Bayer Leverkusen Bayer 04: Problemfall rechter Verteidiger

Leverkusen · Es gibt keine Position, über die bei den Anhängern der Werkself mehr diskutiert wird. Eine Dauerlösung scheint derzeit nicht in Sicht.

Bayer Leverkusen: Bayer 04: Problemfall rechter Verteidiger
Foto: dpa, mb hak

Daniel Carvajal - bei diesem Namen geraten die Bayer-Fans ins Schwärmen. Nicht nur, weil der spanische Nationalspieler in seiner einzigen Spielzeit für Leverkusen sensationelle Leistungen geliefert hat, sondern vor allem weil er diese Saison 2012/2013 den Anhängern eine große Sorge nahm: den Problemfall rechter Verteidiger. Carvajal löste diesen in 32 Bundesliga-Einsätzen mit Bravour. Zuvor übte sich Gonzalo Castro auf dieser Position, der aber seine großen Stärken eher auf der angestammten Position im zentralen Mittelfeld ausspielen kann. Seit Carvajal zu seinem Heimatverein Real Madrid zurückgekehrt ist, teilen sich Roberto Hilbert und Giulio Donati die Rolle rechts in der Viererkette. Auch, weil keiner der beiden dauerhaft stabile Leistungen bringt. Aus diesem Grund kam in Tin Jedvaj ein gelernter Innenverteidiger zudem mehrmals auf der Position zum Einsatz. Ein Leistungsprotokoll der drei Lösungen für rechts hinten im Kader der Werkself, der auf dieser Position möglicherweise schon im Winter erweitert wird:

1. Roberto Hilbert Der 30-Jährige stand zu Beginn der Saison völlig im Abseits, war im Pokal, in der Champions-League-Qualifikation und bei den ersten drei Ligaspielen nicht einmal im Kader. Dann durfte er gegen Augsburg von Beginn an ran, weil Donati rotgesperrt fehlte und Jedvaj in der Innenverteidigung ran musste. Hilbert überzeugte, bereitete den 1:0-Siegtreffer vor. Es folgten drei Ligaspiele und ein Einsatz in der Königsklasse über 90 Minuten. Doch sein krasser Patzer gegen Paderborn und der schwache Auftritt in Stuttgart kosteten ihn erneut das Vertrauen des Trainers. Zuletzt saß er nur noch auf der Bank.

2. Tin Jedvaj Der Senkrechtstarter ist die positive Überraschung der Saison und für Trainer Roger Schmidt Gold wert, da der 18-Jährige trotz seines jungen Alters solide Leistungen auf hohem Niveau abruft. Und das sogar auf verschiedenen Positionen. Jedvaj lief wettbewerbsübergreifend fünf Mal als Innenverteidiger, ein Mal im defensiven Mittelfeld, zwei Mal als Linksverteidiger und eben sechs Mal als Rechtsverteidiger auf. Auch wenn der kroatische Nationalspieler zwei Tore und einen Assist auf dieser Position zu verbuchen hat, seine Zukunft sieht er auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung. Zudem ist Jedvaj vom AS Rom bis 2016 nur ausgeliehen.

3. Giulio Donati Gegen Mainz (0:0) am vergangenen Wochenende enttäuschte der Italiener abermals. Der Italiener ist teils zu ungestüm und hat große Defizite im Stellungsspiel. Da hilft ihm auch nicht, dass er gegen Zenit St. Petersburg das wichtige 1:0 erzielte. Nach 23 Bundesliga-Einsätzen schwindet bei Donati die Hoffnung, dass er zur Dauerlösung rechts hinten werden könnte.

(RP)
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