Nach der Wahl im Saarland Widersprüchliche Umfrageergebnisse lassen SPD bangen

Berlin · Widersprüchliche Umfrage-Signale für die SPD und ihren Kanzlerkandidaten Martin Schulz nach der verlorenen Saarland-Wahl: Während die Genossen bei einem Institut deutlich hinter die Union zurückgefallen sind, können sie sich bei einer anderen Erhebung gleichauf mit dem Gegner behaupten.

Das ist Martin Schulz, SPD-Kanzlerkandidat 2017
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Das ist Martin Schulz

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In einer Befragung von Forsa für den "Stern-RTL-Wahltrend" liegt die Union nach dem CDU-Sieg an der Saar im Bund nun wieder deutlich vor den Sozialdemokraten. Demnach legten CDU und CSU in der Sonntagsfrage um zwei Punkte auf 36 Prozent zu. Die SPD rutschte im Vergleich zur Vorwoche um drei Punkte auf 29 Prozent ab. Im neuen INSA-"Meinungstrend" für die "Bild"-Zeitung liefern sich Union und SPD dagegen unverändert ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die SPD kommt auf 32,5 Prozent, die Union auf 32 Prozent.

Bei der Kanzlerpräferenz verliert SPD-Chef Schulz in der Forsa-Umfrage an Zustimmung. Ihn würden 31 Prozent zum Kanzler wählen - drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Für Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) würden sich 42 Prozent entscheiden. Ende Januar und Anfang Februar rangierten beide noch gleichauf bei jeweils 37 Prozent.

In der Forsa-Umfrage muss die FDP um den Wiedereinzug in den Bundestag zittern: Sie kommt auf fünf Prozent (minus ein Punkt). Die Grünen liegen unverändert bei sieben Prozent, die Linke bei neun Prozent (plus ein Punkt). Für die AfD würden sich acht Prozent der Wähler entscheiden.

Im Saarland hatte die CDU die Landtagswahl am 26. März mit 40,7 Prozent klar vor der SPD (29,6) gewonnen. Das führten Wahlforscher auf den Amtsbonus der beliebten Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und die Abneigung der Saarländer gegen ein rot-rotes Bündnis von SPD und Linken zurück.

Seitdem hat die Unruhe in der SPD über künftige Koalitionen nach der Bundestagswahl zugenommen. SPD-Altkanzler Gerhard Schröder und Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz (SPD) warnten vor einer rot-roten Koalition. Führende Politiker von SPD, Grünen und FDP schlossen ein alternatives Ampel-Bündnis nicht aus - eine Mehrheit dafür ist derzeit aber nicht in Sicht.

Das Forsa-Institut befragte vom 27. bis 31. März im Auftrag des Magazins "Stern" und des Fernsehsenders RTL 2504 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Für den INSA-"Meinungstrend" wurden vom 31. März bis zum 3. April insgesamt 2033 Bürgerinnen und Bürger befragt.

(felt/dpa)
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