Proteste in Ägypten Demonstranten zeigen Solidarität

Berlin/Amman (RPO). In Deutschland, Europa und der muslimischen Welt haben am Freitag Menschen ihre Solidarität mit den ägyptischen Demonstranten gezeigt. In Berlin forderten rund 450 Ägypter und Sympathisanten erneut den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak. Die Demonstranten trugen Transparente mit Aufschriften wie "Ägypten verdient Demokratie" und "Wir sind das Volk". Einige Teilnehmer forderten die EU und die USA auf, ihre Unterstützung für Mubaraks Regime einzustellen.

Tausende haben am Freitag in Istanbul ihre Solidarität mit den Demonstranten in Ägypten gezeigt.

Tausende haben am Freitag in Istanbul ihre Solidarität mit den Demonstranten in Ägypten gezeigt.

Foto: AFP, AFP

In Madrid händigten spanische Mitglieder von Amnesty International der ägyptischen Botschaft nach eigenen Angaben eine Petition mit 86.000 Unterschriften zur Unterstützung der ägyptischen Demonstranten aus. Vor der Botschaft bezogen sie mit einem Banner Stellung, auf dem zu lesen war: "Ein neues Ägypten mit Menschenrechten".

Kundgebungen nach den Freitagsgebeten

In vielen muslimischen Ländern drückten Gläubige und Prediger ihre Solidarität während und nach den Freitagsgebeten aus. In der Hauptstadt Malaysias versammelten sich Hunderte Menschen vor der US-Botschaft und forderten die USA auf, mehr Druck auf Mubarak auszuüben. Lautstark forderten die Demonstranten in Kuala Lumpur: "Nieder, nieder mit Mubarak!"

Vor der Beyazit-Moschee in Istanbul fanden sich mehrere Tausend Gläubige ein. Auf einem großen Plakat an dem Gebäude stand "Nein zur Diktatur". In der türkischen Hauptstadt Ankara marschierten Dutzende Demonstranten zur ägyptischen Botschaft. Mehmet Pamak, Chef der proislamischen Kultur- und Forschungsstiftung, nannte Mubarak in seiner Rede eine Puppe Israels. Ägypten war das erste arabische Land, das 1979 einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnete.

"Mubarak hat sein Volk betrogen"

Der iranische Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei sagte in einer Ansprache an Gläubige, Mubarak habe sein Volk betrogen, weil er solch enge Beziehungen zu den USA und Israel unterhalten habe. "Amerikas Kontrolle über die Führer Ägyptens hat Ägypten in einen der größten Feinde der Palästinenser und eines der größten Rückzugsgebiete der Zionisten verwandelt", sagte er.

(apd/pes-)
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