Russisch-ungarisches Treffen Putin und Orbán schmieden energiepolitische Allianz

Budapest · Am Rande seiner Ungarn-Reise hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán die Judo-Weltmeisterschaft in Budapest besucht. Der Sport war aber nur nebensächlich. Die Staatschefs sprachen über den Bau von Atomreaktoren und Erdgaslieferungen.

 Russlands Präsident Wladimir Putin (r) und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban stoßen bei der Judo-Weltmeisterschaft in Budapest mit Sekt an.

Russlands Präsident Wladimir Putin (r) und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban stoßen bei der Judo-Weltmeisterschaft in Budapest mit Sekt an.

Foto: ap, DL

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto sagte, der Bau neuer Atomreaktoren durch Russland in Ungarn werde nächstes Jahr beginnen. Eine Untersuchung durch die Europäische Union habe die Expansion des Kernkraftwerks in Paks verzögert. Zudem würden Bulgarien, Serbien und Ungarn Teile ihrer Erdgas-Pipelines nachbessern, um den Transport von Milliarden Kubikmeter russischen Erdgases in die Region zu ermöglichen, sagte Szijjarto.

Putins zweiter Besuch in Ungarn in diesem Jahr wurde von Protesten begleitet. Anhänger der Opposition pfiffen mit Trillerpfeifen, als Putins Konvoi vorbeifuhr. Einige hielten in der Laszlo Papp Budapest Sports Arena, in der die Wettkämpfe stattfanden, ein Plakat hoch, auf dem stand: "Wir werden keine russische Kolonie sein". Sie wurden von Sicherheitsleuten abgeführt.

Die Opposition wirft Orbán vor, sich Putin zu sehr anzunähern. Er hatte früher eine Einflussnahme Russlands in der Region strikt abgelehnt.

(beaw/ap)
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