Wahl des Bundespräsidenten Union und SPD suchen offenbar gemeinsamen Kandidaten

Berlin · Die Parteien der Großen Koalition, Union und SPD, suchen einem Medienbericht zufolge nach einem gemeinsamen Kandidaten für die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck.

Joachim Gauck: Seine Staatsbesuche seit 2012
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Die Staatsbesuche von Joachim Gauck

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Foto: dpa, wk fpt

Dies hätten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chef Sigmar Gabriel und CSU-Chef Horst Seehofer vereinbart, berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Der als Konsenskandidat in Frage kommende Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, habe allerdings bereits abgesagt. Der rechte SPD-Flügel plädierte für Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

Merkel, Gabriel und Seehofer verständigten sich demnach am 11. September bei ihrem Treffen im Kanzleramt auf eine gemeinsame Kandidatensuche. Gabriel habe den SPD-nahen Juristen Voßkuhle gefragt; dieser wolle jedoch unter anderem auch aus familiären Gründen weiter sein Amt in Karlsruhe ausüben, berichtete der "Spiegel".

Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, forderte die Unionsparteien auf, sich für Steinmeier stark zu machen. Er sei "politisch erfahren, weltweit vernetzt und sehr beliebt", sagte Kahrs der Zeitung "Welt". Bei der Wahl gehe es "nicht um Parteiinteressen, sondern um den Besten für's Land". Kahrs forderte Merkel und die Union auf, sie sollten "über ihren Schatten springen".

Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte dem "Spiegel", er rate von einem rot-rot-grünen Kandidaten ab, wie dies sein Parteikollege Gregor Gysi vor kurzem vorgeschlagen hatte. "Wir brauchen in Zeiten, in denen die AfD von Sieg zu Sieg eilt, einen Kandidaten, der weit über jedes Spektrum hinaus Akzeptanz findet", sagte Ramelow. Gesucht werde eine "kluge, weltoffene, moderne und konservative Persönlichkeit".

Gauck hatte Anfang Juni bekannt gegeben, dass er aus Altersgründen nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren werde. Im Februar kommenden Jahres wird sein Nachfolger gewählt.

(felt/AFP)
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