Bundestrainer offiziell vorgestellt Fleming soll Basketballer zu Olympia führen

Berlin · Chris Fleming soll die deutsche Basketball-Nationalmannschaft als neuer Bundestrainer zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro führen.

 Chris Fleming ist neuer Bundestrainer.

Chris Fleming ist neuer Bundestrainer.

Foto: dpa, ebe htf jai

Der 44-Jährige Amerikaner erhält vom Deutschen Basketball Bund (DBB) einen Vertrag bis zum Ende der Spiele in Brasilien und folgt im Amt auf Interimscoach Emir Mutapcic. Das wurde am Freitag bei einer Pressekonferenz in Berlin bekanntgegeben.

"Ich freue mich sehr, dass ich als Bundestrainer arbeiten darf und danke dem Deutschen Basketball Bund für das große Vertrauen, das er in mich setzt", sagte Fleming: "Ich bin überzeugt davon, dass in der Mannschaft großes Potenzial steckt."

Fleming, der den Posten am 1. Dezember als 25. Bundestrainer der DBB-Geschichte übernimmt, ist Wunschkandidat von Präsident Ingo Weiss und wird die deutschen Korbjäger im Sommer zunächst bei der wichtigen EM (5. bis 20. September 2015) betreuen, die zur Qualifikation für Olympia dient. Auch NBA-Superstar Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks hat seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, an dem Turnier teilzunehmen. Die EM-Vorrunde findet in Berlin statt, die Finalrunde in Lille/Frankreich.

Nowitzki meldete sich am Freitagabend mit lobenden Worten. "Mit Chris Fleming hat der DBB eine sehr gute Wahl getroffen. Er ist ein wirklich guter Coach, das hat er in Bamberg bewiesen. Und er kennt die deutschen Spieler, was ein großes Plus ist", sagte Nowitzki der Bild.

Fleming scheint der richtige Mann für die schwierige Aufgabe zu sein. Der ehemalige Profi ist nicht nur seit 20 Jahren in Deutschland zu Hause, vielmehr ist er auch der erfolgreichste Bundesligatrainer der vergangenen Jahre. Zuletzt hatte Fleming sechs Jahre lang bei den Brose Baskets Bamberg gearbeitet und dort vier Meisterschaften und drei Pokalsiege gefeiert. Nach einer enttäuschenden letzten Saison wurde der frühere U20-Nationalcoach jedoch im Sommer entlassen. Sein ursprünglich noch bis 2016 laufender Vertrag wurde nun aufgelöst.

"Chris ist ein Glücksfall für den DBB. Es ist kein Zufall, dass er so viele Titel gewonnen hat. Er ist zielstrebig, geht in die Tiefe und ist ein absoluter Teamplayer", sagte Bambergs ehemaliger Manager Wolfgang Heyder dem SID über seinen langjährigen Weggefährten. Geschäftsführer Marco Baldi von Alba Berlin meinte: "Er kennt den deutschen Basketball und die Liga in und auswendig und ist sehr ehrgeizig."

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Vor seinem Wechsel nach Bamberg war Fleming zuerst Spieler und dann Trainer bei den Artland Dragons in Quakenbrück, mit denen er ebenfalls einen Pokalsieg einfuhr. Er kennt die Bundesliga und damit viele Nationalspieler bestens, seine fachlichen Qualitäten stehen außer Frage. Dazu war er momentan frei und kann das Amt hauptamtlich übernehmen. Das war dem DBB besonders wichtig.

Nach der Übergangslösung Mutapcic, der von Meister Bayern München nur für drei Monate freigestellt worden war, gibt es nun wieder eine langfristige Lösung. Mit Blick auf die wichtige Europameisterschaft ist die Entscheidung gut nachvollziehbar.

Vorgänger Mutapcic hatte erst im Mai den erfolglosen Frank Menz abgelöst, war nach der EM-Qualifikation aber wie geplant auf seinen Posten als Assistenztrainer bei Meister Bayern München zurückgekehrt. Eine Rückkehr des Bosniers war zwar ein Thema, doch daraus wurde nichts.

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Denn unter dem Strich hat die Nationalmannschaft unter dem 54-Jährigen enttäuscht. Zwar wurde die paneuropäische EM 2015, die in Deutschland, Frankreich, Kroatien und Lettland ausgespielt wird, erreicht. Zwischendurch musste allerdings ordentlich gezittert werden. Mit Fleming soll nun wieder perspektivisch gearbeitet werden und das Nationalteam nach 2008 in Peking wieder bei Olympia spielen. Dazu muss bei der EM mindestens Platz sechs her. Die Finalisten qualifizieren sich direkt, der Rest (3. bis 6.) spielt bei einem Zwölferturnier um drei Plätze.

(sid)
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