Umfrage zur Bundestagswahl Merkel rutscht in der Wählergunst ab

Berlin · Noch wenige Wochen, dann wird der nächste Bundestag gewählt. Die Union kann dem Datum entspannt entgegensehen – wenn die Umfragen nicht täuschen. Aber Kanzlerin Merkel verliert an Zustimmung.

Noch wenige Wochen, dann wird der nächste Bundestag gewählt. Die Union kann dem Datum entspannt entgegensehen — wenn die Umfragen nicht täuschen. Aber Kanzlerin Merkel verliert an Zustimmung.

Gut sechs Wochen vor der Bundestagswahl wünschen sich 49 Prozent der Bürger, dass die nächste Bundesregierung erneut von CDU und CSU angeführt wird. Dies sind zwei Prozentpunkte mehr als noch im Mai, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des ARD-Deutschlandtrends ergab. 38 Prozent wollen dagegen eine SPD-geführte Regierung (ebenfalls plus 2 Punkte).

In der Sonntagsfrage bleibt die Union demnach mit 39 Prozent stärkste Kraft — ein unveränderter Wert zur letzten Befragung Anfang Juli. Die SPD gewinnt einen Punkt hinzu und erreicht 24 Prozent. Die Linken und Grünen erreichen unverändert 9 beziehungsweise 8 Prozent. Die FDP kommt laut Deutschlandtrend auf 8 Prozent (-1) und die AfD ebenfalls auf 8 Prozent (-1).

Merkel verliert — andere aber auch

Wenn man den Bundeskanzler direkt wählen könnte, würden sich 52 Prozent für Angela Merkel entscheiden — minus 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. 30 Prozent würden sich für den SPD-Mann Martin Schulz entscheiden (+2). 14 Prozent würden sich für keinen von beiden entscheiden.

In der Liste der beliebten Politiker verzeichnen die Regierungsmitglieder und insbesondere Merkel Verluste.

  • Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verliert im Vergleich zum Vormonat einen Punkt. 64 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden.
  • Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) erreicht 63 Prozent Zustimmung (minus drei Punkte im Vergleich zum Vormonat).
  • Die Bundeskanzlerin hat während ihres Urlaubs an Beliebtheit eingebüßt: Angela Merkel verlor in der Zustimmung zehn Punkte im Vergleich zum Vormonat und kommt noch auf 59 Prozent.
  • Innenminister Thomas de Maizière erreicht 50 Prozent Zustimmung (minus drei).
  • Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer kommt auf 40 Prozent Zustimmung (minus drei).
  • Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner erreicht 39 Prozent Zustimmung (minus sechs).
  • Der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz verliert vier Punkte und erreicht mit 33 Prozent seinen niedrigsten Wert.

Die Umfragen zur Regierungsbildung und zur Beliebtheit der Politiker wurden am Montag und Dienstag bei 1005 Bürgern vorgenommen.

Pattsituation im Wahltrend

Nach dem ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten neuen Wahltrend von "Stern" und RTL gibt es eine Pattsituation zwischen Schwarz-Gelb und den übrigen Parteien. CDU/CSU und FDP kommen demnach auf 47 Prozent (CDU/CSU: 40, FDP: 7) — genauso viel wie alle anderen Parteien zusammen. Dabei erreicht die Union wieder ihren Wert aus der Vorwoche, während die FDP einen Punkt verliert. Die SPD gewinnt einen Punkt dazu und liegt nun bei 23 Prozent. Grüne, Linke und AfD bleiben jeweils bei 8 Prozent stabil. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt demnach 24 Prozent.

In einer repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) verschlechterten sich die Grünen dagegen bei der Sonntagsfrage auf sechs Prozent.

(wer/dpa/afp)
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