Kreis Kleve Campus Kleve ganz vorne

Kreis Kleve · Die SPD-Spitzenfrau Dr. Barbara Hendricks besuchte die Baustelle der Hochschule Rhein-Waal. Zuversichtlich, künftig viele Studenten in Kreis und Stadt zu sehen. Warten auf Entscheidung zum Abriss des Hafenschuppens.

Die Initiative kam vom Bund und den Ländern: Wenn die Abi-Doppeljahrgänge an die Unis strömen, sollen neue Plätze an neuen Hochschulen den Schwung abfedern, die bekannten Unis und Fachhochschulen entlasten. Die einzige der drei in NRW neu gegründeten Hochschulen, die derzeit auf einen fast fertigen Campus blicken kann, ist die im Kreis Kleve.

Alles im Zeitrahmen

"Es scheint, als erreiche man es allein in Kleve, rechtzeitig genügend neue Studienplätze zu schaffen. Dank der Initiative des Kreises Kleve, Bauherr dieser Hochschule zu sein. Und trotz des kalten Winters auch noch den Zeitrahmen eingehalten zu haben", sagte gestern Dr. Barbara Hendricks, für die SPD des Kreises Kleve im Bundestag und zudem als Schatzmeisterin der Bundes-SPD eine der mächtigsten Frauen ihrer Partei.

Zwar sei es schwierig, vor dem Bezug dieses Hafen-Campus Studenten zu gewinnen, aber sie sei sicher, wenn der Bau 2012 bezogen werde, gebe es viel Platz für die vielen Studenten, die dann auch kommen würden, so die SPD-Politikerin im Pressegespräch, nachdem Landrat Wolfgang Spreen sie bei Erdbeerkuchen und Kaffee im Konferenzraum des Baubüros begrüßt hatte. Da, wo früher das Hafenzollamt war, wie sich die Kleverin Hendricks erinnert. Hatte sie doch zu Studienzeiten in Griechenland einen Teppich für 130 Mark erstanden, den sie dann an genau dieser Stelle, wo sie jetzt sitze, abgeholt habe.

Beeindruckt war Hendricks beim eineinhalbstündigem Rundgang über die Baustelle im Klever Hafen vom künftigen Audimax mit den großen Hörsälen und den Sitzstufen entlang der Außentreppe. Fasziniert habe sie aber auch die große, stützenlose Maschinenhalle. "Was machen die damit — hab' ich mich gefragt", sagte sie gestern. Kreisdirektor Wilfried Suerick bestätigte, dass auch schon eine "Laufkatze" als Kran eingebaut sei. Gerd Koenen, Geschäftsführer der Kreis Klever Baugesellschaft, berichtete, dass noch nicht ganz klar sei, ob es eine Agrar- oder eine Maschinenhalle werde...

Diskutiert wurden allerdings auch die unter Denkmalschutz stehenden Reste des alten Hafenschuppens. Hochschule und Kreis würden sie gerne abreißen, haben auch schon einen entsprechenden Antrag gestellt. Barbara Hendricks zeigte Verständnis für die Abriss-Pläne. Zumal die Fläche ein idealer Platz inmitten des Campus werden könnte.

Sie mahnte aber gleichzeitig, den alten Speicher als Symbol des ehemaligen Hafens wieder so aufzubauen, wie er war. "Sie werden — bis auf die neuen Fenster - keinen Unterschied erkennen", versicherte Suerick.

(RP/jul)
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