Lokalsport Kianz Froese ist bei Fortuna II angekommen

Düsseldorf · Heute Abend steht für die "Zwote" das Regionalliga-Fußballspiel bei Alemannia Aachen auf dem Programm.

 Versonnener Blick auf die neue Heimat: der Kanadier Kianz Froese (20).

Versonnener Blick auf die neue Heimat: der Kanadier Kianz Froese (20).

Foto: instagram

Das Lob kam von einem, der sich mit dem Toreschießen bestens auskennt. "Zwei Tore! Der neue Star von Fortuna Düsseldorf", schrieb Karlo Igor Majic, mit 13 Treffern erfolgreichster Schütze von Fortunas U19-Junioren, unter ein Foto von Kianz Froese auf Instagram.

Ob die drei muskelbepackten Arme, die der kroatische Juniorennationalspieler als Zeichnung hinter seinen Kommentar platzierte, symbolisch für die Torausbeute des Kanadiers bei der "Zwoten" standen, ist nicht überliefert. Dafür lieferte das Bild, das Froese auf seinem privaten Account postete, einen kleinen Einblick in seine Gefühlswelt. Es zeigt den 20-Jährigen entspannt auf der Düsseldorfer Rheinpromenade bei schönstem Sonnenschein. Übertragen auf seine zuletzt gezeigten Leistungen in der Regionalliga West (zwei Startelfeinsätze, drei Tore) könnte man auch sagen: Froese ist in Düsseldorf und bei Fortunas U23 angekommen.

Das bestätigt auch sein Trainer Taskin Aksoy: "Kianz kam aus Kanada und sprach kaum ein Wort Deutsch. Normalerweise brauchen solche Jungs vier bis sechs Monate, um sich zu akklimatisieren. Ich sehe aber, dass er sich von Tag zu Tag hier immer mehr einbringt. Auch in der Mannschaft ist er mittlerweile komplett integriert."

Anfang Januar sorgte seine Verpflichtung noch für einiges Erstaunen. Kaum einer konnte etwas mit dem Namen des Offensivspielers anfangen, der für die Vancouver Whitecaps zwischen 2014 und 2016 auf 15 Einsätze in der Major Leauge Soccer, der nordamerikanischen Fußball-Profiliga, kam.

Fünf Testspiele sowie vier Scorerpunkte (zwei Tore und zwei Vorlagen) später rieben sich nicht nur regelmäßige Beobachter der U23 verwundert die Augen. Offenbar hatten sich die Verantwortlichen da ein Juwel gesichert. Jedenfalls demonstrierte Froese bei seinen Auftritten einige vielversprechende Anlagen: Physisch robust, dazu ausgestattet mit einem harten wie platzierten Schuss. Dem ersten Hurra folgte jedoch die erste Ernüchterung. Der Youngster kämpfte mit Anpassungsproblemen. Nach einem missglückten Startelfdebüt gegen Wuppertal (1:5) musste er sich zunächst mit Kurzeinsätzen begnügen, ehe er gegen Kölns U21 (1:2) wieder in der ersten Elf stand.

Anstatt im halblinken Mittelfeld durfte der Kanadier mit kubanischen Wurzeln nun als Linksaußen ran. Eine Position, die für jemanden, der immer in die Mitte zieht, ideal passt. Immerhin traf er prompt gegen die Domstädter und ließ eine Woche später gegen die U23 von Borussia Dortmund (3:2) zwei Tore folgen. Eine Bilanz, die sich sehen lässt, und die Froese am liebsten heute (19 Uhr, Tivoli) gegen Alemannia Aachen fortsetzen würde. Vielleicht muss sich Karlo Igor Majic dann auch einen neuen Kommentar für seinen Kumpel ausdenken.

(RP)
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