Fortuna Düsseldorf Der Fluch der Aufstiegshelden

Düsseldorf · Kein anderer Klub im deutschen Profifußball ist derzeit so von Verletzungen gebeutelt wie die Düsseldorfer. Besonders krass: Fünf Profis, die vor knapp zwei Jahren mit Fortuna aufstiegen, erlitten danach Kreuzbandrisse.

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Foto: dpa, rwe fux

Die medizinische Abteilung des Fußball-Zweitligisten Fortuna lebt in ständiger Alarmbereitschaft. Eine Flut von Verletzungen, zumeist am Muskelapparat, hat dafür gesorgt, dass die Düsseldorfer kein einziges Mal in dieser Saison alle Spieler des Profikaders gesund zur Verfügung hatten. Auch für die Partie am Sonntag beim Karlsruher SC (15.30 Uhr/Live-Ticker) fallen in Martin Latka - der gestern erstmals wieder mit dem Ball trainierte - Dustin Bomheuer, Leon Balogun, Heinrich Schmidtgal, Oliver Fink, Andreas Lambertz, Tugrul Erat, Axel Bellinghausen, Ihlas Bebou und wahrscheinlich auch Charlie Benschop zehn Profis aus.

Geradezu gruselig jedoch wird es, wenn man betrachtet, was aus Fortunas Aufstiegshelden geworden ist. Nicht einmal zwei Jahre ist es her, dass sie sich in den denkwürdigen Relegationsspielen gegen Hertha BSC (2:1, 2:2) durchsetzten - und in dieser kurzen Zeit haben sich sechs Spieler des damaligen Kaders schwere Verletzungen zugezogen. Noch skurriler ist dabei, dass gleich fünf Profis einen Kreuzbandriss erlitten - eine unglaubliche Quote.

Sascha Rösler Der Blondschopf, der heute als Praktikant bei Fortuna arbeitet und de facto die Stelle eines Teammanagers einnimmt, macht den Anfang der schwarzen Serie. Nach dem Aufstieg gegen Hertha will Rösler seine Karriere beim damaligen Drittligisten Alemannia Aachen ausklingen lassen. Am 28. August 2012 reißt im Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt sein vorderes Kreuzband - das Karrierende.

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Maximilian Beister Der Angreifer erleidet am 10. Januar 2014 im Trainingslager seines neuen Klubs Hamburger SV in Abu Dhabi einen Kreuzbandriss samt Knorpel- und Meniskusschaden, kann in dieser Saison nicht mehr spielen.

Robbie Kruse Nach dem Aufstieg mit Fortuna und einem persönlich starken Erstligajahr wechselt der Australier zu Bayer Leverkusen. Exakt eine Woche nach Beister erwischt es dann auch den schnellen Stürmer, der wegen seiner Knieverletzung sogar die WM verpasst.

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Foto: dpa, Peter Steffen

Oliver Fink Bei einem harmlosen Zweikampf mit dem Sandhäuser Nicky Adler reißt bei Fortunas Mittelfeldspieler am 17. April das vordere Kreuzband im rechten Knie. Frühestens im Herbst wird der Vertretungs-Kapitän wieder ins Geschehen eingreifen können.

Ranisav Jovanovic Am Gründonnerstag verliert er noch mit seinem neuen Verein SV Sandhausen gegen Fortuna (0:3), eine Woche später endet das Nachmittagstraining für ihn mit einem Riss des linken vorderen Kreuzbandes - die gleiche Stelle wie bei Rösler, Beister und Kruse.

Sascha Dum Sein Weg führt nach dem Aufstieg zum MSV Duisburg. Dort reiht Dum sich zwar nicht in die gespenstische Knieverletzungs-Serie ein, dafür erleidet er im Januar einen Bandscheibenvorfall, muss operiert werden und fehlt bis heute.

Der Fluch der Aufstiegshelden - selbst Nicht-Esoterikern läuft es da eiskalt den Rücken hinunter.

(can)
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