Tennis Federer ist der große Favorit bei den US Open

New York/Düsseldorf · Vor einem Jahr noch erlebte Roger Federer bei den US Open den Tiefpunkt seiner Karriere. Jetzt ist er wieder der große Favorit. Eine gelungene Generalprobe, ein ausgedünntes Teilnehmerfeld, Losglück und schwächelnde Konkurrenz machen es möglich. War es für den 33 Jahre alten Schweizer nie einfacher, das vierte und letzte Grand-Slam-Turnier eines Jahres zu gewinnen?

Roger Federer: Alle seine Grand-Slam-Titel
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Die Grand-Slam-Titel des Roger Federer

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Foto: AFP

Rafael Nadal (Spanien), Sieger 2013, hat abgesagt, und auch der seit Februar ausfallende Juan Martin del Potro (Argentinien), immerhin noch Weltranglistenelfter und Gewinner von 2009, fehlt: Beide plagt eine Handgelenkverletzung. Gerade Nadals Ausfall mache es natürlich leichter, so Federer: "Ich werde versuchen, das zu nutzen, immerhin gibt es nun einen Gegner weniger, der sehr schwierig zu schlagen ist." Damit könnten die US Open zum Spaziergang für ihn werden - zumindest bis ins Finale. Die Auslosung meinte es gut mit ihm.

Roger Federer tauscht Tennis- gegen Hockey-Schläger
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Der fünfmalige Champion (von 2004 bis 2008) kann frühestens am 8. September im Endspiel auf seine vermeintlichen Hauptkonkurrenten wie den Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien), den Schotten Andy Murray oder Stanislas Wawrinka, im Januar Gewinner der Australian Open, treffen. Ein Schweizer Finale wäre also durchaus möglich. Zumal gerade Djokovic nach den Flitterwochen mit Jelena Ristic zuletzt schwächelte und auch Murray auf der Suche nach seiner Form ist. Echte Hürden würden auf Federer in Grigor Dimitrov erst im Viertelfinale und David Ferrer im Halbfinale warten. Mit seinen 33 Jahren wäre er dann der erste Spieler nach Andre Agassi im Jahr 2005, der als über 30-Jähriger ein US-Open-Finale erreichen würde.

Vor einem Jahr noch krönte in New York ausgerechnet der nun wieder verletzte Nadal mit dem zweiten Grand Slam-Sieg nach seiner siebenmonatigen Zwangspause wegen einer Knieverletzung sein Comeback. Federer schied im Achtelfinale gegen Tommy Rebredo (Spanien) aus, sprach von "Selbstzerstörung". Die Zweifel nagten bereits an ihm.

US Open 2013: Roger Federers bitteres Aus
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Der Turniersieg bei der Generalprobe in Cincinnati, sein 80. auf der Profitour, stärkte das neue Selbstbewusstsein des Schweizers: "Hier in New York erinnere ich mich, wie es sich anfühlt, Turniere zu gewinnen." Nacheinander bezwang er in der vergangenen Woche die gesetzten Andy Murray (Nr. 9), Milos Raonic (7) und David Ferrer (6) - seither hat Federer ein ganz anderes Selbstverständnis. "Ich bin zurück auf der Siegerstraße, dort, wo alles einfach erscheint. Ein gutes Gefühl", sagte der 33-Jährige vor seinem Erstrunden-Match heute gegen Marinko Matosevic (Australien).

Federer, Vater von zwei Zwillingspärchen, geht als Favorit in das Turnier - zehn Jahre nach seinem ersten Triumph.

(RP)
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