Lokalsport Rio rückt wieder ein Stück näher

Dormagen · Dormagener Max Hartung belegt beim Säbel-Weltcupturnier in Budapest den sechsten Rang.

 Weiß nicht so recht, ob er sich freuen soll: Max Hartung scheiterte in Budapest an Weltmeister Alexej Yakimenko und wurde Sechster.

Weiß nicht so recht, ob er sich freuen soll: Max Hartung scheiterte in Budapest an Weltmeister Alexej Yakimenko und wurde Sechster.

Foto: Augusto Bizzi

Max Hartung ist seiner zweiten Olympia-Teilnahme ein gutes Stück näher gekommen, die anderen Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen konnten beim Gerevich-Kovacs-Karpati-Weltcupturnier in Budapest dagegen keinen Boden im Kampf um eine Fahrkarte nach Rio de Janeiro gut machen. Zweitbester Dormagener nach Hartung, der in der Endabrechnung Platz sechs belegte, war Richard Hübers auf Rang 13. Das deutsche Säbelteam musste sich gestern nach einer 42:45-Niederlage im Gefecht um Platz drei gegen Gastgeber Ungarn mit dem vierten Platz begnügen.

"Schade. Aber so kann es gehen, wenn man im Viertelfinale auf den Weltmeister trifft", sagte Max Hartung nach dem Ende des stark besetzten Einzelwettbewerbs. Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale hatte der 26-Jährige hauchdünn mit 14:15 gegen den Russen Alexej Yakimenko den Kürzeren gezogen, der sich im August in Moskau den WM-Titel in der Einzelkonkurrenz gesichert hatte. Yakimenko, der auch die Weltrangliste anführt, setzte sich im Budapester Finale mit dem gleichen Ergebnis gegen den koreanischen Weltranglistenzweiten Kim Junghwan durch.

Auf dem Weg ins Viertelfinale hatte Max Hartung den Franzosen Julien Medard (15:10), den Südkoreaner Ha Hansol (15:5) und den Italiener Aldo Montano (15:8) aus dem Weg geräumt. Der Olympiasieger von Athen 2004 hatte eine Runde zuvor Endstadion für Benedikt Wagner bedeutet, der nach seiner 8:15-Niederlage Platz 23 belegte. Während sich Richard Hübers bis ins Achtelfinale vorkämpfte und hier dem späteren Dritten Kamil Ibragimov (Russland) mit 9:15 unterlag, blieben die auf Punkte für die Olympiaqualifikation hoffenden Matyas Szabo und Nicolas Limbach frühzeitig auf der Strecke. Szabo unterlag dem Ukrainer Andriy Yagodka mit 10:15 und landete auf Rang 30, Limbach, beim Weltcup-Auftakt in Tiflis vor drei Wochen noch auf Rang drei, kam nach seiner 8:15-Niederlage gegen den Weißrussen Aliaksandr Buikevich nicht über den 34. Platz hinaus.

Bundestrainer Vilmos Szabo verzichtete deshalb im gestrigen Mannschaftswettbewerb auf die beiden Dormagener und vertraute stattdessen neben dem TSV-Trio Hartung, Hübers und Wagner auf den ebenfalls in Dormagen trainierenden Maximilian Kindler (TSG Eislingen), der im Einzel Platz 32 belegt hatte.

Das Quartett tat sich im Auftaktgefecht gegen Georgien schwer und drehte erst spät einen Rückstand in einen 45:40-Sieg um. Nach einem lockeren 45:27 über China trafen die Deutschen im Kampf um den Einzug ins Finale in einer Neuauflage des WM-Halbfinales von Moskau auf Russland. Nach der 39:45-Niederlage blieb ihnen nur der Kampf um die Bronzemedaille. Hier zogen sie trotz einer 40:37-Führung gegen Gastgeber Ungarn mit 42:45 den Kürzeren, weil der für das letzte Gefecht eingewechselte Maximilian Kindler mit 2:8 an London-Olympiasieger Aron Szilagyi scheiterte.

Zeitgleich stand im französischen Orleans das Weltcup-Turnier der Säbelfechterinnen auf dem Programm. Mit Rang 30 bestätigte Anna Limbach zwar ihre Position als deutsche Nummer eins, gleichzeitig aber auch die Einschätzung ihres Trainers Vilmos Szabo, dass sich die 26-Jährige wohl nicht über die Weltrangliste für eine Olympiateilnahme qualifizieren wird, sondern den Umweg über ein kontinentales Qualifikationsturnier gehen muss. Ihr Vordringen in die Runde der letzten 16 verhinderte die russische EM-Achte Yana Egorian, die sich später auch den Turniersieg sicherte.

Im gestrigen Teamwettbewerb belegten die deutschen Fechterinnen Platz elf. Nach dem erfolgreichen Auftakt gegen Kanada (45:40) verloren sie mit 21:45 gegen Russland. In den anschließenden Platzierungsgefechten gab es ein 45:44 über Mexiko, eine 43:45-Niederlage gegen Aserbaidschan und einen 45:39-Sieg über die Dominikanische Republik.

(NGZ)
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