DEL-Play-offs 19 Olympia-Helden kämpfen um den Titel

Köln · 19 Olympia-Helden von Pyeongchang sind noch im Rennen um die deutsche Meisterschaft. Allein beim Halbfinalduell von Red Bull München gegen Adler Mannheim stehen 13 von ihnen auf dem Eis.

Fragen und Antworten zum Play-off-Halbfinale
Infos

Fragen und Antworten zum Play-off-Halbfinale

Infos
Foto: dpa, tha sab

Beim Wiedersehen der Olympia-Helden gibt es kein Pardon. "In den Play-offs kennt man keine Freunde mehr", sagte Eishockey-Nationalspieler Dominik Kahun dem Sport-Informations-Dienst (SID). 32 Tage nach dem gemeinsamen Erfolg kämpfen 19 Silbermedaillengewinner von Pyeongchang im Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegeneinander - gleich 13 von ihnen im Duell des Titelverteidigers Red Bull München gegen Adler Mannheim.

"Natürlich hat Olympia noch einmal enger zusammengeschweißt. Es war eine unglaublich intensive Zeit", sagte Münchens Stürmer Frank Mauer dem SID, "aber jetzt spielen wir für die Vereine, das ist das Tagesgeschäft. Da spielt man auf dem Eis hart, aber danach gibt man sich die Hand."

München der Topfavorit

Denn alle im Rennen um die 98. deutsche Meisterschaft verbliebenen Olympia-Teilnehmer haben dasselbe Ziel: Sie wollen noch mehr Silber gewinnen. Topfavorit auf den silbernen DEL-Meisterpokal sind vor dem Halbfinalstart am Donnerstag (19.30 Uhr) die Münchner um Kahun und Mauer.

Der Titelverteidiger stellte mit sieben Spielern nicht nur das größte Kontingent in Pyeongchang, sondern bietet mit dem höchsten Etat der Liga (12,5 Millionen Euro) auch sonst Exquisites auf und neben dem Eis: Topscorer Keith Aucoin wurde gerade erst als Spieler des Jahres ausgezeichnet, Ex-Nationalspieler Michael Wolf ist mit 37 Jahren nach seinen drei Treffern im Viertelfinale gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven wieder DEL-Rekordtorschütze vor dem Nürnberger Patrick Reimer. Und an der Bande steht der erfolgreichste Trainer der DEL-Geschichte: Don Jackson strebt seinen achten Titel an.

"Wir wissen, dass wir sehr gut sind, wenn wir unsere Leistung abrufen", sagte Verteidiger Yannic Seidenberg dem SID: "Aber wir wissen auch, dass es nicht von alleine läuft. Wir müssen vom Kopf her bereit sein."

Beim Gegner Mannheim stehen sechs Olympia-Helden auf dem Eis, darunter Kapitän Marcel Goc. Im Viertelfinale glänzte aber vor allem einer, der in Pyeongchang nicht eine Minute zum Einsatz kam: Torwart Dennis Endras. Stürmer Matthias Plachta meinte selbstbewusst: "München muss man sowieso in den Play-offs schlagen, wenn man Meister werden will."

Nach elf Jahren endlich wieder ins Finale wollen die Nürnberg Ice Tigers. "Wir haben in den letzten Jahren gutes Eishockey gespielt, aber keiner ist so richtig zufrieden aus der Saison gegangen", sagte Torjäger Reimer, der mit den Franken in den vergangenen beiden Spielzeit im Halbfinale gescheitert war, dem SID: "Wir wollen den nächsten Schritt gehen."

Um sich gegen den Hauptrundenzweiten Eisbären Berlin durchzusetzen, brauchen die Nürnberger auch wieder Reimers Tore. Seit seinem Siegtreffer in der Verlängerung im Olympia-Viertelfinale gegen Weltmeister Schweden hat der 35-Jährige den Puck nicht mehr über die Linie gebracht. Seine DEL-Ausbeute steht seit dem 2. Februar bei 318, Wolf ist auf 320 vorbeigezogen.

Für Reimer sprangen nach der Rückkehr aus Südkorea zwei andere Silbermedaillengewinner in die Bresche: Leonhard Pföderl (7) und Yasin Ehliz (4) trafen zusammen elfmal für die Ice Tigers. Auch dank ihrer Tore schalteten die Nürnberger im Viertelfinale die Kölner Haie aus.

Mit einem Erfolg gegen die Eisbären würde sich Ehliz einen besonderen Wunsch erfüllen: "Ich sage schon seit zwei Jahren, dass wir hoffentlich ins Finale gegen München kommen. Es wäre mein Traumfinale."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort