Aufsteiger beim Meister Der 1. FC Köln hofft auf eine Sensation in München

Köln · Peter Stöger ist Berufsoptimist. Muss man als Trainer bei einem Fußball-Bundesligisten wohl auch sein. Er verbreitet tapfer Zuversicht. Stöger und seinem 1. FC Köln steht heute die schwerstmögliche Aufgabe bevor. Sie treten bei Bayern München an.

Peter Stöger: Wiener, BVB-Coach, Karnevals-Fan
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Foto: dpa, geb

"Die Partie ist für uns eine riesige Herausforderung, aber auch eine riesige Chance, etwas Außergewöhnliches zu leisten", sagt der Wiener, "wir werden das Spiel keinesfalls abgeben, bevor es gespielt ist. Es kann alles passieren - von einer Sensation bis zu einer hohen Niederlage."

Mal abgesehen davon, dass eine Sensation immer willkommen ist, käme sie den Kölnern gerade recht. Dem Bundesliga-Rückkehrer droht ansonsten der Absturz. Auf die Begegnung in München folgt die Partie gegen Eintracht Frankfurt (zu Hause haben die Kölner in dieser Saison erst ein Spiel gewonnen). Danach geht es zur aufstrebenden Borussia nach Dortmund. Das Programm ist auch eine "riesige Herausforderung" für die Mannschaft. Drei Punkte trennen den FC nur noch vom Relegationsrang.

"Kompaktheit und Kollektivität" will Stöger den Bayern entgegensetzen. Klingt gut. Doch gegen eine Mannschaft, die zuletzt 8:0 gegen den Hamburger SV und 6:0 beim SC Paderborn gewonnen hat, ist das leichter gesagt als getan. "Unsere Mannschaft ist gut, aber wir können natürlich besser spielen. Jedes Spiel ist eine Gelegenheit, um unser Selbstvertrauen und unser Spiel zu verbessern", sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola. Die Kölner werden das als Drohung empfinden.

Von einer hübschen Begebenheit berichtete der Schweizer Hanspeter Latour, der 2006 den FC trainierte und als "Bergdoktor" bekannt wurde, im Zusammenhang mit der Partie in München. Manuel Neuer wäre nach dem Abstieg unter Latour fast in Köln gelandet, erzählt er im "Kicker"-Interview. Der spätere Nationaltorhüter war damals hinter Frank Rost und Christofer Heimeroth die Nummer drei bei Schalke 04. Als aber Heimeroth nach Gladbach ging, rückte Neuer auf und musste dem FC absagen.

Auch wenn jeder Klub der Welt gern einen Neuer im Tor hätte, brauchen die Kölner dem damals gescheiterten Transfer nicht hinterherzutrauern. In Timo Horn verfügen sie über einen Torhüter, der sich in seiner ersten Bundesliga-Saison prächtig schlägt. Heute Abend dürfte er reichlich Gelegenheit bekommen, nachdrücklich auf sich aufmerksam zu machen. Dass der FC im Vergleich mit der Konkurrenz eine gute Tordifferenz (minus 5) aufweist, ist auch sein Verdienst.

(RP)
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