „Ja doch, natürlich.“ Margit Steiner (55) kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie die Szene des Rollenspiels auf ihrem Videorekorder noch einmal abspielt.„Das war am ersten Tag unseres Trainings, am zweiten waren sie chon viel lockerer.“ Margit Steiner ist Flirttrainerin. An Wochenenden wird ihr Garten im Düsseldorfer Süden regelmäßig zum Klassenzimmer für ihre Flirtschule. Für die 55-Jährige hat mit den ersten warmen Tagen die Hochsaison begonnen. „Das Telefon geht jetzt fast pausenlos. Von Oktober bis März dagegen will praktisch niemand einen Flirtkurs buchen.“ Auch Professoren als Kunden Die Idee zu ihrer ungewöhnlichen Lebens-Nachhilfe hatte die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin vor zwei Jahren, als sie während der Rehabilitation nach einem Reitunfall einen Artikel in der Cosmopolitan las. Der berichtete über einen neuen Trend in den USA: Dort hatten findige Spürnasen für zwischenmenschliche Marktlücken ein Trainingsprogramm fürs professionelle Anbandeln entwickelt. Und da Margit Steiner 1.) eine gewinnende Art hat, mit Menschen umzugehen, 2.) über einen großen Bekanntenkreis verfügt und 3.) Erfahrungen mit dem Geschäft der Partnervermittlung hatte, war es irgendwie folgerichtig, dass sich die Düsseldorferin daran machte, das Konzept mit der Hilfe für den deutschen Markt umzusetzen. Inzwischen hat Margit Steiner rund 1000 Menschen im Alter zwischen 17 und 67 auf die Balz-Sprünge geholfen. Sogar Paare waren dabei. „Flirten ist ein Ausdruck von Lebensfreude und hält eine Partnerschaft jung“, glaubt die Kommunikationstrainerin, die seit 20 Jahren mit dem selben Mann zusammenlebt. Unter ihrer Kundschaft sind nicht nur schüchterne, graue Mäuse, die den Mund nicht aufbekommen. Da ist auch der sportliche Physik-Professor mit der Mimik und Körpersprache eines Betonpollers. Oder die erfolgreiche Management-Trainerin, die täglich jede Menge interessante Männer kennen lernt, es aber nie schafft, dass einer sich auch mal für sie interessiert.In der Anbahnung von Liebesdingen besonders hilfebedürftig sind nach Steiners Erfahrung System-Analytiker: „Die lachen fast nie.“ Ohne Lachen und Lächeln aber, so Steiner, enden Anbahnungsversuche in der Regel auf dem Abstellgleis. Deshalb müssen ihre Schüler vor dem Spiegel das Sympathie fördernde Hochziehen der Mundwinkel üben. Überhaupt sollte sich der Flirtwillige systematisch in eine möglichst positive Stimmung versetzen. Was angeblich auch bei Gehaltsverhandlungen helfen soll. Und das sind Margit Steiners goldene Flirtregeln: Möglichst oft ausgehen, nicht nur am Wochenende. Flirtträchtige Orte aufsuchen wie Straßencafés, Biergärten, Tennisplätze oder das Düsseldorfer Rheinufer. Blickkontakt aufnehmen und halten. Das Gespräch mit einem Kompliment beginnen. Sich selbst nicht so ernst nehmen; auch mal einen Witz erzählen. Höflich sein. Ruhig die Tür aufhalten oder in den Mantel helfen. Falsch ist: Angst haben, einen Korb zu bekommen. Wenn’s passiert: locker nehmen. Jemanden von hinten ansprechen. Dem Gegenüber körperlich zu nah auf die Pelle rücken. Sich im Gespräch ständig an den Kopf oder ins Gesicht fassen. Über Geld reden. Kaugummi kauen. Petra Sievers (36), Schneiderin aus Düsseldorf, ist eine von Margit Steiners Musterschülerinnen. Ihr Fazit: „Der Kurs hat meinem Leben neuen Schwung gegeben.“ Momentan ist sie gerade wieder mal solo. Graue Haare lässt sie sich darüber nicht wachsen: „Ich flirte einfach mit allen, sogar mit Kindern und mit Hunden.“

Der Morgen danach: Von feigen Rittern...
Der Morgen danach: Von feigen Rittern...

Über das Chaos der Gefühle nach der ersten gemeinsamen NachtDer Morgen danach: Von feigen Rittern...

Soziologie Jean-Claude Kaufmann hat das Chaos der Gefühle am Morgen nach der ersten gemeinsamen Nacht untersucht. Sein Fazit: Wenn Liebe entsteht, ist das nicht zwangsläufig auch romantisch.

EU-Erweiterung: Ein Kontinent feiert

Volksfeste in Hauptstädten und an den GrenzenEU-Erweiterung: Ein Kontinent feiert

Frankfurt/Main (rpo). Jetzt ist es offiziell. Die EU hat die größte Erweiterung ihrer Geschichte vollzogen. Und obwohl viele am Anfang sehr skeptisch waren, feierten Zehntausende in den Hauptstädten das historische Ereignis mit Konzerten und riesigen Feuerwerken.Die Erweiterung trat am Samstag um 00.00 Uhr in Kraft. Maßgeblich für den Zeitpunkt war die Mitteleuropäische Sommerzeit in Rom, da dort die EU-Verträge hinterlegt sind. Weltweit wurde die Erweiterung als historische Zäsur in der Geschichte Europas gewürdigt. An der Grenzbrücke zwischen Frankfurt/Oder und dem polnischen Slubice reichten sich Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) und der polnische Außenminister Wlodzimierz Cimoszewicz um Mitternacht symbolisch die Hände. Vor zehntausenden Besuchern aus Polen und Deutschland erinnerte Fischer an die leidvolle Geschichte der beiden Nachbarn: Die Generation der Großväter habe zwischen Deutschland und Polen noch große Tragödien durchlitten. Die heutige Generation erlebe, dass jetzt das geeinte Europa entstehe. Auch EU-Kommissionspräsident Romano Prodi beging den Beitritt bei einem Besuch an einer früheren EU-Außengrenze. In der italienisch-slowenischen Stadt Gorizia/Nova Gorica hieß er die neuen Bürger willkommen und kündigte ein weiteres Zusammenrücken des Kontinents an. Diese Erweiterung sei "die größte in der Geschichte der Union, und ich bin überzeugt, dass sie nicht die letzte sein wird." Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und die Ministerpräsidenten von Tschechien und Polen, Vladimir Spidla und Leszek Miller, begingen am Samstagmittag bei einem Treffen im Dreiländereck die Erweiterung. Schröder würdigte die "symbolische Bedeutung" des Treffens. Miller bezeichnete die Erweiterung als "die Erfüllung eines großen polnischen Traums". In Zittau hissten die drei Regierungschefs die Europaflagge. Mit symbolträchtigen Veranstaltungen begrüßten die neuen Mitglieder die Union. In Litauen schalteten viele Bürger in der Beitrittsnacht alle Lichter ein, um das Land auf Satellitenbildern als hellstes Mitglied erscheinen zu lassen. Die Esten begannen, eine Million Bäume zu pflanzen. Die ungarische Bahn bot ihren Gästen am Samstag kostenlose Reisen nach Österreich an. Das kleinste Beitrittsland Malta zündete das größte Feuerwerk: Hunderttausend Menschen, jeder vierte Einwohner, bewunderten das Spektakel des deutschen "Lichtarchitekten" Gert Hof. Im lettischen Riga stimmten Regierung und 30.000 Menschen um Mitternacht Volkslieder an. In Warschau hisste der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski die EU-Fahne am Grab des unbekannten Soldaten. Die drei Balten-Staaten feierten ihren Beitritt ebenso wie Zypern wegen der Zeitverschiebung schon eine Stunde vor der offiziellen Aufnahme. In der zyprischen Hauptstadt bejubelten 30.000 Zyperngriechen den Beitritt, während der türkisch dominierte Nordteil nach dem Scheitern des Vereinigungsreferendums in der Woche zuvor außen vor blieb. In Dublin trotzten tausende Iren in der Nacht dem schlechten Wetter und verfolgten ein Feuerwerk, das von 25 Schiffen abgeschossen wurde - für jedes EU-Land ein Schiff. Unter dem Schutz von knapp 8000 Sicherheitsbeamten wollten die EU-Chefs ab 18.20 Uhr (MESZ) die Erweiterung in Dublin würdigen, da Irland derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. In den übrigen Hauptstädten der alten Mitglieder fielen die Feierlichkeiten bescheidener aus. In Berlin gab es ein Volksfest um das Brandenburger Tor. Der amtierende Ratspräsident, Irlands Prenierminister Bertie Ahern, sagte am Samstag in Dublin: "Der heutige Tag markiert den Triumph unserer Entschlossenheit und Beharrlichkeit über das Erbe der Geschichte." Neu zur EU gestoßen sind die mediterranen Inselstaaten Malta und Zypern sowie die exkommunistischen Länder Polen, Tschechien, Ungarn, die Slowakei, Estland, Lettland, Litauen und Slowenien. Mit den 75 Millionen Neubürgern zählt die Union nun 450 Millionen Menschen, sie ist die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Erde.

John war im Sprint das Maß der Dinge

"Spurt in den Mai" bot hochklassigen SportJohn war im Sprint das Maß der Dinge

Auch wenn das Resultat des Zweier-Mannschaftsfahrens am späten Freitag Abend bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag, die ersten Entscheidungen beim "Spurt in den Mai" im Büttgener Sportforum sind gefallen. So sicherte sich Matthias John vom RSC Turbine Erfurt, im vergangene Jahr noch Deutscher Meister im Olympischen Sprint, den ersten Platz im Sprint-Wettbewerb der Männer im Finale gegen Carsten Bergemann vom SSV Heidenau. Beim Keirin-Rennen der Männer setzte sich am Freitag Abend im Sportforum der Erfurter Michael Seidenbecher durch. Dass er sich in Büttgen wohlfühlt, bewies er schon bei der Junioren-EM vor zwei Jahren. NGZ-Foto: M. Reuter