Formbarometer der Bundesliga Bayern schon top, BVB und Schalke schwächeln

Die Bayern-Dominanz in der Bundesliga scheint ungebrochen. Der Herbstmeister ist auch vor dem Rückrunden-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg das Maß aller Dinge. Im letzten Test schwächelten indes Borussia Dortmund und Schalke 04.

Das Formbarometer vor dem Rückrunden-Start
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Foto: dpa, mb nic

Die Hoffnung auf eine spannende Meisterschaftsentscheidung dürfte reine Utopie bleiben. Herbstmeister Bayern München geht nicht nur mit einem satten Vorsprung in die am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) beginnende Rückrunde der Fußball-Bundesliga, sondern präsentierte sich auch in der Vorbereitung in bestechender Frühform. Die Konkurrenz schreibt die Meisterschaft bereits ab. Spannung verspricht vor allem das Rennen um die internationalen Plätze - und die Frage, ob Borussia Dortmund den Tabellenkeller und Abstiegsplatz 17 verlässt.

FC Bayern München gewinnt 5:1 beim VfL Bochum
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"Die Meisterschaft ist schon entschieden. Das soll jetzt auch keine Tiefstapelei sein. Die Bayern machen es so souverän, haben in ihrem Kader so viele Möglichkeiten", sagte Manager Klaus Allofs vom ersten Bayern-"Verfolger" VfL Wolfsburg dem kicker.

In der Tat könnten die Bayern zum Rückrundenstart mit einem Sieg in der Autostadt die Wölfe auf 14 Punkte distanzieren. Wolfsburg, das durch den Unfalltod von Junior Malanda am 10. Januar eine nicht kalkulierbare mentale Bürde zu bewältigen hat, bliebe dann wohl nur Platz zwei und der direkte Einzug in die Champions League als Ziel.

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Die nahezu reibungslose Vorbereitung der Münchner relativieren allein die Bayern selbst. Obwohl Stützen wie David Alaba und Holger Badstuber zurück sind und Nachwuchskräfte wie Mitchell Weiser im Trainingslager Eigenwerbung betrieben haben, mahnte Sportvorstand Matthias Sammer auch nach dem lockeren 5:1 (2:1) bei der Generalprobe gegen den VfL Bochum in bekannter Manier: "Wir haben gute Dinge gezeigt. Aber wir haben auch gesehen, was man noch verbessern muss. Es ist noch Luft nach oben da."

Von den Sorgen der Bayern träumt die Konkurrenz — vor allem die aus Dortmund. Vizemeister BVB knabberte nach dem Überwintern auf Abstiegsplatz 17 auch über den Winter an der Last der ersten Halbserie. "Wir sind nicht wie Aladin, reiben zweimal und schießen die Gegner 8:0 aus dem Stadion", sagte Trainer Jürgen Klopp nach dem 1:1 (0:1) in der Generalprobe beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Zuvor siegte die einstige Offensivmaschine dreimal glanzlos 1:0 (gegen Sion, Bukarest und Utrecht).

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Große Hoffnungen ruhen auf Zwölf-Millionen-Neuzugang Kevin Kampl und den vielen Rekonvaleszenten um Marco Reus. Typisch für die Seuchen-Saison des Meisters von 2011 und 2012 ist allerdings, dass sich in Ilkay Gündogan oder Sebastian Kehl prompt weitere Stützen verletzten. In Bayer Leverkusen wartet am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) gleich ein Top-Team, das zudem eine weitgehend reibungslose Vorbereitung hinter sich hat. Die Dortmunder Leistungsfähigkeit kommt dagegen einer Wundertüte gleich.

Beim Thema Verletzungen kann allein Erzrivale Schalke 04 mit dem BVB mithalten. Der in der Hinrunde starke Torhüter Ralf Fährmann verletzte sich im Trainingslager in Katar und gesellte sich damit zum seit Saisonbeginn prall gefüllten Lazarett, das derzeit sieben Spieler umfasst. Dass das Team in der Vorbereitung ohne Sieg blieb, spielt man beim Bundesliga-Fünften angesichts dieser Umstände noch herunter. Nach dem 1:2 (1:0) in der Generalprobe bei Rapid Wien sagte Sportvorstand Horst Heldt lapidar: "Die Jungs haben gesehen, dass da noch Luft nach oben ist."

Im Schatten der Großen gibt es auch nahezu unsichtbare Gewinner: Der 1. FC Köln etwa gewann den prominent besetzen Florida-Cup vor Bayer Leverkusen und überzeugte dabei mit ungewohnten Offensivqualitäten. Auch 1899 Hoffenheim lässt nach stürmischen Testspielleistungen auf eine starke Rückrunde hoffen.

Auf der Gegenseite gehen vor allem der SC Paderborn, Hertha BSC, der FSV Mainz 05 oder Schlusslicht SC Freiburg mit Sorgenfalten in die Rückrunde: Personelle Engpässe und schwache Testspielleistungen trübten bei diesen Klubs aus der unteren Tabellenhälfte die Stimmung.

Letztlich befinden sich aber alle 18 Bundesligavereine am Wochenende in der gleichen Situation: Sobald der Anpfiff ertönt, zählt die Vorbereitung nichts mehr.

(sid)
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