Fans boykottieren Montagsspiel BVB von der großen Ablehnung überrascht

Düsseldorf · Das Heimspiel von Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg stand ganz im Zeichen des Boykotts. Zehntausende Fans blieben dem Montagsspiel fern und setzten damit ein Ausrufezeichen. Beim BVB hatte man mit einer so großen Ablehnung nicht gerechnet.

Borussia Dortmund: Viele leere Plätze auf Südtribüne wegen Montagsspiel
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Viele leere Plätze auf Dortmunder Südtribüne

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Foto: rtr, mb

Bereits im Vorfeld der Partie war klar gewesen, dass das Heimspiel gegen den FC Augsburg kein normales werden würde. Rund 350 Fanclubs hatten angekündigt, den Stadionbesuch zu boykottieren. Zahlreiche weitere Fans schlossen sich an. So waren statt der normalerweise 81.360 Fans nur 54.300 in den Signal Iduna Park gekommen. So wenige Besucher bei einem Bundesliga-Heimspiel verzeichnete die Borussia zuletzt am 12. Oktober 1996 gegen den MSV Duisburg.

"Die Leute wollen den Montag nicht unbedingt. Der Montag ist jetzt das Vehicle, den generellen Unmut kundzutun. Diese große Ablehnung habe ich in der Form nicht erwartet, da muss man ehrlich sein", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gegenüber Eurosport und fügte an: "Wir müssen das ernst nehmen."

Denn auch im Stadion brachten die Fans ihren Ärger über die Montagsspiele mit Plakaten wie "We don't like mondays" oder "Montags könnt ich kotzen" zum Ausdruck. Selbst die BVB-Fanabteilung unterstütze den stillen Protest. Gegen Augsburg wurde auf das übliche Stadionvorprogramm verzichtet und auch die Infostände blieben an diesem Abend geschlossen.

Schwache Vorstellung vor ungewohnter Kulisse

Zur allgemeinen Stimmung im Stadion passte der Auftritt des Teams. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger bot vor der ungewohnt stillen Kulisse trotz früher Führung durch Marco Reus (16. Minute) zum wiederholten Mal eine unansehnliche Vorstellung. Augsburgs Kevin Danso (73.) brachte den Revierklub mit seinem Ausgleich zum 1:1 in der 73. Minute gar noch um den erhoffen Heimsieg. Zwar bleib der BVB damit auch im neunten Ligaspiel unter Stöger ungeschlagen, verpasste es aber den Vorsprung auf die Verfolger um die Champions-League-Plätze zu vergrößern.

"Es wäre eine billige Ausrede zu sagen, es hat nicht funktioniert, weil das Stadion nicht voll war und man nur vor 81.000 Zuschauern gut Fußball spielen kann. Viele Vereine in Deutschland wären froh, wenn sie 54 000 hätten", antwortete Stöger auf Fragen nach möglichen negativen Auswirkungen des Fan-Boykotts auf seine Mannschaft.

Auch bei den Spielern wollte man die fehlende Unterstützung nicht als Entschuldigung verstanden wissen. "Wir haben ja im Vorfeld schon gewusst, dass viele nicht kommen würden. Insofern hat das für uns keinen Unterschied gemacht", sagte Gonzalo Castro.

(old)
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