Viel für Familie und Firma

Neue Kleinwagen, frische Familienkutschen und Firmenwagen, jede Menge Luxusliner und SUVs satt: Für dieses Jahr haben die Autohersteller zahlreiche Neuheiten in allen Segmenten angekündigt. Nur die Nischen schwächeln etwas.

Hier ein paar Häppchen, dort ein Schlückchen Sekt, Bier und Bratwürste und bei schönem Wetter eine Hüpfburg für den Nachwuchs: Wer dieses Jahr ein neues Fahrzeug kaufen und sich vorher ausgedehnt informieren möchte, der kann zahlreiche Wochenenden bei den örtlichen Neuwagen-Händlern verbringen. Weit über 100 Premieren stehen im Autojahr 2015 an.

Nach der Einführung von Smart, Twingo, Corsa und Co. 2014 ist das Premierenaufgebot bei den kleinsten Autos in diesem Jahr eher klein. Dort dreht sich fast alles um den Karl, der ab dem Sommer zu Preisen unter 10 000 Euro den Einstieg in die Opel-Welt neu definieren will. Ihm zur Seite stehen nur noch die nächste Generation des Honda Jazz (ab Sommer), der neue Skoda Fabia (Frühjahr) sowie die nächste Auflage des Mazda2 und das Coupé des Hyundai i20 (Frühjahr).

Mehr los ist in der Kompaktklasse. Auch hier kommt die wichtigste Neuheit aus Rüsselsheim: Für die IAA im September hat Opel den Nachfolger des Astra in Aussicht gestellt. Er trifft auf die überarbeiteten Versionen von BMW 1er, Honda Civic, Kia Cee'd sowie den nagelneuen Renault Mégane. Außerdem stehen in der Kompaktklasse zahlreiche neue Modellvarianten auf dem Programm - das reicht vom Mercedes CLA als Designer-Kombi Shooting Brake über den Golf als Geländekombi Alltrack und dem Mini Clubman bis hin zum erstmals auch mit Diesel angebotenen Ford Focus ST.

Am meisten tut sich 2015 bei den Familienkutschen und Firmenwagen - egal, ob sie als Limousine oder Kombi, Van oder SUV daherkommen. Wer den klassischen Stufenschnitt oder die große Klappe eines Kombi schätzt, kann sich im Frühjahr auf den überfälligen Ford Mondeo freuen, mit der dritten Auflage des Skoda Superb den Aufstieg proben oder mit dem XE schon in der Mittelklasse einen Jaguar fahren. Im Sommer zeigt Renault den Nachfolger des Laguna, und Hyundai überarbeitet den i40. Im Herbst kommt ein neuer Kia Optima, und kurz vor dem Jahreswechsel lässt Audi endlich den nächsten A4 vom Stapel.

Wenn es ein bisschen modischer sein soll, empfiehlt sich eines der schier unzähligen neuen SUVs: Der Reigen der Neuheiten beginnt hier beim kleinen Honda HR-V, dem preisbewussten Suzuki Vitara oder dem handlichen Mazda CX-3. Er geht weiter in der Kompaktklasse mit dem VW Tiguan, dem etwas vornehmeren Mercedes GLC, der im Frühjahr den GLK beerbt, dem praktischen Land Rover Discovery Sport oder dem französischen Ableger des Nissan Qashqai bei Renault. Und er reicht hinauf bis zum deutlich gewachsenen Kia Sorento oder Luxusmodellen wie dem neuen Audi Q7, der zweiten Generation des Volvo XC90, dem Ford-Flaggschiff Edge und dem GLE Coupé. Mit ihm reagiert Mercedes als erster Nobelhersteller auf den Erfolg des BMW X6. Mit Bentley und Maserati springen zum Jahresende auch noch ein paar Newcomer auf die SUV-Welle auf.

Wer es praktischer mag, für den kommt für Firma und Familie vielleicht einer der vielen neuen Vans infrage. Dabei gibt im nächsten Jahr vor allem VW den Ton an. Schließlich haben die Niedersachsen nicht nur den Nachfolger des Touran auf dem Programm, sondern auch einen neuen Transporter, der als Urvater aller Großraumlimousinen gilt. Allerdings teilen sich die VW-Modelle die Bühne unter anderem mit einem neuen Ford S-Max, einem verlängerten 2er Active Tourer von BMW und der Neuauflage des Renault Espace.

Ziemlich dürftig ist das Angebot bei den reinen Lustmodellen. Wer einen Sportwagen, einen Roadster oder ein Cabrio sucht, der muss dafür in der Regel ganz schön tief in die Tasche greifen. Denn bezahlbare Spaßautos sind Mangelware in diesem Jahr. Nur Mazda mit dem neuen MX-5 und Fiat mit dem technisch baugleichen Spider halten die Flagge hoch.

Autos wie der offene Audi TT oder das 2er Cabrio von BMW gehen hingegen nur wegen der noblen Konkurrenz als Schnäppchen durch. Da wäre die erste offene S-Klasse in der jüngeren Mercedes-Geschichte zu nennen, die Open-Air-Version des Lamborghini Huracan oder der streng limitierte Alfa 4C Spider. Mit festem Dach sieht die Sache ähnlich aus. Abgesehen vom V8-Schnäppchen Ford Mustang werden den Ton Renner wie der neue Mercedes-AMG GT, der Honda NSX, der Nachfolger des Ferrari 458, ein neuer 911er-Konkurrent von McLaren oder die zweite Auflage des Audi R8 angeben. Die gehören mit Spitzengeschwindigkeiten weit jenseits von 250 km/h zu den schnellsten Neuheiten des Jahres, dürften aber auch preislich ganz oben stehen.

Noch dünner ist das Angebot nur bei den Elektro-Modellen. Viel mehr als das lange erwartete Model X von Tesla steht für dieses Jahr nicht im Kalender. Dafür startet Toyota im Herbst mit dem seit längerem angekündigten Verkauf der ersten Brennstoffzelle. Und den schleichenden Abschied vom Opel Ampera kompensiert dessen vornehmer US-Vetter Cadillac ELR.

(RP)
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