Er coachte Bochum und Fortuna Früherer Trainer Rolf Schafstall ist tot

Bochum · Der frühere Bundesliga-Trainer Rolf Schafstall ist tot. Wie der VfL Bochum, bei dem Schafstall über viele Jahre gearbeitet hatte, am Mittwoch mitteilte, starb Schafstall am 30. Januar im Alter von 80 Jahren. Schafstall trainierte in seiner Karriere auch Fortuna Düsseldorf.

 Rolf Schafstall wurde 80 Jahre alt.

Rolf Schafstall wurde 80 Jahre alt.

Foto: Imago

Insgesamt dreimal coachte Schafstall den VfL Bochum, zunächst von 1982 bis 1986, anschließend zweimal interimsweise, 1991 und 2001. Insgesamt hat Schafstall die Blau-Weißen in 166 Pflichtspielen betreut, nur Heinz Höher (250 Spiele), Peter Neururer (193) und Klaus Toppmöller (175) haben mehr. "Der VfL trauert um eine der prägenden Figuren seiner Vereinsgeschichte", hieß es in der Mitteilung.

Auch Fortuna Düsseldorf und der MSV Duisburg drückten ihre Trauer aus. "Das aufrichtige Mitgefühl gilt seinen Anverwandten und seinen Freunden", schrieben die Düsseldorfer in einer Mitteilung. Bei Fortuna war er von 1991 bis 1992 tätig, sein Engagement dauerte nur fünf Monate. Mit dem MSV Duisburg erreichte er 1978/79 das Halbfinale des Uefa-Cups. Seine größten Erfolge feierte der "harte Hund" aber in Bochum (1981 - 1986) als er mit dem VfL den Mythos der "Unabsteigbaren" begründete. 1982 erreichte er mit dem VfL das Halbfinale des DFB-Pokals, das die Blau-Weißen 1:2 gegen den FC Bayern verloren.

Mit Bayer Uerdingen wurde er 1988 deutscher Hallenmeister. Uerdingen war die zweite Station nach dem VfL, zunächst hatte er es bei Schalke 04 probiert (1986-87). Auch in Krefeld, bei Bayer 05, blieb er kaum mehr als eine Jahr. Seine Verweildauer bei den Vereinen war fortan begrenzt, meist war nach einer Saison Schluss. Dafür erwarb er sich den Ruf des Feuerwehrmanns.

1999 sorgte er bei Dynamo Dresden für Negativ-Schlagzeilen, als er in einem "Spiegel"-Interview Ostdeutsche beleidigte und nach 57 Tagen entlassen wurde. Zuletzt verfolgte er Fußball nur noch im heimischen Wohnzimmer: "Der VfL Bochum oder Fortuna Düsseldorf wären in der Nähe, aber was soll ich da? Da ist eh nichts mehr los", sagte er anlässlich seines 80. Geburtstags im Februar 2017, zuletzt lebte er in Krefeld.

Der gebürtige Duisburger galt als Inbegriff des autoritären, kompromisslosen Fußball-Trainers und war bei seinen insgesamt zwölf Profi-Stationen vorwiegend mit Abstiegskampf beschäftigt. Oft genug hatte er Erfolg.

Schafstall wuchs mit sieben Geschwistern in Duisburg auf und arbeitete später als Gruben-Elektriker auf Zeche Neumühl. So knochenhart wie sein Job war, spielte er auch Fußball, als gefürchteter Abwehrspieler bei Hamborn 07 und dem SSV Reutlingen.

(areh/sid)
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