Lokalsport Die Familie, die den Motorsport lebt

Langenfeld · Tim Bergmeister war in Asien, Jörg Bergmeister auf dem Nürburgring. Kart-Talent Jakob Bergmeister hatte trotzdem viel Unterstützung - durch seine Mutter Yvonne Bergmeister sowie die "Schrauber" Armin Joerß, Johannes und Peter Forster.

Wer Bergmeister heißt, hat eine eingebaute Leidenschaft für die Geschwindigkeit. Das ist seit ein paar Generationen so und wird sich wohl kaum ändern. Derart viel Vollbeschäftigung wie jetzt ist trotzdem selbst für die über die Grenzen Langenfelds hinaus bekannte Motorsport-Familie neu. Zwei der drei aktiven Mitglieder hatten Parallel-Termine in verschiedenen Ecken von Deutschland. Der Erfahrenste hatte den weitesten Weg hinter sich zu bringen - und am Ende den größten sportlichen Erfolg im Gepäck. Tim Bergmeister (40) belegte beim zweiten Saisonrennen in der "Superrace-Serie" in Asien den zweiten Platz. Sein Sohn Jakob (9), der jüngste Werksfahrer in der Geschichte des Kartsports, belegte bei den beiden Läufen zum "Süddeutschen ADAC Kart Cup" in Ampfing (Bayern) die Ränge 15 und zehn. Der mit der kürzesten Anreise ging leer aus. Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (39), Tims jüngerer Bruder und Jakobs Onkel, musste sich beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Porsche 911 GT 3 R des Eifel-Teams "Frikadelli Racing" mit kurzer Teilzeit-Arbeit begnügen. Ein Unfall zerstörte nach sieben Stunden alle Hoffnungen auf ein mögliches Top-Resultat.

Kart-Cup Jakob Bergmeister ist seit Anfang dieses Jahres Werksfahrer im italienischen Team "DR Racing". Vor dem fürs nächste Jahr geplanten Wechsel auf italienische Rennstrecken gibt es 2015 als Vorbereitung nationale Starts - wie beim "ADAC Kart Masters" und dem "Süddeutschen ADAC Kart Cup". Als Stammbetreuer ist normalerweise Tim Bergmeister dabei. Ist er verhindert, könnte Jörg Bergmeister aushelfen - der jedoch auf dem Nürburgring gebunden war. Die Situation ließ sich wegen eines sehr gut funktionierenden Netzwerks trotzdem lösen.

Als Mädchen für alles fuhr Jakobs Mutter Yvonne Bergmeister mit. Fürs Schrauben am Kart und die gesamte technische Vorbereitung waren Armin Joerß sowie Johannes und Peter Forster zuständig. Alle drei stammen aus Langenfeld und sind ebenfalls dem Motorsport verfallen - Joerß zum Beispiel als Chefmechaniker beim Team Rosberg innerhalb der Deutschen Tourenwagen Masters. Gemeinsam erlebten sie zwei sehr abwechslungsreiche Kartrennen, in denen Jakob Bergmeister auf den Plätzen 15 und zehn eine Menge Erfahrung sammelte.

Superrace Die koreanische Serie war fürs zweite Saisonrennen in Zhuhai in China zu Gast. Tim Bergmeister, der das erste Rennen für sein Team "Atlas BX Racing" gewonnen hatte, musste sich jetzt mit Platz zwei begnügen. "Es war okay", sagte er. Die Übersetzung: "So begeistert bin ich vom Ergebnis nicht." Bergmeister hofft, dass es im dritten Rennen wieder für einen Sieg reicht. Die Formel-1-Strecke von Shanghai sollte besser zum Auto und den Reifen passen.

24 Stunden Jörg Bergmeister hätte vermutlich viel für einen zweiten Platz gegeben, denn der Frikadelli-Porsche hatte Chancen auf den Gesamtsieg beim Langstrecken-Klassiker. Das Auto war so gut unterwegs, dass die vier Fahrer relativ bald die Führung erkämpften. Das Aus kam gegen 23 Uhr in der Nacht, als der Franzose Patrick Pilet mit einem anderen Fahrzeug kollidierte und hart in die Streckenbegrenzung krachte. Porsche-Profi Bergmeister, der zuvor nur für einen Stint (Teil-Abschnitt) im Auto gesessen hatte, brauchte sich deshalb für den nächsten Einsatz nicht mehr vorzubereiten. Das war die Höchststrafe, denn er heißt ja Bergmeister und hat eine eingebaute Leidenschaft für Geschwindigkeit.

(RP)
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