Bayer Leverkusen Di Matteo vs. Schmidt - Vorsicht gegen Attacke
Leverkusen · Heute im Bundesliga-Topspiel zwischen Bayer 04 und Schalke 04 treffen zwei Trainer mit unterschiedlichen Spielideen aufeinander.
Di Matteo gibt seine Pflichtspiel-Premiere als Schalke-Coach
Der 19. Mai 2012 wird ewig mit Roberto Di Matteo in Verbindung bleiben. Im "Finale dahoam" besiegte er als Trainer des FC Chelsea den favorisierten FC Bayern München in dessen Wohnzimmer im Champions-League-Finale nach Elfmeterschießen.
Aufgrund dieses Spiels - und den Halbfinalspielen gegen den FC Barcelona - verbindet der allgemeine Fußballfan Di Matteo aber auch mit einer Spielidee: der, Fußball zu verhindern, Beton anzurühren und die Hoffnung am Leben zu halten, vorne eine der wenigen Chancen zu nutzen. Dabei ist das nicht die ganze Wahrheit. Mittlerweile ist Di Matteo seit etwas über zwei Wochen Trainer des FC Schalke. Und heute Abend
trifft er in der BayArena auf Roger Schmidts Leverkusener, die so gar nicht im Verdacht stehen, der Defensive übergeordnete Priorität zuzuweisen.
Schmidt hat sich am Dienstag bei Schalkes glücklichem 4:3 in der Champions League gegen Sporting Lissabon vor Ort selbst ein Bild von den Knappen gemacht. Der Trainerwechsel von Jens Keller zu Di Matteo spielte dabei eine untergeordnete Rolle. "Ich kann Di Matteo gar nicht groß beurteilen. Er hat erst zwei Spiele gemacht - die haben sie beide gewonnen", sagt Schmidt.
"Sicherlich ist zu sehen, dass er auf defensive Stabilität setzt. Es wird versucht, sehr kontrolliert zu spielen - sowohl im Spielaufbau als auch im Spiel gegen den Ball. Er setzt auf Umschaltmomente nach Ballgewinn. Das ist aber etwas, das Schalke schon immer gut beherrscht hat: Tore aus dem Konter zu erzielen."
Ohnehin sei der Werkself-Coach darauf erpicht, dass seine Mannschaft ihr Spiel durchbringt und sich nicht nach dem Gegner richtet. Eine Maxime, die ihn von Di Matteo, der sein System gerne dem Gegner anpasst, unterscheidet. Generell gilt der Ansatz, auf schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn zu setzen aber bei beiden Teams. Bei Schalke findet das Ganze nur nicht so weit in der gegnerischen Hälfte statt. Dass der Italo-Schweizer aber nur Catenaccio spielen lässt, ist eine Mär.
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Nach dem Champions-League-Titel ließ er bei Chelsea bis zu seiner Entlassung im November 2012 - genau wie bei seinen vorigen Trainerstationen in England bei Milton Keynes und West Bromwich Albion - kontrollierten Offensivfußball spielen. Auch in seinen ersten Spielen auf Schalke gegen Lissabon und zuvor Hertha BSC (2:0) baute er keineswegs ausschließlich auf ein Abwehrbollwerk. Ein vorsichtiges Schalke trifft auf das attackierende Leverkusen. "Man wird auf dem Platz sehen, was passiert. Dann sieht man vielleicht auch die Unterschiede zwischen Di Matteo und mir", sagt Schmidt.
So könnte Bayer 04 spielen: Leno - Jedvaj, Toprak, Papadopoulos, Wendell - Bender, Reinartz - Bellarabi, Son - Calhanoglu, Kießling.
