Gelsenkirchen Torwart Fährmann ist Schalkes Rückhalt

Gelsenkirchen · Seit der 25-Jährige Ende November zur Nummer eins wurde, geht es beim Fußball-Bundesligisten aufwärts.

Jens Keller genießt sichtlich die erfolgreichste Phase seiner Trainerkarriere, Horst Heldt nach den zahlreichen Krisensitzungen der Hinrunde ein ungewohnt ruhiges Manager-Leben – beim FC Schalke 04 herrscht nach dem Traumstart ins neue Jahr große Gelassenheit. Die neue Stärke der Königsblauen soll heute (18.30 Uhr) auch Bayer Leverkusen zu spüren bekommen. Beim Bundesliga-Zweiten ist dagegen der Ton rauer geworden.

"Es ist keine Frage, dass es angenehm ist", sagte Keller vor dem Spitzenspiel der 21. Runde. Der 43-Jährige ist erstmals als Chefcoach seit fünf Spielen ungeschlagen, die vor allem gegen Ende des Jahres harsche Kritik ist verstummt. "Wenn man gewinnt, ist es immer positiv, aber wir haben ja auch in der Vorrunde nicht alles verloren."

Nach drei Siegen zum Rückrundenauftakt und dem Sprung auf den vierten Platz will Keller mit seinen Profis nun auch den Tabellenzweiten Leverkusen angreifen und die direkte Champions-League-Qualifikation (Platz drei) ins Auge nehmen. Um die richtige Mischung aus Loben und Mahnen bemüht sich Heldt. "Jetzt, da es läuft, ist es wichtig, dass Leute, die kritisiert worden sind, auch mal Lob bekommen, dass man ihnen ein gutes Gefühl gibt", sagte der Sportvorstand und gab zu, es derzeit "einfach laufen zu lassen". "Aber wir müssen auch sehen, dass wir uns jetzt nicht zufrieden geben. Wenn es notwenig ist zu mahnen, muss man das auch machen."

Deutliche Worte fielen indes unter dem Bayer-Kreuz. Nach der 0:1-Blamage gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern nahm sich Trainer Sami Hyypiä die Pokalversager zur Brust. Auch Sportdirektor Rudi Völler sprach zur Mannschaft. "Es ist gut, dass es direkt weitergeht", sagte der 53-Jährige und hoffte mit Blick auf das Duell mit Schalke auf "einen Kampf auf Augenhöhe".

In der Hinrunde siegte Schalke mit 2:0 beim Debüt von Kevin-Prince Boateng. Der Deutsch-Ghanaer, der beim 2:0 am vergangenen Sonntag gegen Hannover 96 als Teil der Doppel-Sechs Schaltzentrale des Schalker Spiels war, ist nach überwundenen Knieproblemen ein wichtiger Grund für den Aufschwung.

Ein anderer ist Torhüter Ralf Fährmann. Seit der 25-Jährige Ende November zur Nummer eins befördert wurde, kassierte er in 630 Bundesliga-Minuten nur drei Gegentore. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Timo Hildebrand musste 24-mal den Ball aus dem Netz holen – in zwölf Spielen oder 1080 Bundesliga-Minuten. "Ralf macht einen hervorragenden Job, er strahlt unheimlich viel Ruhe und Selbstsicherheit aus", lobte Heldt den Keeper. Die im vergangenen Jahr so wacklige Abwehr ist mit Fährmann im Rücken deutlich stabiler geworden.

In Leverkusen fehlt aber der zuletzt starke Rechtsverteidiger Atsuto Uchida (Muskelfaserriss und Sehnenverletzung). Für den Japaner wird voraussichtlich Kaan Ayhan spielen, da Kapitän Benedikt Höwedes noch nicht einsatzfähig ist. Der Nationalspieler trainierte nach überraschend schnell ausgeheiltem Muskelfaserriss zwar am Donnerstag wieder mit der Mannschaft, gehört aber eben so wenig zum Kader für das Spiel wie Julian Draxler (Sehnenabriss im Oberschenkel) und Chinedu Obasi (Oberschenkelprobleme). Ohnehin fehlen die Langzeitverletzten Marco Höger, Dennis Aogo und Jan Kirchhoff.

(SID)
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