Bayer Leverkusen Bayer 04 vergibt den Sieg gegen St. Pauli

Leverkusen · Im Freundschaftsspiel reicht es trotz deutlicher Überlegenheit am Ende nur zu einem 2:2 für den Bundesligisten.

 Julian Brandt erzielte das Führungstor im Test gegen St. Pauli.

Julian Brandt erzielte das Führungstor im Test gegen St. Pauli.

Foto: afp, agz

Schon vor dem Freundschaftsspiel von Bayer 04 Leverkusen gegen den FC St. Pauli gab es am Donnerstagabend Applaus: Als der Name Lars Bender in der Mannschaftsaufstellung verlesen wurde. Und der nach seiner Muskel-Sehnen-Verletzung wiedergenesene Mittelfeldspieler vertrat Simon Rolfes, der im Bundesligaspiel gegen Hertha BSC Berlin wie befürchtet einen Syndesmosebandriss erlitten hatte, gleich doppelt — einmal als Kapitän und dann noch auf dessen Position als Sechser vor der Abwehr.

Und da fügte sich Bender gleich wieder körperbetont ein, auch wenn ihm die wochenlange Spielpause zunächst anzumerken war. Mit zunehmender Dauer fand er aber wie Bayer 04 besser in die Partie. Trainer Roger Schmidt hatte — auch bedingt durch zahlreiche Ausfälle aufgrund von Länderspieleinsätzen — seine Anfangsformation gegenüber dem Berlin-Spiel mächtig geändert. In Stefan Kießling, Karim Bellarabi und Emir Spahic standen gerade einmal drei Akteure aus der ersten Elf von Samstag auf dem Rasen, in Julian Brandt, Stefan Reinartz und Giulio Donati, der nach seiner ersten Berufung für die italienische Nationalmannschaft noch aus deren Kader gerutscht war, liefen zudem drei Spieler auf, die gegen Berlin eingewechselt worden waren.

Schmidt nutzte das Testspiel nicht nur, um Bender Spielpraxis zu verschaffen, sondern auch Akteuren wie Roberto Hilbert oder den Nachwuchskräften Lukas Broeder, der in der Innenverteidigung eine gute Figur abgab, oder Benjamin Heinrichs, der in Abwesenheit von Hakan Calhanoglu (Länderspiele mit der Türkei) für alle Standards verantwortlich zeichnete.

Tin Jedvaj trifft erst ins eigene, dann ins gegnerische Tor
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Tin Jedvaj trifft erst ins eigene, dann ins gegnerische Tor

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Trotz der Umstellungen drückte die Werkself von Beginn an und zwang dem Zweitligisten ihr Spiel auf — anderes ist von einem Champions-League-Teilnehmer aber auch nicht zu erwarten. Brandt vergab bereits nach sieben Minuten durch eine leicht unsaubere Ballannahme die erste Chance des Spiels, Pauli-Keeper Philipp Heerwagen nahm die Kugel dankend auf. Erst in der 25. Minute musste Bayer-04-Keeper Dario Kresic, der den angeschlagenen Bernd Leno vertrat, bei einem Schuss von Sebastian Maier eingreifen — im Gegenzug parierte Heerwagen gegen Bellarabi. Bayer 04 erhöhte nun ständig den Druck und wurde belohnt: Brandt nutzte seine zweite große Chance diesmal eiskalt und lupfte den Ball über Heerwagen zum 1:0 ins Tor (35. Minute).

Nach der Halbzeit schonte Schmidt Bender und brachte für ihn Stammkraft Gonzalo Castro, Spahic übernahm die Kapitänsbinde, auch Kießling und Bellarabi gingen raus. Die Wechsel taten dem Spiel nur bedingt gut, St. Pauli kam nun auf und wurde für die druckvollere Spielweise prompt belohnt: Eine butterweiche Flanke von Michael Görlitz wuchtete Florian Kringe mit dem Kopf in die Maschen, Kresic war zwar noch dran, aber letztlich chancenlos. Ebenso erging es seinem Pendant auf der Gegenseite beim Kopfball von Hilbert, den Philipp Ziereis ebenfalls mit dem Kopf in die eigenen Maschen lenkte. Mit einem Glücksschuss vom Strafraumeck glich aber Sebastian Maier noch aus, auf der Gegenseite vergab der eingewechselte Marc Brasnic bei drei guten Möglichkeiten in der Schlussphase noch den möglichen Sieg der Werkself. "Das Spiel hat seinen Zweck erfüllt, wir haben uns viele Chancen herausgespielt, wir haben noch zu wenig Tore geschossen", fand Schmidt.

(RP)
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