Uli Hoeneß warnt vor RB Leipzig "Mittelfristig ein gefährlicher Gegner"

Uli Hoeneß nimmt den Bundesliga-Debütanten RB Leipzig als Konkurrenten ernst. Er stellt sich auf einen mittelfristig gefährlichen Gegner ein. Der Aufsteiger kann aber schon Sonntag eine weitere Rekordmarke erreichen.

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Foto: dpa, Alexander Hassenstein

Uli Hoeneß stichelt schon mal ein bisschen Richtung Leipzig. "Die haben natürlich den Vorteil, dass sie meiner Meinung nach während der Woche immer auf der Couch liegen, wenn wir im Champions-League-Rhythmus sind", betonte der künftige Präsidenten-Rückkehrer des FC Bayern beim TV-Sender Sky Sport News. Die, das sind die Spieler des Liga-Neulings und Bayern-Verfolgers RB Leipzig. Zwei Punkte Rückstand hat der Aufsteiger auf den deutschen Rekordmeister, den Titelverteidiger, den Serienmeister.

RB, gesponsert vom österreichischen Milliardär und Unternehmer Dietrich Mateschitz, spielt die erste Saison in der höchsten deutschen Fußball-Liga. "Und wie ich den Herrn Mateschitz kenne, wird er, wenn es an Weihnachten notwendig ist, noch ein paar Milliönchen drauflegen. Insofern ist es schon mittelfristig ein gefährlicher Gegner", meinte Hoeneß.

Dessen Vermutungen von zusätzlichen Millionen für Neuzugänge im Winter konterte Leipzig Vorstandschef Oliver Mintzlaff. "Wir sind sicherlich weit entfernt von dem Etat, den Bayern München, Dortmund, Schalke oder auch Wolfsburg haben", sagte er Sky Sport News. "Wenn wir uns den Etat anschauen und nach Tabellenplatz sortieren würden, dann sind wir auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Ich glaube, dass das aussagekräftig genug ist."

Kurz vor Weihnachten kommt es auf dem Münchner Rasen zum sportlichen Duell der beiden Clubs, am 21. Dezember empfangen die Bayern RB zum vorletzten Hinrundenspieltag. Das Rückspiel in der Red Bull Arena steigt am 13. Mai, es wird der 33. und damit vorletzte Spieltag in der RB-Premierensaison sein.

Er sei eigentlich davon ausgegangen, dass keine Mannschaft in dieser Spielzeit dem FC Bayern München gefährlich werden könne, meinte Olaf Marschall, einst Torjäger und Mitgarant beim Sensations-Meisterstück des 1. FC Kaiserslautern, der 1998 als Aufsteiger am Ende die Schale gewonnen hatte. "Aber wenn ich sehe, wie diese unbedarften Jungs da herumrennen und Spaß haben - ja, der Titel ist durchaus vorstellbar", sagte Marschall der "Bild" (Donnerstag).

In den Gedanken der Leipziger spielt der Titel keine Rolle. Der erst im Mai 2009 gegründete Club will an seiner Linie festhalten. "Ich glaube, dass wir uns mit viel harter Arbeit in eine sehr, sehr gute Ausgangsposition gebracht haben", betonte Trainer Ralph Hasenhüttl.

Die gute Ausgangsposition sind 21 Punkte nach neun Spielen, sechs Siege, drei Remis, keine Niederlage und 17:6 Tore. Nur die Bayern (23) und 1899 Hoffenheim (19/3. Platz) sind ansonsten noch unbesiegt in dieser Ligaspielzeit - und die beiden treffen am Samstag in München aufeinander. Die Leipziger empfangen am Sonntag in der bereits ausverkauften Red-Bull-Arena den FSV Mainz 05. Bleibt das lauffreudige RB-Team auch im zehnten Spiel ungeschlagen, stellt es den Rekord des MSV Duisburg als bester Aufsteiger aus der Saison 1993/1994 ein.

Prägend war zu Beginn der Saison offensichtlich auch das Pokal-Aus gleich in der ersten Runde beim Zweitligisten Dynamo Dresden. Man habe daraus die richtigen Schlüsse gezogen und versucht, sich dem Niveau der Bundesliga schnell anzugleichen, erklärte Hasenhüttl. "Und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen." Oder wie es Hoeneß formulierte: "Ich muss ehrlich sagen, dass ich Red Bull Leipzig für sehr stark halte."

(sid/dpa)
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