53. Bundesliga-Saison Löw hofft auf Bayern-Jäger - aber die Konkurrenz resigniert

Das Hawk Eye ist neu, der FC Ingolstadt und Thomas Tuchel beim BVB - doch auch in der 53. Bundesliga-Saison gibt es eine Konstante: Bayern München ist haushoher Titelfavorit.

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Bundestrainer Joachim Löw hofft auf ein bisschen mehr Konkurrenzkampf in der Weltmeister-Liga, doch die Bayern-Jäger strecken schon vor Beginn der 53. Bundesliga-Saison die Waffen vor dem "FC Übermacht". Auch ohne seinen abgewanderten "Fußballgott" Bastian Schweinsteiger peilt der mit den Multi-Millionen-Transfers Arturo Vidal und Douglas Costa verstärkte FC Bayern eine weitere Bestmarke an. "Es gibt einen Rekord zu knacken: viermal hintereinander Meister zu werden. Das wäre etwas Besonderes", sagt Kapitän Philipp Lahm - und die vermeintlichen Rivalen werfen sich ehrfürchtig in den Staub.

Der letztjährige "Vize" VfL Wolfsburg könne nur deutscher Meister werden, wenn "Bayern München nicht mehr in der Liga ist", sagt Wölfe-Coach Dieter Hecking. Auch Manager Klaus Allofs sieht den DFB-Pokalsieger und Bezwinger der Münchner im Supercup-Duell "weit davon entfernt, auf Augenhöhe mit dem FC Bayern zu stehen".

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer der von Neu-Trainer Thomas Tuchel aufgefrischten Borussia aus Dortmund, nennt die Münchner eine "Übermacht" und betont, es sei "einfach unrealistisch, an Chancengleichheit zu glauben". Und Gladbachs Manager Max Eberl, der im Frühjahr noch forsche Töne spuckte, meint über einen möglichen Angriff auf die Bayern: "Das wäre für uns der Anfang vom Ende."

Die Demut der anderen verwundert kaum: Mit fast 80 Millionen Euro gab der FCB mehr Geld für neue Spieler aus als die zehn sparsamsten Klubs zusammen. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge würde sich aber über Konkurrenz freuen, wie er betont: "Wir können die Bundesliga als Lokomotive nicht alleine ziehen." Auch Löw würde sich "für uns alle wünschen, wenn die Spannung mal nicht nur unten im Keller hoch bleibt, sondern auch oben an der Spitze".

Rummenigge rechnet fest mit Wolfsburg, auch Dortmund werde "wieder nach oben kommen". Vor dem Auftakt am 14. August (20.30 Uhr/ARD und Sky) gegen den Hamburger SV sei er alles andere als entspannt, betont der Bayern-Boss. "Wir haben eine gute Mannschaft, einen guten Trainer und sind insgesamt gut aufgestellt, aber es gibt keine Garantie für einen guten Saisonverlauf. Wir müssen vom ersten Tag an Vollgas geben!"

Das tun (nicht nur) die Bayern unter geringfügig geänderten Rahmenbedingungen: Mit dem FC Ingolstadt als 54. Neuling der Liga-Geschichte gibt es einen neuen Gegner; wichtigste Neuerung aber ist das Hawk Eye, das Phantom-Tore wie jenes von Stefan Kießling im Oktober 2013 verhindern soll. Alexander Rosen, Manager des damals betroffenen 1899 Hoffenheim, nennt die Einführung der Torlinientechnik "überfällig" und trifft damit den Nerv der Schiedsrichter, die sich unisono positiv über das in DFB-Pokal und Supercup bereits getestete System äußerten.

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Von den Bossen wird derweil auch die finanzielle Entwicklung der Liga wohlwollend betrachtet. Laut dem "Report 2015" der Deutschen Fußball Liga (DFL) verzeichneten die 18 Bundesligisten im Geschäftsjahr 2013/14 ein Umsatzplus von 12,9 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro und damit den zehnten Umsatzrekord hintereinander. Die DFL sieht "Wachstum in allen Bereichen" - trotz einer Personalkostenquote von nur noch 36,8 Prozent, einem historischen Tiefstwert. 13 von 18 Klubs erzielten einen operativen Gewinn, wenngleich die Gesamtverbindlichkeiten bei stolzen 1,08 Milliarden Euro liegen.

Die vielleicht wichtigste Botschaft: Die Dominanz der Bayern schadet der Attraktivität keineswegs. 83 Prozent der Fans sehen "guten Fußball", 77 Prozent sagen, die Liga sei dauerhaft für Spannung und Überraschungen gut, 64 Prozent sind "stolz" auf der Deutschen liebstes "Kind". Einen Zuschauerrekord wird es dennoch nicht geben: Die Bestmarke von 2012 (44.293 Fans/Spiel) ist mit Ingolstadt und Mit-Aufsteiger Darmstadt 98 aus Kapazitätsgründen nicht erreichbar. Da helfen auch ein dauerhaft ausverkaufter Signal Iduna Park in Dortmund oder eine Allianz Arena in München nicht.

(sid)
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